Im Auge des Falken (Regelence-Serie) (German Edition)
verhalten können als Frischvermählte... Und ich muss zugeben, dass ausschließlich mich die Schuld daran trifft. Ich entschuldige mich in aller Form, ich hätte sie nie dazu zwingen dürfen, in ihrer Hochzeitsnacht an einer Soiree teilnehmen zu müssen. Die Anwesenden werden wohl Verständnis dafür zeigen, dass wir uns nun verabschieden müssen.« Steven griff nach Conys Hand und wandte sich zum Gehen.
Cony warf Nate und Aiden noch einen letzten Blick zu, bevor er sich von Steven wegführen ließ. Oh, oh. Aiden biss sich auf die Unterlippe. Cony hatte dieses Zucken am Kinn gehabt, das nur auftauchte, wenn er wirklich wütend war.
Die immer noch versammelten Menschen drängten sich um Aiden und Nate, beglückwünschten sie und klopften ihnen auf den Rücken. Es wurden einige anzügliche Bemerkungen gemacht, die Aiden nicht ganz verstand und irgendjemand nannte ihn Earl-Consort Deverell.
Seine Umgebung verschwamm langsam vor seinen Augen. Allein Nates Wärme neben ihm überzeugte ihn davon, dass das hier nicht nur ein Traum war, ebenso wie Nates fester Griff um seine Hand, der ihn zugleich stützte und ihm Kraft zu geben schien. Aiden nahm die Glückwünsche lächelnd entgegen, ohne Nate auch nur ein einziges Mal loszulassen.
Irgendwie schafften sie es schließlich nach draußen und ins Innere des wartenden Gleiters. Sobald sich die Tür geschlossen hatte, nahm Nate erneut seine Hand und erzählte seinen Eltern, was wirklich passiert war. Nachdem der erste Schock abgeklungen war, kontaktierte Cony umgehend die Wachmannschaft der Residenz und ordnete eine Erhöhung der Sicherheitsstufe an. Eine bewaffnete Eskorte würde sie in Kürze abholen. Cony rutschte auf den Sitz neben ihm und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. »Ist dir auch wirklich nichts passiert?«
Aiden nickte. »Ja, dank Nate.«
Cony sah auf und nickte Nate knapp zu. »Ich danke Euch, Lord Deverell.«
»Dafür musst du mir nicht danken.« Sanft drückte Nate Aidens Hand. »Ich habe keineswegs uneigennützig gehandelt. Ich habe nur beschützt, was mein ist.«
Die Prinzen begannen alle auf einmal, aufgeregt zu flüstern. Steven und Cony nickten nur. Aiden lächelte, fühlte sich vom Kopf bis zu den Zehen seltsam warm und kribbelig. Er war dabei, sich tatsächlich Hals über Kopf in diesen Mann zu verlieben. Er sog jede noch so kleine Regung in Nates Gesicht in sich auf, sah die Zärtlichkeit und Zuneigung darin. Langsam rückte er näher zu Nate und hob den Kopf etwas, er brauchte einen Kuss. Nate umfing sein Kinn mit einer Hand und strich mit dem Daumen über Aidens Lippen. Mit einem leichten Kopfschütteln flüsterte er: »Später, Junge.«
Aiden schmolz beinahe dahin, als Nates warmer Atem über sein Gesicht strich. Sein Penis war steinhart und pochte heftig. So hatte er sich noch nie gefühlt. Jedes Mal, wenn er sich in Nates Nähe befand, schien das Gefühl intensiver zu werden.
Cony räusperte sich demonstrativ. Aiden zuckte zusammen und erst jetzt wurde ihm wieder bewusst, wo sie sich befanden und was er gerade beinahe getan hätte. Er wandte sich ab, versuchte, seinen Körper wieder unter Kontrolle zu bringen, und fing dabei die schockierten Blicke seiner Brüder auf. Seine Wangen wurden glühend heiß und er versuchte, seine Sitzposition möglichst unauffällig zu ändern, damit niemand seine Erektion bemerkte.
Schließlich stoppte der Gleiter und Steven erhob sich. »Wir sind da. Rein mit euch. Sowohl in den Verzeichnissen, als auch auf der Heiratsurkunde gibt es keinen Zeitstempel, nur das Datum. Sollte also jemand auf die Idee kommen, es zu überprüfen, wird er nur den heutigen Tag finden.«
»Wo sollen wir hin, Vater?«
»In die Regelence Royal Cathedral.« Steven gab den Befehl zum Öffnen der Türen und verließ das Fahrzeug. »Kommt schon. Ich habe den Bischof schon von unterwegs aus kontaktiert, er erwartet uns bereits.«
Was?!
»Nein, Vater, ich...« Panik überrollte ihn. Sie würden Nate zwingen, ihn zu heiraten, und dann würde Nate ihn hassen und –
Nate warf einen Blick über Aidens Schulter zu dessen Eltern. »Würdet ihr uns einen Moment alleine lassen?«
Stille. Dann sagte Cony: »Natürlich. Jungs, raus mit euch.« Cony erhob sich und scheuchte seine Söhne in Richtung der Tür.
»Damit warst auch du gemeint, Raleigh.« Steven beugte sich noch einmal ins Innere des Gleiters, packte Cony am Arm und zog ihn zu sich heraus, weil er offensichtlich nicht die Absicht hatte, seinen Kindern zu folgen. Cony grummelte
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