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Im Auftrag der Rache

Im Auftrag der Rache

Titel: Im Auftrag der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Col Buchanan
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die Planken. Jemand unter ihren Füßen rief ein Kommando. Der Rhythmus des Trommlers wurde schneller. Die Ruder platschten heftiger ins Wasser. Halahan hörte die ersten Schüsse, die überall um sie herum ins Holz einschlugen.
    Eine Leuchtgranate ging hoch und erhellte die Szenerie so grell wie die Mittagssonne.
    Weitere Schüsse regneten herab. Pfeile flogen durch die Luft auf das Boot zu. Einige brannten. Die Gewehrschützen an Deck erwiderten das Feuer, und Halahans Graujacken mischten sich unter die Bogenschützen.
    Er drehte sich zu den Holzplatten um, die vor die linke Wand des Steuerhauses genagelt waren, und reckte den Kopf, damit er über sie hinwegsehen konnte. Er bemerkte, dass die anderen Fähren hinter ihnen herschwammen. Die aufgewühlten Wasser des Chilos glühten in blauem Feuer. Jedes der Boote zog behelfsmäßige Flöße an Leinen hinter sich her, und auf ihnen kauerten sich die Menschen hinter jeden Schutz, den sie hatten. Einige waren bereits gestorben; Scharfschützen entlang des Ufers hatten sie erwischt.
    » Die Angst ist der große Vernichter «, sang jemand über den Lärm der Schüsse. Es war Koolas, wie Halahan im grellen Licht der Leuchtgranaten erkannte, das durch die Schlitze fiel. Er sang das Gebet von der Gnade des Schicksals.
    Sie würden diese Gnade benötigen, dachte Halahan, als er die dunklen Umrisse der Kanonen am Ostufer und die Männer bemerkte, die sie auf die Schiffe ausrichteten.
    » Seid ohne Bedenken, seid wie das Stroh in der Brise .«
    Er bemerkte, dass er den Atem anhielt, und schaute hinüber zu Glaub. Der General hatte seine ganze Aufmerksamkeit auf den Fluss vor ihnen gerichtet. Er sah aus, als wollte er etwas auseinanderreißen. Die linke Hand hatte er zur Faust geballt.
    Nun kamen sie unmittelbar an den Kanonen vorbei.
    » Seid wie der leere Eimer im Regen .«
    Halahan wartete auf die Schüsse. Er versuchte, nicht an all die Menschen zu denken, die im Unterdeck zusammengepfercht waren. Er durfte sich nicht ausmalen, was mit ihnen geschah, wenn die Außenhülle durchlöchert wurde und das Boot sank.
    Die Gewehrschützen an Deck schossen rasch und erwiderten das Feuer vom Ufer. Der Schusswechsel wurde immer heftiger, bis er in einen einzigen, ohrenbetäubenden Lärm überging.
    » Seid wie der Strom, der immer zur Quelle zurückkehrt .«
    Jetzt waren sie an den Kanonen vorbei. Halahan stieß die Luft aus und schaukelte auf seinen schmerzenden Füßen vor und zurück. Er schaute wieder hinter sich.
    Die zweite Fähre hatte weniger Glück. Gischt stieg an ihrer linken Seite auf und ging wie ein Schauer aus zischenden Tropfen nieder. Das Boot neigte sich zur Seite und wurde geflutet. Schreie erhoben sich auf dem Deck.
    Die Menschen rollten von den Flößen herunter, hielten sich so gut wie möglich am Holz fest und streckten nur die Köpfe aus dem Wasser.
    Das Feuer auf dem Wetterdeck erstarb wieder. Halahan sah, dass sie die Flussenge hinter sich gebracht hatten, und hörte die Kanonen hinter ihnen feuern.
    Beide Ufer waren frei, und es war stockfinster, bis eine weitere Leuchtgranate kreischend in den Himmel stieg.
    Im Kielwasser ihres Bootes trieben Leichen hinter ihnen her.
    »Dafür werden sie bezahlen«, murmelte Glaub zu niemand Besonderem. »Kincheko und der Rest der Michinè. Dafür werden sie bezahlen.« Der General griff sich plötzlich an den linken Arm, als würde er Schmerz darin verspüren, und biss die Zähne in stiller Wut zusammen.

Kapitel fünfunddreißig
    Erwachen in T ume
    Asch erwachte und fühlte sich besser als seit vielen Wochen. Seine Brust schien nicht mehr so eingeengt, und er konnte tief Luft holen, ohne sogleich den Zwang zu verspüren, sie wieder aushusten zu müssen.
    Er berührte seine Kopfhaut und zuckte vor Schmerz zusammen, als er die Beule fühlte.
    Tume , sagte er zu sich selbst. Ich bin in Tume .
    Seine Blase fühlte sich an, als ob sie gleich platzen würde. Auf , dachte er und erhob sich rasch aus dem Bett. Mit nackten Füßen tappte er über die kühlen Bodendielen. Er griff unter das Bett, zog den Nachttopf hervor, urinierte, während er sich unter den Achseln kratzte, und gähnte.
    Er erinnerte sich daran, dass in der Küche eine Dose mit gemahlenem Chee stand. Asch richtete sich auf und schwankte einen Augenblick; ihm war ein wenig schwindlig. Er fühlte sich so schwach wie ein neugeborenes Kätzchen.
    Mit dem Nachttopf in der Hand trottete er hinüber zum Fenster. Er schob die Vorhänge beiseite und blinzelte, als das

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