Iloo - Die andere Welt (German Edition)
Es ist lange her, dass Sinnu und ich zusammen waren, und ich mag sie noch immer. Pass auf sie auf, Keetok – sie ist etwas ganz Besonderes.«
Pellok wandte sich zum Gehen und drehte sich dann noch einmal um. »Wenn ihr noch Sachen in der Komet habt, könnt Ihr sie innerhalb der nächsten drei Stunden abholen. Danach werden wir uns mit den beiden Schiffen auf den Rückweg machen.
Keetok und Sinnu standen nebeneinander und sahen Pellok hinterher. Etwas wehmütig sahen sie zu ihrem Luftschiff auf, das für ein paar Jahre quasi ihre Heimat gewesen war.
Sinnu gab sich schließlich einen Ruck. »Keetok, die Zukunft liegt vor uns. Lass uns bei Eluak vorbeischauen. Ich bin gespannt, ob er schon wieder etwas Neues für das Flugzeug erdacht hat.«
24. Auftrag an die Söldner-Gilde
Die Dinge entwickelten sich für Kebrak zurzeit gut. Erst hatte er befürchtet, dass Loomak ihn wegen seines Alleingangs während der Sitzung des Zentralen Rates noch zur Rechenschaft ziehen würde, doch hatte er mit seiner Darstellung Erfolg gehabt. Loomak vertraute ihm, und hatte ihm sogar den Auftrag erteilt, im Namen der Wissenschaftler-Gilde mit den Söldnern zu verhandeln. Damit war Kebrak fast am Ziel, den verhassten Inolak und seine Anhänger zu vernichten. Loomak hatte ihm zugesagt, dass er über die finanziellen Mittel der Gilde verfügen könne, um die Söldner zu einem offiziellen Krieg gegen die Informatiker zu bewegen. Kebrak machte sich da keine Gedanken. Die Söldner waren Geschäftsleute. Wenn der Preis stimmte, führten sie jeden Krieg, den sich der Auftraggeber wünschte. Warum auch nicht? Durch das Gildesystem war festgelegt, dass nur die Söldnergilde über Kriegsgerät verfügte. Kriege waren dadurch mit einem Minimum an Opfern zu führen.
Kebrak zog sich den Kragen seines Mantels höher. Er hasste es, unnötige Kleidung zu tragen, aber an Bord eines Kleinluftschiffes der Söldner zog es dermaßen, dass er sich unterkühlt hätte, wenn er sich nicht entsprechend geschützt hätte. Loomak hatte darauf bestanden, dass er mit den Schiffen der von ihm selbst engagierten Söldner reiste und nicht mit einem Schiff der Handelsgilde, um keine Verbindung zwischen den Söldnern und den Wissenschaftlern erkennen zu lassen.
Es war ein sehr windiger Tag und die Wolkendecke hing niedrig. Immer wieder gab es kurze, aber heftige Schauer, die allmählich seine Schutzkleidung durchdrangen.
»Wie lange dauert es noch?«, brüllte Kebrak nach vorn, wo Neetok neben dem Piloten saß.
»Keine halbe Stunde mehr!«, brüllte Neetok zurück. »Der Wind hat uns nur etwas vom Kurs abgebracht. Aber keine Angst, an unserem Turm liegen trockene Tücher bereit und wir können uns aufwärmen.«
Kebrak hatte keine Angst, aber ihm war durch das heftige Schaukeln des kleinen Luftschiffes schlecht. Bereits zweimal hatte er sich über den Rand der Plattform übergeben müssen, worüber sich die übrigen Söldner amüsiert hatten.
Bald darauf hatte er es überstanden, als die Schiffe der Söldner auf der Landeplattform ihrer Gilde festgemacht wurden. Wie versprochen wurden ihnen von einigen Dienerinnen trockene Tücher gereicht, mit denen sie ihr Fell abrubbeln konnten. Kebrak beeilte sich, aus dem Sturm heraus in die Stille der Flure des Turms zu kommen. Dort atmete er erst einmal durch, bis Neetok erschien, um ihn direkt zu seinem Ältesten zu führen.
Silutak, der Älteste, erwartete sie bereits. Neetok hatte schon von den Wissenschaftlern aus eine Nachricht übermittelt und angekündigt, dass er mit einem großen Auftraggeber zurückkehren würde. Diese Nachricht hatte Silutak sehr interessiert, da es seit vielen Jahren keinen richtigen Krieg mehr gegeben hatte und die Einnahmen der Gilde daher im Augenblick nicht hoch waren. Meist verdiente die Gilde nur dadurch, dass die einzelnen Einsatzverbände sich mit kleinen bezahlten Kampfeinsätzen oder Schutzaufträgen über Wasser hielten.
Kebrak war überrascht, als er Silutak gegenübertrat. Er hatte einen harten, energischen Mann erwartet, der mit eiserner Hand die Gilde der Söldner führte. Stattdessen war Silutak ein ruhiger, sanfter Mann, hinter dessen Stirn ein hochintelligenter Intellekt steckte.
»Wie ich hörte, sind Sie gekommen, um uns einen lukrativen Auftrag zu erteilen«, sagte er. »Vielleicht erörtern Sie uns einmal in Ruhe, um was es sich handelt, damit wir entscheiden können, ob wir Ihren Auftrag annehmen können.«
»Ältester Silutak, ich nehme doch an, dass Sie – zumal
Weitere Kostenlose Bücher