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Im Auftrag der Lust

Im Auftrag der Lust

Titel: Im Auftrag der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmin Eden
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diese Frage stellte. Jared hob ihre Hand an seine Lippen und hauchte einen Kuss auf die Spitzen, ehe er sie wieder auf das Lederpolster senkte. Sara sah wieder aus dem Fenster. Bis zur Ankunft im Ort sprachen sie nicht mehr. Der Hummer musste sich durch kurvige Serpentinenstraßen quälen. Sie hatten Glück, dass ihnen kein anderes Auto entgegenkam, das breite Gefährt hätte kaum Platz zum Ausweichen gehabt. Schließlich hielt Armand auf einem Platz inmitten eines Städtchens mit verwinkelten Gassen und sehr hohen Häusern. Straßenlaternen spendeten warmes gelbes Licht.
    Armand blieb im Wagen, Jared und Sara stiegen aus. Wieder fasste er ihre Hand und führte sie in eine nahegelegene Gasse. Seine Finger verschränkten sich mit ihren, und er deutete manchmal die Häuser hinauf, um sie auf ein altes Wappen aufmerksam zu machen.
    »Du bist gerne hier, oder?«, fragte sie nach einer Weile. Jared ging gemächlich weiter, den Blick auf den Weg vor sich gesenkt.
    »Ich breche gerne aus New York aus«, erwiderte er. »Hier finde ich ein wenig Ruhe.«
    »Früher wolltest du nie aus New York weg – angeblich bestimmte die Stadt deinen Herzschlag«, erinnerte sie ihn. Jared schüttelte den Kopf. »Das ist lange her, Schneewittchen. Mein Herz ist ruhiger geworden.«
    Über die Aussage erstaunt, sah Sara ihm ins Gesicht, aber Jared tat, als merkte er nichts. Stattdessen zog er sie plötzlich weiter, zum Ende der Gasse. Stimmengewirr wurde laut, und mit einem Mal fand Sara sich auf einem eckigen Platz wieder, der sich vor ihr auftat, wie eine Lichtung mitten im Wald. Auch hier herrschte das gelbe Licht der Laternen vor, um deren Glühbirnen Motten schwirrten. Zwischen den einzelnen Laternen hatte man kleine Girlanden mit Fähnchen aufgehängt. Quer auf dem Platz verteilt, fanden sich Buden und Stände mit den unterschiedlichsten Waren.
    Sara wurde überwältigt von einer Vielfalt an Gerüchen, Geräuschen und Farben. Wie ein kleines Kind folgte sie Jared mit aufgerissenen Augen an den Marktständen entlang. An diversen Buden empfing sie der köstliche Duft von gebratenem Fisch oder Fleisch. An einem Stand mit großen irdenen Krügen, in denen die verschiedensten gefüllten und ungefüllten Olivensorten schwammen, blieb Jared stehen. Er wechselte einige Worte mit dem französischen Verkäufer, der ihm daraufhin zwei schwarze Oliven an kleinen Zahnstochern reichte.
    Jared gab ihr einen davon, und Sara kostete. Der würzige und zugleich milde Geschmack der eingelegten Olive breitete sich auf ihrer Zunge aus.
    Jared verabschiedete sich von dem Verkäufer und schlenderte händchenhaltend mit Sara weiter über den Markt.
    »Haben sie dir geschmeckt?«, fragte er, während Sara noch kaute.
    Sie schluckte und nickte. »Wir hätten ruhig ein paar davon mitnehmen sollen«, erwiderte sie.
    Jared drückte ihre Finger. »Ich besorge dir später mehr«, versprach er. »Aber wirklich satt machen sie nicht. Willst du etwas Richtiges essen?«
    Sara wollte antworten, doch in dem Moment knurrte laut ihr Magen. Sara sah auf und fing im gleichen Moment an zu lachen, in dem auch Jared es tat. Er führte sie weiter über den Markt, vorbei an duftenden Käse- und prachtvollen Blumenständen.
    Vor einem unauffälligen kleinen Restaurant am Rande des Platzes blieb er stehen. »Sie machen ein vorzügliches Hühnchen hier«, verriet er ihr. »Genau das Richtige für deinen knurrenden Magen.«
    Sara musste gegen ihren Willen lächeln und folgte ihm in das schummrige Innere. Das Restaurant war winzig – es besaß höchstens sechs Tische, aber sie alle waren besetzt. »Scheint, als müssten wir uns etwas anderes suchen«, meinte Sara.
    Jared schüttelte den Kopf. »Keine Sorge, ich habe vorgesorgt.« Der Kellner erschien, und nach einem kurzen Gespräch führte er sie beide durch den Gastraum in ein separates Zimmer, in dem sich nur ein Tisch befand, der für zwei Personen gedeckt war. Kerzenlicht erhellte das Zimmer und offenbarte einen Kamin am anderen Ende des Raums.
    »Wieso habe ich mir eigentlich Sorgen gemacht?«, lachte Sara und nahm Platz. Jared tat es ihr nach und wartete auf den Kellner, um die Bestellung aufzugeben.
    »Ich hoffe, du bist mit dem Hühnchen einverstanden?«, fragte er, nachdem der Mann wieder verschwunden war.
    »Mir ist es recht.«
    »Gut, etwas anderes servieren sie hier auch nicht.«
    Sara lächelte und schüttelte den Kopf. Auch in Jareds Augen war wieder das leise Schmunzeln getreten. So allein, während sie auf das Essen

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