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Im Auftrag der Rache

Im Auftrag der Rache

Titel: Im Auftrag der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Col Buchanan
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vierzig
    Einsames Ende
    Es war das Wasser, das ihn rettete. Es milderte nicht nur seinen Aufprall, sondern half ihm auch zu entkommen.
    Voller Stolz über seinen erstklassigen Sprung vom Dach des Lagerhauses schwamm Asch unter Wasser entlang, bis seine Lunge vom Luftmangel brannte. Als er wieder an die Oberfläche kam, feuerten einige Reichssoldaten auf ihn, aber er beachtete sie kaum, sondern tauchte einfach wieder unter und schwamm weiter.
    Er entfernte sich vom Hafen und schwamm am Seekraut in Ufernähe entlang, bis der Lärm des Kampfes hinter ihm verblasste.
    Es wurde dunkler, als die Wolken sich über ihm zusammenballten. Eine Zeit lang trieb er auf dem Rücken und wartete, bis die Übelkeit der Erschöpfung allmählich abklang.
    Draußen über dem See stiegen immer wieder Leuchtraketen auf. Es wäre riskant, auf das andere Ufer zuzuhalten. Zweifellos suchten Scharfschützen das Wasser nach fliehenden Khosiern ab.
    Worüber machst du dir Sorgen? , fragte er sich. In deinem Zustand wirst du vermutlich vorher ertrinken .
    Asch trat Wasser und atmete ruhig, bis er sich bereit fühlte. Er schaute zurück auf die Inselstadt. Und dann richtete er den Blick auf das südliche Ufer des Sees.
    Der alte Farlander schwamm darauf zu.
    *
    Nun regnete es. Die fetten Tropfen schlugen um ihn herum auf die Oberfläche des Sees. Das Platschen war lauter als alles andere. Überall dort, wo die Tropfen auftraten, schien das Wasser zu glühen.
    Asch spuckte und warf einen Blick voraus. Seine letzten Schwimmzüge hatten ihn an der dunklen Mündung des Chilos vorbeigebracht, und die Strömung hatte versucht, ihn in den Fluss zu saugen. Er sah Feuer an beiden Ufern, und Laternen hingen dazwischen und warfen ihr Licht auf das Wasser. Männer hockten neben aufrecht gestellten Gewehren und starrten in die vorbeirauschenden Fluten.
    Er schwamm weiter. Eigentlich hatte er keine Kraft mehr; nur sein Wille trieb ihn voran.
    Das Ufer hier war eine flache und baumlose Ebene. Asch blinzelte durch den Regen und sah das Glimmen von Flammen, die von einer leuchtenden Zeltleinwand umgeben waren. Weitere Zelte standen in dieser Überflutungsebene. Reiter bewegten sich in der Dunkelheit hin und her, hatten sich in ihre Mäntel eingewickelt und beobachteten das Ufer.
    Er hatte einen schlimmen Krampf in den Gliedern. Asch konnte kaum mehr atmen, denn seine Lunge schien in Flammen zu stehen. Er wusste, dass er ertrinken würde, wenn er noch länger im Wasser blieb. Also wandte er sich dem Ufer zu und paddelte nun wie ein Hund, denn sein Körper war gefühllos und daher fast nutzlos geworden. Der niedergehende Regen verdeckte die Geräusche, die Asch machte. Er spürte Schlamm zwischen den Händen und griff verzweifelt danach. Erleichterung durchströmte ihn einen Augenblick lang. Auf allen vieren kroch er aus dem Wasser auf den Uferschlamm, lag lange reglos da und rang nach Luft.
    Als er sich schließlich auf die Knie kämpfte, schaute er den Strand nach rechts und links entlang. Er befand sich vor einer hohen Uferkante aus Erde, die mit struppigem Gras bewachsen war, und der Schlamm zog sich weit hinauf und war von tiefen Rinnen durchfurcht, in denen Wasser floss.
    Er hörte etwas in der Dunkelheit klingeln, legte sich sofort wieder flach in den Schlamm und unterdrückte ein Husten.
    Ein Soldat stand oben auf der Böschung und schaute hinaus auf den See. Asch presste sich noch tiefer in den Matsch und wartete, bis sich der Mann umdrehte und wieder in der Dunkelheit verschwand, wobei er jemandem, der offenbar weiter vom Ufer entfernt war, etwas zurief.
    Rasch kroch Asch zu einer der Furchen in der Böschung. Er schaute in sie hinein und sah nichts als Schwärze. Er spürte, wie das kalte Wasser über seine Hände rann.
    Als er die Rinne hochrutschte, drang ihm Schlamm in Mund, Nase und Augen. Er bedeckte Asch vollkommen, füllte ihn an, bis er eins damit wurde – eine Schlammkreatur, ein Ding, das noch lebte und kämpfte, weil es nichts anderes kannte.
    *
    Sie starb, und der Gestank, den ihr vergifteter Körper abgab, reichte aus, um ihm das Wasser in die Augen zu treiben.
    Obwohl Sparus die Maske aufgesetzt hatte, füllte sich sein Mund mit Speichel, und er wollte ausspucken. Er schaute hinunter auf die keuchende Sascheen, auf ihr angeschwollenes Gesicht und die blauen Lippen. Er warf einen Blick auf Lucians Haupt, das still auf dem Nachttisch ruhte, und auf das inzwischen leere Gefäß mit Königlicher Milch.
    »Matriarchin«, sagte er

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