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Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Titel: Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Per Matthias Griebler
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jemanden in Brüssel, der reges Interesse daran verspürt, dass wir unsere Agenten zurückziehen …“, murmelte Nummer Eins.
    „Wir hatten im Laufe unserer Ermittlungen ein paar Sender verteilt“, ergriff nun Volland das Wort. „Der Letzte ging an einen von Amaroks Leuten – kurz nachdem wir sie in Moabit so überstürzt verlassen mussten. Nur wie das so ist, hat jeder Sender eine bestimmte Signatur beziehungsweise Seriennummer. Sie zurück zu verfolgen, ist spielend einfach …“
    „Und schwuppdiwupp waren wir raus“, grummelte Weber. „nur würden wir auch zu gerne wissen wieso. Ich sterb nicht gern dumm …“
    „Und da haben Sie denn Kerl, der sie kaltgestellt hat, gleich auch noch schnell verwanzt?“ Miller lachte laut auf. „Das ist mal cool!“
    „Die Gelegenheit war günstig!“ Volland grinste. „Sollten die bisherigen Berechnungen beibehalten werden, so befindet sich unser Mister Unbekannt in diesem Augenblick auf dem Flug nach Wien.“ Er sah zu Nummer Eins. „Übrigens danke nochmal für den Satelitten!“
    „Danken wir lieber dem Steuerzahler.“ Nummer Eins winkte ab. „Also gut, Agent Miller.“ Er schnippte mit den Fingern, woraufhin ihm Volland einen Briefumschlag aus seiner Jacke heraus rüber reichte.
    „Ihr Flug geht in zwei Stunden. Herr Luzius erwartet Sie bereits!“
    „Mein Flug?“ Miller starrte ihren Chef mit großen Augen an.
    „Nach Wien, Österreich. Sie wissen schon – Sacher Torte und Walzer!“
    „Nach Wien? Ich?“ Miller schluckte. „Mü-müssen denn nicht erst mal alle Beweise gesichtet werden?“, fragte sie dann schüchtern und sich dabei hilflos umschauend. „Ist die Schneewittchen-Liste denn aufgetaucht? Und dann der Gladius? Kennen wir die ominösen Käufer denn mittlerweile? Hallo?“ Sie räusperte sich leise. „Ich hatte ‘nen echt anstrengenden Tag!“
    „Wissen wir doch …“ Nummer Eins lächelte verständnisvoll. „Deshalb geht’s ja auch erst in zwei Stunden los. Lage-Update gibt’s unterwegs.“
    Er rückte ein Stückchen näher. „Ich brauche da unten jetzt jemanden mit Fingerspitzengefühl …“
    „Wa-was? Wieso?“ Miller geriet ins stottern. „Und Dottore Lorenzi? Was sagt die denn dazu?“, fuhr sie dann fragend fort. „Nicht dass ich plötzlich ein Fan von der wäre, aber von ihr kam die ganze Schneewittchen- und Gladius-Geschichte doch schließlich!“
    „Dottore Lorenzi?“ Nummer Eins lächelte unschuldig. „Nun, ans Handy geht sie nicht und gemäß ihrem Büro ist sie, man höre und staune, völlig überraschend und kurzfristig nach Wien geflogen.“
    „Auch nach Wien, ja – welch ein Zufall …“ Miller nickte geplättet. „Na dann“, seufzend ihr Schicksal in Kauf nehmend, sah sie nach links, „haben Sie irgendeine Rundum-Vitaminspritze für mich, Busza?“

Handlungskompass
    Kapitel Dreizehn

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    1 Schuberth, Amon Christoph; ein skrupelloser Söldnerführer dessen Weg sich mit Miller erstmals 2005 im Jemen kreuzte; fand im gleichen Jahr ein ungewöhnlich
heißes
Ende unweit des Trierer Amphitheaters; siehe dazu auch:
Das Adam-Prinzip.

Vierzehntes Kapitel
    Tod eines Killers
    Knapp 19 Stunden später. Wien, Stephans-Platz – mitten im vornehmen 1. Bezirk der österreichischen Hauptstadt.
    Mannsgroße Spiegel mit Gold schimmernder Randgravur, Handläufe aus purem Messing, kleine knabenhafte Keramikengel, die sich, ein neckisches Grinsen auf den weißbemalten Wangen, gegenseitig an ihren erbsengroßen Hinterteilchen herumspielten, stuckbesetzte Wandverzierungen und eine in der Alpenrepublik fast einmalige, sechs Meter achtzig hohe, freitragende Zedernholzdecke, von der, matt-silbrig schimmernd, mehr als ein Dutzend Ampel-Kronleuchter aus der frühen Gründerzeit herunterhingen.
    Und sollte das alles – die unzähligen Werke namhafter Aquarellkünstler, von Salvatore Dali bis Hundertwasser, mal bewusst außen vorgelassen – immer noch nicht beeindrucken, so taten der mit gut 1380 Quadratmetern feinsten walisischen Marmors ausgelegte Boden und die aus Elfenbein und Eiche gefertigte, protzig dekadente Rezeptionstheke gewiss ihr Übriges.
    Doch inmitten dieser Exklusivität, wo sich vor knapp zweieinhalb Minuten Wiens Oberschicht noch fleißig gegenseitig Honig um den Bart geschmiert hatte, herrschte jetzt mit einem Mal eine – ließ man die etwa zehn bis zwölf sich zitternd und schluchzend hinter die Blumenkübel und Couchgarnituren drängenden Körper mal außer Acht – ungewohnt gähnende Leere, welche

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