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Im Auge des Falken (Regelence-Serie) (German Edition)

Im Auge des Falken (Regelence-Serie) (German Edition)

Titel: Im Auge des Falken (Regelence-Serie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Langley
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schienen gerade dabei zu sein, den Ballsaal zu verlassen, und beachteten sie nicht.
    Als der junge Mann sie erreichte, verbeugte er sich leicht.
    Aiden machte eine Handbewegung in Nates Richtung. »Lord Deverell, darf ich Euch Lord Rupert vorstellen. Rupert, Lord Deverell.«
    Rupert nickte eifrig. »Es ist mir ein Vergnügen, Euch kennenzulernen, Lord Deverell.« Er wandte sich Aiden zu, schnappte sich dessen freien Arm und zog daran. »Du musst mit mir zum Essen kommen. Mein Sire versucht gerade, Lord Cromley dazu zu bringen, mich zu begleiten.«
    Aiden warf einen schnellen Blick in Nates Richtung. »Aber ich –«
    Rupert sah zu Nate auf und schien erst jetzt zu merken, wie unhöflich er sich verhielt. Er neigte den Kopf ein wenig. »Lord Deverell?«
    Nate erwiderte die Geste. »Lord Rupert?«
    »Würdet Ihr mir gestatten, dass ich Euch meinen Freund entführe?«
    Es lag ihm auf der Zunge, die Bitte abzulehnen. Er wollte Aidens Aufmerksamkeit nicht abtreten und das allein war schon ein verstörender Gedanke.
    »Natürlich.« Nur zögerlich ließ er Aidens schlanke Hand los.
    Rupert strahlte ihn an. »Ich danke Euch sehr.«
    Ohne seinen Blick von Nate zu lösen, wurde Aiden von seinem Freund von der Tanzfläche gezerrt. Nate stand einen Moment lang wie erstarrt da und fühlte sich, als hätte ihm jemand etwas Schweres über den Schädel gezogen.
     
     

 
    Kapitel 6
     
     
    Sie verließen den Ball gegen ein Uhr morgens – was für eine derartige Veranstaltung ziemlich früh war –, aber Nate war froh darüber. Natürlich war es wichtig, dass er vor der Dienerschaft wie ein normaler Gast des Hauses wirkte, aber er wollte mit den Untersuchungen vorankommen.
    Raleigh hatte ihm die Codes für den Zugang zu Jeffers' Datenspeicher gegeben. Als Erstes ging er jedoch in seine Räume, um nach Trouble zu sehen. Mit ein bisschen Glück hatte der Junge schon ein paar Informationen aus den Bediensteten herausbekommen.
    Als er sein Schlafzimmer betrat, fiel ihm sofort sein Sohn ins Auge, der ausgebreitet auf dem Bett lag und selig von sich hin schnarchte. Die Nervensäge trug einen geblümten Schlafanzug und die lächerlichen, plüschigen Häschen-Hausschuhe, die er letztes Jahr in irgendeinem Raumhafen gekauft hatte.
    Nate setzte sich auf die Bettkante und stupste Trouble an. »Trouble, wach auf.«
    Die blasse, sommersprossige Nase kräuselte sich und der Junge schniefte, bevor er die Augen öffnete.
    »Hm?« Er blinzelte ein paar Mal und setzte sich auf. Seine blonden Locken standen wild in alle Richtungen von seinem Kopf ab. Er gähnte und ein albernes, verschlafenes Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. »Und? Jemanden flachgelegt?«
    Nate knurrte unwillig. Der Kleine hatte immer nur das eine im Kopf. »Nein, habe ich nicht. Wie siehst du denn aus?« Er wies mit einer Geste auf den Pyjama. »Ich dachte, du hast Schlafhemden bekommen.«
    Trouble schnaubte. »Nie im Leben ziehe ich ein Nachthemd an! Das ist was für Mädchen.«
    Nate schloss die Augen und massierte sich die Nasenwurzel, um sein Grinsen zu verbergen. Trouble trug einen babyblauen Schlafanzug mit kleinen, rosafarbenen und gelben Blümchen, hatte Plüschhausschuhe mit Hasenohren an den Füßen und machte sich trotzdem Gedanken darum, zu feminin auszusehen.
    »Was machst du hier? Du solltest doch im Zimmer nebenan schlafen.« Nate deutete in Richtung des kleinen Raums, der an seinen grenzte.
    »Ich hab auf dich gewartet. Außerdem ist das Bett unbequem und das Zimmer winzig.«
    Das Genörgel hatte er sich schon mindestens dreimal anhören dürfen, seit Trouble seinen Schlafraum heute Nachmittag gesehen hatte. Nate ignorierte es, erhob sich und ging zum Nachttisch auf der anderen Seite des Bettes. Dort standen ein Dekanter mit Scotch und zwei Tumbler. Den Sternen sei Dank, er war gerettet.
    Er goss sich einen Drink ein. »Hast du etwas herausfinden können?«
    »Nee, nicht wirklich. Krieg ich auch einen?«
    »Nein. Und was heißt nicht wirklich ? Wenn du keine Informationen hast, warum hast du dann auf mich gewartet?«
    Troubles Blick klebte an seinem Glas und er runzelte die Stirn. »Du bist eine Spaßbremse.«
    »Ich weiß.« Nate machte eine auffordernde Geste.
    Trouble seufzte. »Ich wollte wach bleiben, um zu hören, was du in Erfahrung bringen konntest.«
    »Nicht viel.« Nate durchquerte den Raum zum Fenster und sah hinaus in die Gartenanlagen. Das Mondlicht fiel geradezu malerisch über die Nachbildungen griechischer Ruinen. Plötzlich hatte er

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