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Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Titel: Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Per Matthias Griebler
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Kleiner?“ Graf und Weber sahen sich irritiert an.
    „Eher gefallen worden ...“ Gequält fuhr sich Volland durch die nassen Haare. „Superintendant.“ Er nickte Graf ebenfalls zu. „Da waren so zwei Typen auf dem Klo, die wollten alles wissen und …“
    „Zwei Typen?“ Mit losschrillenden Alarmglocken im Hirn griff Grafunter seine Jacke. „Was für zwei Typen?“
    „Sorte Anzugträger – ziemlich schmierig“, nuschelte Volland und drückte sich dabei das mit Zitrone versetzte Toilettenwasser aus der Nase. „Aber ich hab denen nichts erzählt und geben Sie sich keine Mühe“, er schnäuzte kräftig durch, „die sind schon weg.“
    Vollands kleines Date auf der Herren-Toilette.
    „Vielleicht Zanders Leute?“ Weber sah Graf nachdenklich an.
    „Nein, eher unwahrscheinlich“, antwortete der Superintendant Kopfschüttelnd. „Herr Zander wird uns wohl nicht mehr in die Quere kommen. Er wurde sozusagen weggelobt.“ Ein Grinsen huschte über sein markant furchiges Gesicht. „Sagen wir‘s mal so, er und Fräulein Lorenzi sollten die nächsten zehn Jahre besser stets ausreichend Sonnencreme am Mann haben …“
    „Nett.“ Weber nickte schmunzelnd. „Obwohl, fast tun sie mir ja nun schon ein bisschen leid …“
    „Na na, ich muss Sie doch bitten sich zu zügeln, Herr Weber“, murmelte Graf und reichte Volland ein Taschentuch rüber. „Geheucheltes Mitleid ist immer noch meine Sparte!“ Er schaute auf seine Uhr. „Und jetzt hopp, ich steh in der Kurzparkerzone …“
    Zur gleichen Zeit, irgendwo im Wedding.
    „Onkel Jürgens House of Horror, Sie sprechen mit Lord Emons, seinem gelehrigen Schüler und treuen Vasallen. Wie können der Meister oder ich hel – oh, Sie!“ Hastig brachte er seinen Bürostuhl zurück in eine aufrechte Position. „Sofort, Meister“, fuhr er dann kleinlaut fort. „Nein, nein – ich habe keine anderen Herren neben Euch!“ Er räusperte sich. „Ja, bin ganz Ohr!“
    „Das will ich dir auch geraten haben, Burschi!“, ertönte es in diesem Moment in altbekannter Lautstärke hinter ihm – Diefenbach, nun höchstpersönlich. Zeitgleich mit dem Schlagen der Tür trat er in die Sporthalle ein.
    „Das Ding da brauchst du jetzt nicht mehr“, grummelte er, auf Emons Telefon deutend, und ließ sein eigenes Handy dann ebenfalls in der Tasche verschwinden.
    „Hier, für dich – fang!“ Er warf Jürgen ein in Folie eingeschlagenes Mettbrötchen zu. „Und?“ Fragend schwang er sich dann neben ihm auf eines der Tischenden. „Kommst du voran, alter Mann?“
    „Eindeutig, Marco …“ Schnaufend das Brötchen in seinem Kittel verstauend, sah Jürgen kurz auf. „Du schaust viel zu viel Fernsehen … Siehst du das da?“ Und ohne selbst hinzusschauen deutete er nach links, wo eine Euro-Palette mit sechs übereinander gestapelten Särgen stand. „Die Lieferung aus Wien – gestern Abend endlich eingetroffen! Aber denkst du, ich hätte schon Zeit gehabt, sie zu sichten?“ Und kopfschüttelnd den offenen Brustkorb vor sich betrachtend, griff er sichNadel und Faden. „Eigentlich wären’s nur zwei gewesen, aber der Dicke von der Militärstreife hat es sich nicht nehmen lassen beim Aufkommen wenigstens noch ein paar wehrlose Touristen zu erschlagen …“ Seufzend nahm er einen Schluck Kaffee. „Wäre mir die kleine Missy doch nur schon viel früher begegnet“, Nadel und Faden wieder zur Seite legend, wechselte er zum Tacker, „dann hätte ich mich mit Mitte Dreißig locker zur Ruhe setzen können ...“
    „Nur wäre die kleine Missy dann noch nicht auf der Welt gewesen …“, mischte sich nun Emons aus dem Hintergrund ein, und reichte Diefenbach über dessen Schulter hinweg eine rote Heftmappe rüber. „Einfach nicht beachten! Er hat seit 52 Stunden nicht mehr geschlafen!“
    Hinter ihnen heulte nun unangenehm kreischend der Motor einer Knochensäge auf.
    „Hier!“ Seinem Chef ein Paar gelbe Gehörschutzstopfen hinhaltend, deutete Emons auf Seite zwei seines Ordners. „Die Analyse, die ich durchführen sollte!“
    „Der handschriftliche Geländeausschnitt aus Kesslers Haus?“ Seinen Assi am Kragen packend, zog Diefenbach ihn unter eine der Laborlampen. „Du hast es abgeglichen?“
    „Na ja, nicht ich allein“, Emons schnappte nach Luft, „eher der Computer! Aber ja“, er grinste pfiffig, „nach 264.312 Bildern, unzähligen Pixeln und viereinhalb Stunden stickiger und schweißtreibender Arbeit können wir uns jetzt wohl ziemlich sicher sein

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