Im Auge des Falken (Regelence-Serie) (German Edition)
das Bild vor Augen, wie Aiden dort im Gras, im Zentrum der umgefallenen Säulen lag. Verdammt, das war... Er musste den Mann aus dem Kopf bekommen. Vielleicht würde Nates Interesse verschwinden, wenn er Aiden besser kennenlernte? Zumindest konnte es nicht noch mehr werden und hoffen durfte man ja wohl.
»Hast du Informationen über die Prinzen?« Nate drehte den Kopf vom Fenster weg.
»Oh, ich habe viel über Ihre königlichen Sexytäten gehört.« Die Nervensäge wippte vielsagend mit den Augenbrauen.
Nate kippte schnell den Rest seines Scotchs hinunter. Etwas sagte ihm, dass er den brauchen würde, damit er Trouble nicht noch im Lauf dieses Gesprächs erwürgte.
»Was willst du wissen? Es sind fünf, alle dunkelhaarig, alle verdammt gutaussehend und zu haben. Aber jeder von denen ist noch Jungfrau.« Trouble schüttelte den Kopf und machte ein abfälliges Geräusch.
»Trouble...«, brummte Nate warnend.
»Waaaas?« Der Junge hob die Hände und lächelte. »Ich mein ja nur... Komm schon, du musst doch zugeben, dass das nicht fair ist. So heiße Kerle, alle volljährig und keiner erhebt Anspruch. Sollte man unter Strafe stellen.«
Sollte man, ja... Nate kam zurück und goss sich einen weiteren Drink ein.
»Okay, okay. Die Dienerschaft hat Spitznamen für sie. Rexley, den Ältesten, nennen sie Lord Rechtschaffen. Er hat 'nen ziemlichen Stock im Arsch. Zwar in 'nem richtig tollen Arsch, aber –«
»Jeremy.«
Trouble stöhnte genervt. »Dann kommt Payton, genannt Lord Pest. Er ist ein bisschen schlauer, als gut für ihn ist und damit bringt er den ganzen Haushalt durcheinander.«
»Wie das?«
»Offensichtlich hat er den Computer abgeschaltet. Und er stiftet ständig Unruhe mit seinen Experimenten und so. Er ist ein Computer-Genie.« Trouble hüpfte vom Bett, ging zum Waschtisch und goss sich ein Glas Wasser ein. »Bist du sicher, dass ich nicht doch 'nen Scotch haben könnte? Jaja, schon gut, brauchst mich nicht so finster anzustarren.« Er nahm einen Schluck, stellte das Glas zurück, tapste zum Bett und setzte sich zwischen die beiden großen Pfosten am Ende.
»Tarren ist der Jüngste – Lord Terror. Erklärt sich von selbst. Ich glaube ja, dass man mit dem am meisten Spaß haben kann. Er geht gerne jagen und hat einen Haufen Hunde. Und wenn ich das richtig gesehen habe, hat er einen Schwanz wie ein – ah, und apropos Pferde! Colton, der Pferdenarr. Sein Spitzname ist Lord Chaos, wieder klar warum, aber, Mann, der Kerl hat Oberschenkel! Muskulös und –«
»Was ist mit Aiden?« Falls man die Angespanntheit aus Nates Stimme heraushören konnte, schien sie Jeremy nicht aufzufallen.
»Lord Arglos. Er hat seinen Kopf immer ein bisschen in den Wolken. Er ist ein Künstler, ziemlich gut, wenn man den Gerüchten glauben kann. Ein paar der Dienstmädchen und Lakaien haben von einem Porträt des Prinzgemahls geschwärmt. Die ganze Dienerschaft ist ein bisschen in Raleigh verknallt. Na ja, wer kann's ihnen verdenken, der Mann sieht so gut aus! Lord Aiden sieht ihm verdammt ähnlich. Findest du nicht auch?«
Nate wollte sagen, dass Aiden viel attraktiver war, gab aber nur ein Grunzen von sich. Wer wusste schon, zu was sein Sohn fähig war, wenn er dachte, dass Nate was für Aiden übrig hatte? Er wollte gar nicht darüber nachdenken.
»Was noch? Weißt du was Genaueres über den Zwischenfall, bei dem Payton Jeffers abgeschaltet hat?«
»Nee, nur dass Tarren irgendwas gegen ihn in der Hand hatte und ihn dazu erpresst hat.«
Interessant. »Sieh zu, ob du rausfinden kannst, was das war. Noch irgendwas?«
Trouble schüttelte den Kopf und gähnte, während er sich zurück aufs Bett legte. »Nope, nur ein paar organisatorische Dinge. Die komplette Dienerschaft war an dem Tag anwesend, als die Waffen verschwunden sind, aber niemand hat was Außergewöhnliches bemerkt.«
»Wundert mich nicht. Na schön, ich gehe nach unten. Abmarsch, ins Bett mit dir.«
»Okay.« Trouble krabbelte in die Bettmitte und begann, die Kissen aufzuschütteln.
»In dein Bett.«
Grummelnd und knurrend stieg Trouble vom Bett und tapste in Richtung des angrenzenden Zimmers. »Du solltest da drin schlafen, Hawk. Du sorgst ja auch dafür, dass wir richtig angezogen sind, nicht ich.« Immer noch nörgelnd, wie klein und unbequem das Bett war, schloss er die Tür hinter sich.
Nate machte sich einen geistigen Vermerk, der Nervensäge ein weicheres Bett zu besorgen. Im Erdgeschoss war es still, die Dienerschaft befand sich bereits in ihren
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