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Im Auftrag der Liebe

Im Auftrag der Liebe

Titel: Im Auftrag der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Webber
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großgezogen worden), Alter (neunundzwanzig), Beruf (Mechaniker), Wohnort (eine Arbeitersiedlung in North Weymouth) und Religion (katholisch). Er war groß, fast eins neunzig, und eher dürr als schlank. Er hatte leuchtend blaue Augen, dunkles Haar und helle Haut.
    Der Typ Mann, um den sich die Frauen rissen.
    Und trotzdem saß er jetzt vor mir.
    »Waren Sie schon einmal verheiratet?«, fragte ich ihn.
    »Nein, nur verlobt.«
    »Wie lange ist das her?«
    »Fast sechs Jahre, und ich will ehrlich zu Ihnen sein, Ms Valentine. Ich liebe sie immer noch – die Frau, mit der ich verlobt war.«
    »Ah. Das könnte Ihre Vermittlung erschweren.«
    »Allein habe ich es jedenfalls nicht geschafft, über sie hinwegzukommen. Deshalb bin ich ja hier.«
    Ich war neugierig geworden und ließ die Mappe auf den Schreibtisch sinken. Sein Tonfall rührte mein schwärmerisches Herz. Jemanden nach so vielen Jahren noch zu lieben … »Was ist denn passiert?« Meine melodramatische Ader spielte im Kopf bereits Love Story ab.
    »Das ist eine lange und traurige Geschichte.«
    Ich sah Ryan O’Neal und Ali MacGraw quasi vor mir.
    Ich wusste zwar, dass es mir nicht dabei helfen würde, seine bessere Hälfte zu finden – dafür brauchte ich nur mehr Zeit an Dads Aktenschrank. Aber ich konnte es mir einfach nicht verkneifen. »Ich habe Zeit. Diese Informationen könnten uns vielleicht bei der Vermittlung helfen.«
    Er zuckte mit den Achseln. »Sie heißt Jennifer Thompson.«
    Als er den Namen aussprach, lag darin seine ganze Sehnsucht, und ich fragte mich, ob gegen so starke Erinnerungen wohl jemand anders ankommen würde. Wäre es überhaupt ethisch vertretbar, ihn mit einer neuen Partnerin zusammenzubringen?
    »Jennifer und ich haben uns bereits sehr früh verliebt. Wir waren schon in der Schulzeit zusammen, seit der zehnten Klasse.«
    »Wow, das ist wirklich jung.«
    »Sie wissen schon, manchmal passt in der Liebe eben alles.«
    Nein, das wusste ich nicht. Von diesen Dingen hatte ich, dank Amors Fluch, leider keine Ahnung.
    »Wir waren sieben Jahre lang zusammen. Als wir mit der Schule fertig waren, machte ich ihr einen Antrag – meine Mum gab mir den Ring dazu, ein Erbstück, seit Generationen in ihrer Familie. Wir wollten heiraten, sobald Jennifer das College abschloss. Sie wissen ja, wie das so läuft.«
    Ich nickte.
    »Jenny kam mich übers Wochenende besuchen, und wir haben uns gestritten.« Er sah jetzt aus, als wäre er ganz woanders, in den blauen Augen zog ein Sturm auf. »Das war wirklich ein blöder Streit. Es ging darum, dass sie in der Stadt wohnte, näher an der Uni, und nicht bei mir. Ich bin dann einfach gegangen. War in der Kneipe. Hab ein paar Gläser zu viel getrunken.«
    Mich überkam ein ungutes Gefühl, ich ahnte, wie das ausgehen würde.
    »Ich bin im Bett mit einer anderen aufgewacht, einer alten Klassenkameradin namens Elena Hart.«
    Tiefer Zorn ließ ihn die Stirn runzeln. »Ich muss total betrunken gewesen sein. Ansonsten hätte ich nie mit Elena geschlafen. Nicht nur wegen Jennifer, sondern auch, weil Elena …« Er schüttelte den Kopf.
    »Was denn?«
    »Na ja, sie war eine ziemliche Klette und hat sich mir zusammen mit ihrer Freundin Rachel Yurio oft an die Fersen geheftet. Das war fast schon unheimlich. Und ich weiß, dass sie auch Jennifer nicht in Ruhe gelassen haben. Obwohl wir es nie beweisen konnten. Aber Elena hatte schon seit Jahren versucht, uns auseinanderzubringen, und sich eingeredet, dass zwischen uns etwas laufen würde, wenn Jennifer nicht mehr im Weg stünde.«
    Plötzlich erinnerte mich die Geschichte eher an Fatal Attraction als an Love Story . »Haben Sie Jennifer erzählt, was in jener Nacht mit Elena passiert ist?«
    »Elena hat sie zuerst erwischt und ihr Fotos gezeigt, die sie gemacht hatte. Jennifer hat mich angerufen und mit mir Schluss gemacht, sie hat versprochen, dass sie mir den Ring mit der Post schicken würde. Der ist aber nie wieder aufgetaucht. Mit dem Ring liegt meine Mutter mir immer noch in den Ohren. Und ich kann zu Jennifer auch keinen Kontakt aufnehmen, um sie danach zu fragen. Sie ist nach der Trennung nicht mehr ans Telefon gegangen. Ich habe sie nie mehr wiedergesehen.«
    »Das tut mir leid.«
    Er faltete die Hände und spielte mit den Daumen herum.
    »Das habe ich mir selbst zuzuschreiben.«
    »Wie ging es mit Elena weiter?«
    »Rachel, Elenas Freundin, war wirklich ein liebes Mädchen – ich habe nie verstanden, warum sie ständig mit Elena zusammenhockte. Wie auch

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