Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Titel: Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Per Matthias Griebler
Vom Netzwerk:
uns auf der Strecke geblieben, die zwei Jungs von der zufällig dazugekommenen Zivilstreife mal gar nicht mitgezählt ... Dann die Hotelsuite in der Innenstadt, vor zwei Tagen – soll ich weitermachen?“ Beschwörend schlug er ein Kreuz vor der Brust. „Ich brauche diese Frau gar nicht zu kennen! Gott steh uns bei!“ Er schüttelte sich kurz. „Der durch Miss Millers traurige Arbeitweise hervorgerufenen Stellenausdünnung verdanke ich nämlich meinen heutigen Posten!“ Er griff an sein Headset. „Alpha I, hier Alpha-Command – Zugriff!“

Siebzehntes Kapitel
    Lächeln und Winken
    „Meine sehr verehrten Fluggäste, herzlich willkommen in Berlin! Dear Passengers, welcome to Berlin!“
    Die sie und die anderen Reisenden mittels Lautsprecheranlage mit sanft öliger Proffesionalität in Empfang nehmende Frauenstimme ließ Volland erleichtert aufatmen. Endlich wieder deutschen Boden unter den Füßen.
    Die Schrittzahl erhöhend, folgte er Weber durch die Ankunfthalle hindurch. Sekunden später passierten sie den am Boden mit einer grünen Markierung versehenen Duty-Free Ausgang. Volland atmete ein weiteres Mal erleichtert auf. Diesmal, weil es jetzt auch die fünf Stangen Zigaretten und die drei Flaschen hochprozentiger afghanischer Fusel geschafft hatten, die Weber und er versteckt bei sich am Körper trugen.
    Seit ihrem Abflug in Kabul vor knapp fünf Stunden hatten sie kein Wort mehr miteinander gewechselt. Volland räusperte sich.
    „Vergiss es, Kleiner“, murmelte Weber in diesem Moment, seinem Partner zuvorkommend. „Ich möchte nicht darüber sprechen. Nicht jetzt und auch nicht später. Alles klar?“
    „Alles klar!“ Volland nickte hastig. „Ich meine halt nur, dass Sie, dass das, was Sie in der Wüste getan haben, das …“
    „Volland ...“ Weber atmete tief durch. „Wenn du diesen Drecksjob hier wirklich möchtest, ich meine so richtig von ganzem Herzen und mit allem was dazugehört, dann solltest du dir eine Sache schleunigst in deine Hirnplatte brennen …“ Er blieb stehen und sah seinen jungen Partner dabei eindringlich an. „Egal, was auch passiert: Lippen kennen kein Geschlecht. In ein paar Jährchen weißt du, was ich meine …“
    Volland schluckte.
    „Verstanden, Chef. Ich äh …“, er deutete zaghaft nach links.
    „Na komm, tu, was du nicht lassen kannst, Kleiner.“ Weber nickte. „Aber mal ehrlich“, und belehrend verschränkte er die Arme vor der Brust, „zu meiner Zeit, da mussten wir nicht alle zwölf Stunden aufs Klo! Zu meiner Zeit, da konnten wir auch mal locker zwei bis drei Tage ohne Pissen auskommen.“ Er seufzte leise. Volland war längst verschwunden.
    „Ist ja auch egal …“ Zufrieden fühlte er über die deutliche Ausbeulung seiner linken Jackentasche. Zeit, eine kleine Umschichtung vorzunehmen. Sprich: etwas Alkohol aus der Flasche raus und dafür in den Rachen rein.
    „Herr Weber?“
    Er seufzte erneut. Na, vielleicht ja später.
    „Superintendant.“ Sich kurz innerlich wachrüttelnd, nickte er Graf zu.
    „Sie haben unsere Nachricht also bekommen?“
    „Sieht wohl so aus.“ Mürrisch nickend trat Graf näher. „Ich wünschte, die Gestrige hätte mich auch so schnell erreicht. Was war los da unten? Haben unsere Verbündeten ihre Telefonrechnung nicht bezahlt, oder mussten Sie das Gespräch in Leavenworth 1 abarbeiten?“
    „Ganz ehrlich?“ Weber sah ihn an. „Fragen Sie einfach nicht.“
    „Verstehe.“ Schnaufend sah Graf über ihn hinweg. „Und? Wo ist Ihre dürre Partnerin?“
    „Schiffen.“ Weber räusperte sich. „Das heißt also, die Spur an der kasachischen Grenze war heiß?“
    „Wie ein frisch gefülltes Nachttöpfchen“, entgegnete Graf und blickte sich dabei verstohlen um. „Nur, dass wir jetzt dummerweise mit den Widrigkeiten der Diplomatie zu kämpfen haben. Und Sie wissen ja sicherlich aus eigener Erfahrung, dass diese Mühlen extrem langsam mahlen. Ich fürchte also, dass es noch ein wenig dauern wird, bis wir in Russland endlich eintüten und verschicken können …“
    „Ach, ist es nicht schön.“ Weber strich sich erneut über die Jackentasche. „Ja, es ist nicht schön …“ Graf rollte mit den Augen. „Aber reden wir lieber im Auto weiter!“ Er deutete in Richtung Ausgang. „Was heiße Spuren angeht, da hat sich letzte Nacht noch einiges ge…“ Er stockte – Volland, es sah aus, als hätte er frisch geduscht und dabei vergessen die Kleidung abzulegen.
    „Sag mal, bist du in die Schüssel gefallen,

Weitere Kostenlose Bücher