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Iloo - Die andere Welt (German Edition)

Iloo - Die andere Welt (German Edition)

Titel: Iloo - Die andere Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stappert
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Anker auch nicht verheddert hatte, denn es wäre katastrophal, wenn das Seil nicht sauber von der Rolle laufen würde, nachdem der Anker den Lauf verlassen hatte. Als alles geprüft war, löste Keetok aus. Ein dumpfer Knall ertönte und er verfolgte den Flug des Ankers zum entfernten Boden hinunter. Der Schuss gelang und der erste von zwei erforderlichen Ankern saß fest im Boden. Nun musste Keetok schnell das noch lockere Verbindungsseil spannen, um zu verhindern, dass das Luftschiff einen zu starken Ruck abbekam, wenn es zur Seite abtrieb und sich das Seil dann von allein spannte. Keetok kletterte an der Außenseite der Kabine entlang zum Buganker. Er machte sich keine Gedanken darüber, was geschehen würde, wenn er einen Fehler machte. Er war absolut schwindelfrei und bewegte sich trotz des starken Windes, der hier an der Küste herrschte, mit schlafwandlerischer Sicherheit. Mit gewohnter Präzision schoss Keetok auch diesen Anker in den Boden. Dann begann für Sinnu wieder die Arbeit und sie setzte die Winde in Gang, die das Luftschiff an den Seilen entlang nach unten auf den Boden zog.
    Unten angelangt, zerrten inzwischen starke Kräfte an der Komet und sie beeilten sich, die übrigen Anker rund um das Schiff einzuschlagen. Da sie nur zu zweit waren, dauerte es eine Weile, bis sie die Komet gesichert hatten.
    Inzwischen hatte man in Synergie das unkonventionelle Landemanöver der Komet bemerkt und eine Gruppe von Einwohnern hatte sich versammelt, um dieser ungewöhnlichen Landung beizuwohnen. Auch Eluak war dabei, da er zu diesem Zeitpunkt in der großen Halle tätig war.
    »Hallo Sinnu«, rief er und winkte, als er erkannte, wer da gelandet war.
    Sinnu lief zu ihm und begrüßte ihn überschwänglich.
    »Meine Güte, Sinnu, was ist denn los?«, fragte Eluak.
    »Entschuldige Eluak, ich bin so aufgeregt, weil ich entweder etwas Kluges oder aber etwas ganz Dummes getan habe. Ich muss sofort zu Inolak und mit ihm sprechen. Weißt du, wo ich ihn finde?«
    »Sag nur, du verlässt die Gilde der Händler?«, riet Eluak.
    »So ist es«, bestätigte Sinnu. »Man ist mir auf den Fersen. Wenn ich es nicht rechtzeitig schaffe, Informatikerin zu werden, bis die Nimrod hier eintrifft, wird man mich festnehmen und zum Händlerturm zurückbringen. Keetok wird es ebenso ergehen. Also wo ist Inolak?«
    »Dann beeil dich Mädchen«, sagte Eluak. »Schnapp dir deinen Keetok und lauf zum Gebäude des Heilers. Innilu bekommt heute vermutlich ihre Kinder und Inolak wollte unbedingt dabei sein. Manchmal ist Inolak schon etwas eigenartig.«
    »Danke Eluak«, sagte Sinnu. »Wenn alles glattgeht, muss ich nachher noch mit dir sprechen. Ich muss dir etwas zeigen, das mir ein Techniker-Bruder von dir mitgegeben hat.«
    Sinnu lief zurück zu Keetok, der noch immer den korrekten Sitz der Zusatzanker prüfte und ergriff seine Hand. »Keetok, komm jetzt! Es wird schon halten. Wir müssen zu Inolak – ich weiß, wo wir ihn finden.«
    Sie liefen über den Platz vor der großen Halle auf die eine Gruppe von Gebäuden zu, in denen die Mitglieder der Fremdgilden untergebracht waren. Inzwischen waren es bereits mehr Gebäude, als die Gebäude der ursprünglichen Informatiker-Gilde. Da Sinnu und Keetok bereits häufiger hier gewesen waren, mussten sie nicht lange suchen, um den Heiler zu finden. Außer Atem betraten sie die Praxis, wo sie von einer jungen Felidin aufgehalten wurden.
    »Sie können jetzt nicht in Sintoks Behandlungsräume«, sagte sie. »Sintok ist gerade mit der Entbindung der Kinder von Innilu, der Partnerin des Ältesten Inolak, beschäftigt. Da dürfen Sie jetzt nicht stören.«
    »Ist Inolak ebenfalls dort drin?«, wollte Sinnu wissen.
    »Ja, er wollte der Geburt seiner Kinder unbedingt beiwohnen«, sagte die Felidin. »Wir haben es auch nicht verstanden. Es ist nicht üblich.«
    »Bitte holen Sie Inolak kurz heraus, ja?«, bat Sinnu. »Sagen Sie ihm, Sinnu wäre hier, und es wäre wirklich dringend.«
    Die junge Frau zögerte und überlegte, ob sie es wagen könnte, den Ältesten zu stören, nur weil eine ihr unbekannte Person darum bat.
    »Bitte machen Sie schnell«, beharrte Sinnu. »Nennen Sie meinen Namen – Sinnu. Inolak wird es Ihnen nicht übel nehmen. Das verspreche ich Ihnen.«
    Sie nickte und meinte: »Auf Ihre Verantwortung. Ich will keinen Ärger.«
    Dann verschwand sie im Behandlungsraum, aus dem leichtes Stöhnen zu vernehmen war.
    Einen Augenblick später ging die Tür auf und Rainer erschien.
    »Sinnu, es ist

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