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Im Anhang mein Herz

Im Anhang mein Herz

Titel: Im Anhang mein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Schön
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die Post.
    Die anderen sind essen. Ich nicht, ich muss auf mein Gewicht achten.
    Du geh aber auch essen!
    Artur

    Dienstag, 11. Oktober, 14.46
    Betrifft: Jetzt sind mir gerade
    zwei merkwürdige Sachen widerfahren. Später mehr.

    Dienstag, 11. Oktober, 16.23
    Betrifft: Anbei die neueste Liste
    Liebe Marlene,
    danke für die Liste, ich sende sie hiermit retour. Deine Teile, die darauf stehen, sind aber noch nicht bei mir eingetroffen.
    Also, erstens: Ich erhielt einen Brief. Mehr später.
    Zweitens hat mich jemand angerufen, der mich nur per Mail kennt. Er will mich morgen in einem Café treffen. Ich hatte kaum Chancen, Nein zu sagen. Ich bin gespannt, was daraus wird.
    Bitte bleib nicht zu lang heute Abend!
    Ich werde dir dann noch vom Kurs berichten und heute versuchen, wieder einmal länger als bloß vier Stunden zu schlafen. Das habe ich nämlich schon dringend nötig.
    Servus, meine Liebe.
    Artur

    18.28
    Ach so, danke, das habe ich nicht gewusst. Ich bin schon froh, wenn das Geld kommt. Am Ersten musste ich dann die Lebensversicherung zahlen. Jetzt habe ich keine Ersparnisse mehr.

    18.33
    Ich stecke es in die Post.
    Liebes Marlenelein: Mir fallen schon die Augen zu. Ich kann dir daher jetzt keinen Bericht mehr schreiben. Sei nicht böse.
    Gute, gute Nacht, meine Liebe.
    Artur

    Mittwoch, 12. Oktober, 3.42, zu Hause
    Aber du hast trotzdem noch mitgenommen ausgesehen. Ja, wirklich.

    Mittwoch, 12. Oktober, 9.09
    Betrifft: Guten Morgen!
    Liebe Marlene, einen schönen, nebeligen guten Morgen!
    Es gibt hier wilde Diskussionen zwischen den Bossen. Immer noch um die Serverumstellungsarbeiten. Außerdem sollen wir zu Weihnachten eine neue Telefonanlage bekommen.
    Danke für die tolle Landkarte! Ist die für mich zum Behalten? Ich möchte gleich wegfahren.
    Aber sag einmal, ist diese Post aus meinem letzten Urlaub endlich bei dir eingetroffen? Es war auch ein Reiseprospekt dabei im Kuvert.
    Liebe Grüße zu dir hinüber.
    Artur

    Mittwoch, 12. Oktober, 10.12
    Betrifft: Die Post
    Sie ist ein bisserl dick unterwegs. Wegen der Fahrradpedale! Schau erst einmal, ob sie passen. Wenn nicht, könnte ich dir noch welche anbieten, bei denen man vielleicht geeignete Löcher bohren könnte, falls das bei deinen nicht möglich ist.
    Artur

    Mittwoch, 12. Oktober, 11.15
    Betrifft: Ganz bestimmt
    Das wird es auch bei uns geben. Abwarten, ein bis zwei Monate dauert es noch.
    Also gut, dass die Post mit dem Prospekt angekommen ist. Nein, der ist für dich.
    Guten Appetit und Adieu, mein Schatz!
    Artur
    PS Ich bin schon sehr gespannt auf den, der mich kennenlernen will.

    Mittwoch, 12. Oktober, 12.23
    Betrifft: Ganz bestimmt
    Liebe Marlene, ich fand in der Mittagspause Zeit, dir vom Wochenende bei der Bekannten zu berichten. Vielleicht kommst du irgendwann dazu, es zu lesen.
    Sie erwartete mich am Bahnhof mit dem alten Mercedes ihres Vaters. Wir fuhren erst mal zum Bauernhof ihrer Eltern, wo es auch ein Baby, das ihrer Schwester, gab. Ich spielte ein wenig mit ihm, denn es war sehr herzig. Dann erhielt ich das Zimmer dieser abwesenden Schwester.
    Der Bauernhof ist auf einem Hügel gelegen.
    Der Vater meiner Bekannten war bereits am frühen Abend ziemlich betrunken.
    Wir fuhren in eine Weinschenke zum Abendessen und danach noch in einige andere Lokale. Wenn es nach meiner Bekannten gegangen wäre, hätten wir noch lange weitergemacht, doch ich war müde, konnte mich durchsetzen und wir waren vor Mitternacht zurück.
    Geschlafen habe ich dann recht gut.
    Es gab ein Frühstück mit lauter regionalen, ganz frischen Produkten.
    Ich passte dann auf das Baby auf, während alle zum Wählen in den Nachbarort fuhren.
    Danach wurde ein Truthahn gebraten, den ich allerdings prinzipiell nicht esse. Für mich wurden daher Parasolpilze aus dem Wald geholt. Diese schmeckten ebenso wie das Frühstück, ganz hervorragend.
    Sie haben auch eigene Weinstöcke rund um ihren Bauernhof.
    Ich aß eigentlich die ganze Zeit. Die Mutter arbeitete unermüdlich und brav in der Küche.
    Der Vater ist jedoch ein wilder Typ. Er zerschlug eine Wespe zwischen seinen riesigen Handflächen und meinte dazu:
    Jojo, mia san do ned in da Stohdt und außadem fiachtn mia uns ned.
    Die Eltern aßen mit dem Suppenlöffel. Truthahn, Salat, alles.
    Aus einer einzigen Schüssel aßen zwölf Personen, die ich natürlich nicht alle kannte. Wirkliche Bauern. Manche sprachen eine Art mittelalterlichen Dialekt.
    Vor dem Haus lagerten orangefarbene Riesenkürbisse.
    Dann fuhren wir mit

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