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Im Anhang mein Herz

Im Anhang mein Herz

Titel: Im Anhang mein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Schön
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sind auf Urlaub, und für mein lächerliches Gehalt tue ich nicht mehr, als mir angeschafft wurde.
    Danach maile ich dir wieder.
    Gutes Arbeiten selbst.
    Artur
    PS Bist du wirklich sicher, dass das ein geruhsamer Job im Vorstand sein wird? Das ist mir wichtig. Dann antworte ich.
    Warum aber willst du nicht zur Sitzung mitkommen? Mir wäre schon lieber, wenn du auch dabei bist. Was soll ich denn ohne dich dort machen?

    Mittwoch, 27. Oktober, 12.14
    Betreff: Verstellung
    W enn Kollegen hereinschauen und mich über den Urlaub befragen, tue ich fröhlich und gut gelaunt.
    A.

    Mittwoch, 27. Oktober, 13.43
    Betreff: Anbei ein Text
    Ich war nicht mittagessen. Ich habe seit Sonntag nichts Richtiges mehr gegessen . Und blicke jetzt wieder so negativ in die Zukunft.
    Ich habe ein hübsches Stirnband und anderes mehr, das ich dir schenken will, und möchte dich gern heute sehen.
    Wann gedenkst du, nach Hause zu fahren?
    A.

    Mittwoch, 27. Oktober, 14.34
    Betreff: Unser Kontakt
    Du lässt es mich beurteilen, ob du den Kontakt mit mir abbrechen musst?
    Ich kann doch nicht darauf verzichten, das weißt du.
    A lso kann ich auch nicht wählen und entscheiden.
    Die Uhrzeit hast du noch nicht geschrieben.
    A.

    Mittwoch, 27. Oktober, 15.17
    Betreff: Um 17.30
    kann ich dort sein. Danke!
    Und ich habe jetzt doch Hunger, ich werde mir etwas kaufen.
    Aber nach unserem Treffen muss ich wieder ins Büro. Ein dickes Dokument ist überraschenderweise zu kontrollieren und unbedingt heute noch abzusegnen. Ich werde dann bis gegen zehn bleiben.
    A.

    Mittwoch, 27. Oktober, 16.09
    Betreff: Treffen ?
    Wenn du mich heute nicht tref fen willst, dann sag doch Nein.
    Aber ich habe so groß e Sehnsucht nach einem Treffen.
    Außerdem möchte ich ganz und gar dein richtiger Freund und Liebhaber sein.
    A.

    Mittwoch, 27. Oktober, 16.17
    Betreff: Verändert
    Wie es bei mir aussieht, weißt du. Und ich werde dich so intensiv davon zu überzeugen versuchen, wie ich es nur kann.
    S o oft und so lange, bis du nachgeben wirst.
    Du siehst, ich lüge dich jetzt nicht mehr an.

    Donnerstag, 28. Oktober, 11.59
    Betreff: Von gestern

    Mittwoch, 27. Oktober, 23.03, zu Hause
    Liebste, einzige Marlene.
    Für das Gespräch danke ich dir.
    Aber: Mein Begriff von Liebe ist nicht egoistischer als deiner. Denn jeder, der liebt, begehrt sein Objekt. Sogenannte selbstlose Liebe ist für dich, die du gleich von zwei Männern geliebt wirst, ein leicht vorstellbarer Begriff. Für mich jedoch ganz unrealistisch.
    Übrigens, auch bei dem selbstlosen Verzicht liebt man sich selbst beim Verzichten. Denn man tut prinzipiell das, was einem ein positives Gefühl verschafft. Wenn kein Zwang im Spiel ist.
    Egal, ohne Bedeutung.

    Unser heutiges Gespräch hat mir gezeigt, das es wirklich wahr ist, was Irene mir im Urlaub am Telefon gesagt hat. Sie hatte es erkannt: Du hast mich nie geliebt, liebst mich nicht und wirst es auch nie tun.
    Und e s ist mit hundertprozentiger Sicherheit so, das kannst du mir nicht ausreden, dass, wenn man jemanden liebt und es ihm schlecht geht, man ihn umarmen und trösten will. Das hat mit Erotik überhaupt nichts zu tun!
    Dass du nichts derlei tust, ist nun endlich zu mir durchgedrungen und hat bei mir etwas verändert. Bis jetzt war ich mir immer noch nicht ganz sicher, jetzt habe ich die Gewissheit.
    Ich habe immer hin und her gezweifelt. D enn manchmal siehst du mich so an, als hättest du zumindest klitzekleine erotische Gedanken. Und du kannst es dir sparen, es abzustreiten.
    Ja, du hast manchmal so einen Blick. Ich verstehe das nicht. Aber ich kann nicht alles verstehen.
    D amit hat es sich.

    Nun ist mir, als ob bei meiner Rückkehr aus dem Sommer im Urlaub, auch der Sommer meines Lebens vorbei wäre. Als ich gerade im Dunkeln durch die verwelkten Blätter am Boden nach Hause ging, war es auch in mir Herbst geworden.
    Nein, antworte nicht schon wieder, es wird noch einmal schön mit einer anderen. Lass das sein! Es sei denn, du willst mich absichtlich kränken.
    Man kann nicht immer und ewig offen für Neues sein. Einmal ist Schluss. Meine Zeit der Hoffnungen ist jetzt abgelaufen. Ich erwarte mir jetzt nichts mehr vom Leben. Soll der Winter ruhig kommen. Ich gebe die Auflehnung auf. Ich mache zwar dies und das aber ohne richtiges Feuer. Es ist der Ausklang. Es muss auch so sein.
    Eines Tages wirst du auch diesem Gefühl begegnen und dich dann erinnern, wie ich dir davon geschrieben habe.
    Nur noch das. A uch wenn es in deinen hübschen Kopf nicht

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