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Im Auftrag der Rache

Im Auftrag der Rache

Titel: Im Auftrag der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Col Buchanan
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habe ich getan?
    Ihr Teller fiel zu Boden. Sie ging mit schnellen Schritten zum Militärzelt.
    »Warte!«, rief er hinter ihr her. »Ich will es dir erklären!«
    Sie ging nach drinnen. Mit Angst im Bauch sah er, wie ein Soldatentrupp herauslief und Löckchen ihnen folgte.
    »Steh auf«, befahl ihm einer der Männer.
    Ché hatte nur Augen für Löckchen. Er wusste, dass er es ihr erklären konnte, wenn sie ihn bloß ansehen würde.
    » Steh auf, Mhannier! «, knurrte ein anderer und erregte damit die Aufmerksamkeit der anderen, die sich in seiner Nähe aufhielten.
    Der Mann trat Ché in die Rippen, und er kippte ins Gras. Er erhaschte einen kurzen Blick auf Löckchen, die ihm den Rücken zugekehrt hatte und wegging, wobei sie die Hand vor das Gesicht hielt.
    Und dann droschen die Soldaten mit all ihrer Wut auf ihn ein.

Kapitel dreiundvierzig
    Der Mut der T oten
    Bull träumte von seinem jüngeren Bruder Kurtez, aber im Traum war Kurtez wieder ein schlaksiger, scheuer und höchst sensibler Junge, während Bull bereits herrisch und erwachsen war.
    Sie befanden sich im Gewirr des Elendsviertels von Bar-Khos, so wie es zu ihrer Jugendzeit ausgesehen hatte. Dort hatte Bull das Kämpfen und die Freude daran gelernt. Gerade wurden sie von einer Bande unsichtbarer Verfolger gejagt, deren Jauchzen und Geschrei sie hörten. In dem Traum hatte Bull seinem jüngeren Bruder gesagt, er solle weiterlaufen, während er selbst stehen geblieben war und sich der grölenden Meute gestellt hatte.
    Als er mit einem Ruck erwachte, fand er sich auf dem feuchten Stroh der Grube wieder und zitterte vor Kälte. Aus dem Nachthimmel über ihm fiel Regen. Ein Soldat stand über der Grube und hielt einen langen Stab aus Hartgummi in der Hand, der zitterte, als er ihn durch das Holzgitter steckte. Er hieb Bull heftig gegen die Rippen, damit er wach wurde.
    »Nicht schlafen«, sagte der Mann. Er klang verärgert darüber, dass er den Gefangenen an diese wichtige Lebensregel erinnern musste.
    Bull riss sich zusammen und lehnte sich mit dem Rücken gegen den Erdwall, an dem das Regenwasser in die Grube rann. Der Soldat ging am Rand der Grube entlang und stieß dabei jeden Gefangenen an. Überraschtes Grunzen und Schnauben ertönte in der Schwärze.
    Bull dachte an seinen Traum und an das Gesicht seines Bruders.
    Kurtez hatte eine Nachricht hinterlassen, bevor er sich mit seinem Gürtel am Deckenbalken seines Zimmers erhängt hatte. Er konnte nicht damit leben, von Adrianos weggeworfen worden zu sein. Und er konnte es nicht ertragen, ihn mit seinem neuen Geliebten herumstolzieren zu sehen.
    Es war diese Nachricht, die Bull Adrianos in den Mund gestopft hatte, als der Mann im Sterben gelegen hatte. Bei seinem Prozess war dies nicht erwähnt worden. Vielleicht hatte Adrianos’ Familie die Notiz entfernt, um die Schande von sich abzuwenden.
    Als er einen weiteren Stoß gegen die Schulter erhielt, schaute er hoch. Der Wächter hatte seine Runde um die Grube beendet und war zu ihm zurückgekehrt.
    »Nicht schlafen.«
    Bull war noch immer mit Ketten gefesselt. Sein missbrauchter und geschundener Körper war eine Studie aller möglichen Schattierungen, die ein Bluterguss annehmen konnte. Doch jetzt riss etwas in ihm entzwei. Er packte nach dem Ende des Stabes und entriss ihn dem überraschten Mann. Bull schloss beide Hände darum und drückte ihn mit aller Gewalt nach oben, so dass er dem Soldat in den Mund fuhr. Wieder und wieder rammte Bull ihn gegen das Gesicht des Soldaten.
    Der Mann rutschte am bröckligen Rand der Grube aus und fiel mit dem Gesicht voran auf das Gitter, das die Gefangenen einsperrte. Das Holz knirschte unter seinem Gewicht. Bull wischte sich den Regen aus dem Gesicht und zielte nun vorsichtiger mit dem zuckenden Gummiprügel. Er hämmerte ein letztes Mal gegen die Schläfe des Mannes, der daraufhin bewusstlos wurde.
    »Chilanos!«, zischte er durch Dunkelheit und Regen, während er sich auf die Beine mühte. »Hilf mir, Mann.«
    Aber Chilanos blieb stumm, und Bull erinnerte sich daran, dass der Mann nach der letzten Befragung durch die Priester die Fähigkeit des Sprechens eingebüßt hatte.
    »Bahm!«, rief er und wusste nicht, warum er das tat, denn Bahm war genauso weggetreten wie der Rest der Männer. » Calvone! «
    Neben ihm ertönte das Rasseln von Ketten.
    »Verdammt, hilf mir!«
    Er war überrascht, als eine Hand ausgestreckt wurde und seinen Kittel packte. Bahm erhob sich mühsam.
    Guter Mann , dachte er. Guter Mann!
    In der

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