Im Auge des Falken (Regelence-Serie) (German Edition)
wieder zu Nate und diesmal war sein Blick flehend, bevor er sich verneigte. »Vielen Dank noch einmal, Milord.«
Bevor Nate etwas erwidern konnte, machte sich die Erscheinung in Richtung der Rückseite des Anwesens davon. Sehr merkwürdig. Anscheinend wollte der Junge nicht, dass Nate seinen Sturz vom Baum erwähnte. Oder wollte er nicht, dass Nate verriet, wer das Fenster zerstört hatte?
»Lord Deverell?«
Nate riss sich von Aidens Kehrseite los und drehte sich zum Fenster um. »Lord Raleigh?«
Raleigh lächelte. »Ja, bitte kommt herein. Ihr wisst nicht zufällig, was mit dem Fenster passiert ist, oder?«
***
Nate schwenkte den Scotch in seinem Glas und ließ sich mit überschlagenen Beinen in das bequeme Lederpolster des Sofas sinken. Das hier war definitiv eine Abwechslung zu seinem normalen, geregelten Alltag.
Er hatte fast zwei Stunden im Gespräch mit König Steven und Prinzgemahl Raleigh verbracht – und sie waren schnell übereingekommen, auf ihre Titel zu verzichten und sich beim Vornamen anzusprechen. Nate mochte beide ziemlich gern.
Beide Männer waren etwas älter als Nate und ganz und gar nicht das, was er erwartet hatte. Steven wirkte immer recht entspannt. Er vermittelte beinahe den Eindruck eines faulen Gemüts, doch sein körperlicher Zustand strafte dies Lügen. Er war nicht übermäßig groß, aber muskulös, mit einem breiten Brustkorb und schmalen Hüften. Das war kein Mann, der den ganzen Tag Müßiggang betrieb.
Raleigh war nicht direkt verkrampft, aber auch nicht so umgänglich wie Steven. Er rief in Nate das Bild einer großen Katze hervor, immer wachsam und sprungbereit. Er sah auch aus wie eine, hochgewachsen und athletisch gebaut. Nate hatte keine Zweifel, dass der Mann genauso schnell wie stark war. Er stellte sich insgeheim die Frage, was genau Raleigh für die IN tat.
Nate nippte an seinem Drink, während er versuchte, die Tatsache für sich zu ergründen, dass die Townsend-Söhne dafür verantwortlich waren, dass der Residenz-Computer abgeschaltet worden war. Das hatte er ja schon vermutet, bevor Raleigh die Wahrheit enthüllt hatte.
»Nur, damit ich das richtig verstehe: Die Prinzen haben Jeffers abgeschaltet, um sich ein wenig freie Zeit zu verschaffen?« Nate runzelte die Stirn. Auf ihn machte es den Eindruck, als würden die Prinzen ohnehin schon tun, wonach ihnen der Sinn stand.
Steven nickte. Er hatte in einem Sessel Nate gegenüber Platz genommen. Eine schwarze Locke fiel ihm in die Augen. »Raleighs Kinder sind ziemliche Plagen.«
Raleigh strich seinem Mann die Strähne aus der Stirn und erhob sich von seinem Platz auf der breiten Armlehne des Sessels. »Warum sind es eigentlich immer deine Kinder, wenn sie etwas Gutes und Bemerkenswertes tun? Wenn sie etwas anstellen, sind es plötzlich meine und nur noch meine.« Er ging zum Schreibtisch und lehnte sich an eine Ecke.
»Muss ich dich daran erinnern, dass du derjenige warst, der sechs Kinder haben wollte?« Um Stevens Mundwinkel zuckte es und um seine sherryfarbenen Augen bildeten sich Lachfältchen. Dem Mann gefiel es sichtlich, seinen Gefährten zu necken. »Außerdem: Sie haben deine DNA, wie könnten sie also etwas anderes als Satansbraten sein? Und da ich mir absolut sicher sein kann, dass es deine Gene und nicht meine sind, die sie so haben werden lassen...« Er zuckte die Schultern und erwiderte Nates Blick, begleitet von einem mutwilligen Grinsen und einer hochgezogenen Augenbraue.
Raleigh schnaubte. Raleigh war eine der elegantesten und befehlsgewohntesten Personen, die Nate je getroffen hatte – dieses Schnauben war so untypisch. Es ließ ihn mehr wie Aiden wirken.
Der Gedanke an Aiden erinnerte Nate sofort daran, wie gut der Mann ein paar Stunden zuvor in seinen Armen ausgesehen hatte, und Nates Penis begann, sich zu regen. Er tauschte seine überkreuzten Beine.
»Ahem. Ich dachte, ihr hättet nur fünf Kinder? War das eine Fehlinformation?«
Steven lachte leise. »Wir haben auch nur fünf Kinder, weil ich ihm letztlich doch etwas Vernunft einreden konnte.«
Raleigh schnappte sich einen Stift vom Schreibtisch und warf ihn nach dem König. Dann wandte er sich wieder Nate zu. Seine grauen Augen funkelten amüsiert. »Nein, das war keine Fehlinformation. Wir haben fünf und Muffin.«
»Muffin?« Nate blinzelte. Er nahm an, dass sie von dem kleinen Mädchen sprachen, das er zuvor gesehen hatte, aber er hatte nicht die geringste Ahnung, in welcher... Beziehung sie zu ihnen stand.
Mit einem
Weitere Kostenlose Bücher