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Im Auge des Falken (Regelence-Serie) (German Edition)

Im Auge des Falken (Regelence-Serie) (German Edition)

Titel: Im Auge des Falken (Regelence-Serie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Langley
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»Danke sehr, Lord Deverell.«
    Nach einem kurzen Zwischenhalt am Tisch mit den Erfrischungen verließ Nate den Ballsaal. Das Anwesen war riesig, aber die Waschräume waren leicht zu lokalisieren. Sie befanden sich direkt außerhalb des Ballsaals unter der Haupttreppe.
    Nate marschierte an einigen älteren Paaren sowie einer Gruppe jüngerer Lords vorbei den Gang hinunter und kontrollierte dabei die Türen. Es gab mehrere separate Wasserklosetts, da es als unschicklich galt, wenn sich ein junger Lord ohne Anstandsbegleitung in der Gegenwart anderer Männer aufhielt.
    Die meisten der kleinen Räume waren leer und die Türen standen offen. Nate klopfte an die geschlossenen Kabinen, erkannte aber keine der Stimmen, die ihm mit einem Einen Moment, bitte antworteten.
    Als er an der letzten Tür angelangt war, bekam er keine Reaktion. Nate klopfte erneut und drehte probehalber den Türknauf. Es war verschlossen und von drinnen war kein Laut zu hören. Er lehnte sich näher an die Tür und lauschte.
    Diese Räumlichkeiten wären der perfekte Ort für ein kleines Stelldichein, sofern beide Teilnehmer es schafften, ungesehen hineinzugelangen. Es gab keine Videokameras, Mikrofone oder Wärmesensoren in den Waschräumen – das war illegal. Aber Aiden war niemand, der sich hier mit jemandem auf ein Rendezvous traf. Wenn er sich da drinnen befand, war er entweder ins Zeichnen vertieft oder etwas stimmte nicht.
    Nate meinte, ein Wimmern aus der Kabine zu hören, war aufgrund der lauten Musik aber nicht ganz sicher. Er drückte ein Ohr gegen die Tür, hörte jedoch nichts. Er wollte sich schon wegdrehen, als er den Laut erneut vernahm.
    Er klopfte ein weiteres Mal, diesmal lauter, und eine ihm unbekannte, atemlose Stimme rief nun: »Besetzt.« Hmmm... vielleicht handelte es sich wirklich um ein Liebespaar, das versuchte, leise zu sein, um nicht erwischt zu werden.
    Nate wandte sich zum Gehen, aber ein dumpfer Schlag und ein Stöhnen ließen ihn innehalten. Er haderte mich sich, ob er die Tür aufbrechen oder zurück in den Ballsaal gehen sollte. Wahrscheinlich war es genau so, wie er vermutete, zwei Liebhaber, die sich einen Moment stahlen, aber was, wenn nicht?
    »Hil–!«, schrie jemand von drinnen, gefolgt von einem lauten Krachen.
    Nate packte den Türknauf und warf sich mit der Schulter gegen die Tür. Mehr brauchte es nicht, damit sie mit einem leisen Knirschen nachgab.
    Ein großer, dunkelhaariger Mann fuhr zur Tür herum. In seinen Armen hing schlaff ein jüngerer. Der Mann hatte einen Arm um den Hals des kleineren geschlungen. Aiden.
    Brüllend stürzte Nate vorwärts und versetzte dem Mann einen Schlag direkt auf die Nase. Blut spritzte. Aufheulend schubste der Kerl Aiden in Nates Richtung und fasste sich an sein verletztes Gesicht.
    Nate fing Aidens reglosen Körper mit einem Arm auf und verhinderte so, dass er auf dem Boden aufschlug. Der Fremde rannte an ihm vorbei und zur Tür hinaus. Nate legte Aiden rasch, aber sehr vorsichtig ab und ließ sich neben ihm auf die Knie sinken.
    Er hatte das Gefühl, als würde ihm jemand alle Luft aus den Lungen quetschen. Scheiße, ihm wurde schwindelig und er fühlte sich, als müsste er sich jeden Moment übergeben. Sein Magen drehte sich und in seiner Brust tobte ein wütender Schmerz, während er an Aidens Hals nach einem Puls tastete. Er konnte Aiden jetzt nicht verlieren!
    Als er den Herzschlag unter seinen Fingerspitzen fühlte, entspannte er sich ein wenig und atmete tief durch. Aiden war leichenblass, seine Lippen schimmerten bläulich, aber die Farbe kehrte langsam wieder in sie zurück. Nate löste Aidens Jabot und warf es zur Seite.
    Beinahe sofort begann Aiden, zu husten, und griff sich an die Kehle. Er setzte sich ruckartig auf, seine Augen waren riesig.
    Nate rieb dem Prinzen sacht über den Rücken, zog seine Hände weg von seinem Hals und küsste ihn dann auf die Schläfe. »Schh... Ganz ruhig, atme tief durch. Entspann dich, Aiden.«
    Aiden nickte und tat, wie ihm geheißen, bis das Husten abklang. Ein paar Minuten lang saß er nur da, während sein Atem immer noch schwer und abgehackt ging. Er sah sich verwirrt in dem kleinen Raum um, bis sein Blick auf Nate landete. Dann schlang er plötzlich die Arme um Nate und vergrub sein Gesicht an dessen Brust.
    Nate schloss ihn in die Arme und erst jetzt breitete sich Erleichterung in ihm aus. Er schloss die Augen und ließ den Kopf nach vorne sinken, bis sein Kinn auf Aidens Haar ruhte, während er versuchte, sich wieder

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