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Im Auge des Falken (Regelence-Serie) (German Edition)

Im Auge des Falken (Regelence-Serie) (German Edition)

Titel: Im Auge des Falken (Regelence-Serie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Langley
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grünen Augen funkelten vergnügt und seine dunkelroten Haare fielen ihm in die Stirn, als er den Kopf schüttelte. Er versteckte sein Lächeln hinter vorgehaltener Hand, während er nach außen hin der Inbegriff des Bedauerns war.
    Aiden musste hier weg. Er platzte gleich vor Lachen, das würde Bannon auffliegen lassen und dieser würde ihn anschließend vermutlich erwürgen. Er ging an seinem Freund vorbei und flüsterte: »Kreativ!«, bevor er sich davonmachte.
    Das war mal was Neues gewesen. Ihm selbst war noch nie der Gedanke gekommen, seine Tanzkarte so zu entsorgen. Apropos Tanzkarte... Seine eigene musste noch der Tod ereilen oder zumindest die unmittelbare Trennung von seiner Person, vorzugsweise an einem abgeschiedenen Ort.
    Er hatte zwar kein Problem damit, zu lügen und zu behaupten, dass seine Karte voll war oder er unglaubliche Kopfschmerzen hatte oder ein verstauchtes Knie oder etwas in der Art, aber sein Vater würde zweifellos nach dem Ball seine Karte sehen wollen, um sicherzugehen, dass er auch genug unter Leute gekommen war.
    Den Sternen sei Dank galt ein junger Mann als begleitet genug, solange seine Eltern sich auf der gleichen Veranstaltung befanden. Allein die Vorstellung, dass Christy oder Thomas ihm auf Schritt und Tritt folgten und dafür sorgten, dass er tanzte und flirtete...
    Sein Vater und Cony waren exzellente Anstandsbegleitungen. Sie kümmerten sich um ihre Angelegenheiten, überprüften ab und zu, dass ihre Söhne sich in Sichtweite befanden, nötigten sie aber selten dazu, sich mehr in die Abendgesellschaft einzubringen.
    Ihr eigenes soziales und politisches Leben war zu vollgepackt dafür. Mitglieder des Parlaments nutzten Abendgesellschaften, um ihre Vorhaben voranzutreiben, und es schien, als wollten auch alle ihre Pläne mit dem König und dem Prinzgemahl diskutieren.
    Ah, eine Topfpflanze. Aiden durchquerte den Ballsaal, wurde ein paar Mal aufgehalten, um Smalltalk mit Bekannten zu führen, schaffte es aber schließlich, zu dem Ficus zu gelangen. Er hatte Glück, die Grünpflanze steckte in einem Bottich mit dunkelviolettem Hydrogel. Das würde die Karte ausreichend verbergen.
    Er zog sein Taschentuch aus der Brusttasche seines Gehrocks und wühlte dann in seiner Innentasche nach der Tanzkarte. Er tupfte sich nicht existenten Schweiß von der Stirn und ließ das schneeweiße Leinenviereck dabei fallen.
    »Huch!« Als er sich bückte, um es wieder aufzuheben, streckte er die andere Hand nach hinten aus und stopfte die Tanzkarte in das Hydrogel. Igitt! Seine Fingerspitzen sanken in die feuchte, schleimige Substanz. Rasch erhob er sich und wischte sich die Finger lässig sauber, bevor er das Taschentuch zurücksteckte. Hier gab es nichts zu sehen. Nur einen Mann, der sein Taschentuch aufhob.
    »Lord Aiden.«
    Aiden fuhr heftig zusammen. Er drehte sich um und sah sich Lord Chadwick Manchester, Marquis of Braxton gegenüber. Wenn der Mann nicht so an seiner Nase entlang nach unten geschielt und dabei den Kopf ein wenig seltsam zur Seite geneigt hätte, wäre er durchaus als gut aussehend zu bezeichnen gewesen.
    Seine Haare waren noch voll, wenn auch vorzeitig ergraut, an den Seiten kurz geschnitten und am Oberkopf ein wenig länger. Seine Abendgarderobe war in verschiedenen Schattierungen von Marineblau und Cremefarben gehalten und betonte seine schlanke Gestalt. Er war nicht so groß wie Deverell, aber er überragte Aidens 1,70 Meter.
    »Lord Braxton.« Leicht neigte Aiden den Kopf.
    »Ich war vorgestern in der Residenz, um mit Eurem Vater zu sprechen.«
    »Ja, er hat mich darüber informiert.« Und die Antwort ist nein. Aiden lächelte.
    Braxton zog eine Augenbraue hoch. »Hat er das?«
    War es nicht unhöflich, mit einem Debütanten direkt über eine mögliche Heirat zu sprechen? Aiden entschied, dass es das zumindest sein sollte. Oder vielleicht sollte er sich ja geschmeichelt fühlen, dass Braxton die Angelegenheit wichtig genug war, um mit ihm zu sprechen, anstatt das über seinen Kopf hinweg zu tun.
    Nein, halt, das hatte er ja zunächst getan! Ohne auch nur ein Wort in Aidens Richtung zu verlieren, war er bei seinem Vater vorstellig geworden. Ein weiterer Minuspunkt auf dem Konto des Mannes.
    »Ja, Milord, das hat er. Und ich bedaure, Euch mitteilen zu müssen, dass ich Euer ehrenwertes Angebot ablehnen muss. Ich fürchte, wir haben nicht wirklich allzu viele Gemeinsamkeiten.« Meine Güte, war er heute wieder diplomatisch!
    Braxton schnaubte abfällig und machte eine

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