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Im Auftrag der Rache

Im Auftrag der Rache

Titel: Im Auftrag der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Col Buchanan
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Verdammt, wir haben gewonnen! Selbst wenn es dir nicht bewusst ist: Wir haben hier einen Sieg errungen!«
    »Haltet Bar-Khos, egal was es kostet, General«, sagte Bahm zu ihm. »Das ist die einzige Möglichkeit, wie Ihr diesen Männern ihre Arbeit vergelten könnt.«
    Bevor Glaub etwas antworten konnte, hatte sich Bahm bereits umgedreht und war weggegangen.
    »Bahm!«, rief Glaub hinter ihm her. »Bahm!«, befahl er.
    Aber schon nach einem halben Dutzend Schritten war Bahm im Gemenge verschwunden.

Kapitel neunundzwanzig
    T ume
    Es war ruhig in diesen Bergen südlich des Stillen Tales, und das blasse Morgenlicht wurde unter der dichten Wolkenschicht nur ganz allmählich heller. Schneeklumpen lagen noch in den Schatten des gelben Grases, das in der Brise schwankte und raunte. Es war ein kleines Seitental, in dem sie ihr Lager aufgeschlagen hatten.
    Das ist also Khos , dachte Ché, als ob er erst jetzt in dieser relativen Einsamkeit, weit entfernt von den Forderungen und der Gesellschaft von Mhann, die Landschaft der Insel wirklich schätzen könnte.
    Ché saß auf dem feuchten Boden und lehnte mit dem Rücken gegen eine Satteltasche. Er hatte den kleinen Stab entfernt, der in seiner Augenbraue gesteckt hatte, und trug nun eine bequeme Wollhose und ein dickes Baumwollhemd, an dessen Ärmeln Muscheln von Kaurischnecken genäht waren. Der Mantel darüber hielt den Wind ein wenig ab. Während der Nacht hatte er den Patronengürtel anbehalten, während sowohl seine Pistole als auch sein Messer griffbereit im Halfter neben ihm gesteckt hatten. Er hatte nach Anzeichen für eine Verfolgung Ausschau gehalten und nicht geschlafen.
    Jetzt, im Licht des frühen Morgens, beobachtete Ché einen Falken, der mit knappen Bewegungen seiner Flügelspitzen über den gegenüberliegenden Hang des engen Tales glitt und still nach Beute suchte. Vor Chés ausgestreckten Beinen rauchte und knisterte ein kleines Lagerfeuer aus Zweigen in einem Steinkreis. Die schwächlichen Flammen boten wenig Wärme, außer für das Gemüt.
    Plötzlich schoss der Falke mit angelegten Schwingen herab. Er verschwand hinter einer Gräserreihe und er schien wieder mit leeren Klauen. Offenbar es war ein junges Tier. Es musste das Töten noch lernen.
    Versuch es ein zweites Mal .
    Das Feuer spuckte. Er schaute hinein und beobachtete die beiden frischen Zweige, die er vorhin in die Flammen geworfen hatte. Sie glühten rot auf, Feuerzungen schossen daraus hervor, flackerten und erstarben wieder. Ché kniff die müden, schweren Augen zusammen.
    Der alte R o ¯ schun schnarchte auf der anderen Seite des Feuers. Der Farlander litt unter einer schlimmen Brust; er atmete flach und mühsam. Gerade hustete er und regte sich unter dem Mantel, den Ché ihm anstelle eines Lakens umgelegt hatte.
    Asch streckte den Kopf hervor und öffnete die trüben grauen Augen.
    Er sah den jungen Mann vor ihm lange an. Und blinzelte, als er ihn erkannte.
    »Ché«, krächzte er.
    »Ganz ruhig«, sagte Ché, als sich der alte Mann an den Kopf fasste und aufzustehen versuchte. »Ich glaube, du hast eine Gehirnerschütterung. Ich habe versucht, dich die ganze Nacht hindurch wach zu halten.«
    Vorsichtig richtete sich Asch auf. Seine Finger betasteten die Schwellung am Kopf und die frische Naht.
    »Das erklärt, warum ich mich mehr tot als lebendig fühle«, ächzte der alte Farlander, während er sanft die Hand gegen den Schädel legte.
    Ché warf ihm die Wasserflasche zu. Der alte R o ¯ schun trank lange und viel. Er keuchte auf, reckte den Hals, betrachtete den Himmel und drehte sich zu den Hängen hinter ihrem Lagerplatz um. Dann trank er noch einen Schluck Wasser. Er wischte sich über die Lippen und starrte eine Weile die Flasche an, die er zwischen seinen Beinen abgestellt hatte.
    Schließlich hob er den Kopf. In seinen Augen war wieder eine gewisse Klarheit zu erkennen.
    »Die Schlacht«, sagte er. »Was ist passiert?«
    Ché zuckte müde die Achseln. »Das Expeditionskorps hat sich gesammelt. Das Letzte, was ich von den Khosiern gesehen habe, war ihre Flucht über einen gefrorenen See.«
    »Ist Sascheen tot?«
    »Ich hoffe es. Sie bekam einen Schuss in den Hals. Allerdings würde ich gern wissen, warum du versucht hast, sie umzubringen.«
    Asch tastete nach etwas unter seinem Hemd. Schließlich zog er einen Lederbeutel hervor, steckte die Finger hinein und stellte fest, dass sich nichts mehr darin befand. Angewidert warf er den leeren Beutel ins Feuer. Er hustete lange und schwer und

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