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Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Titel: Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Per Matthias Griebler
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...“
    „Ziemlich?“ Diefenbach sah ihn an.
    „Völlig, völlig sicher!“, verbesserte sich Emons, seine vorherige Aussage noch mal schnell überdenkend und nickte hastig. „Zusammen mit dem halbverbrannten Buch aus der Wäscherei und dem wirren Gebrabbel von diesem Klebe wird ein Schuh draus!“
    „Das wollt‘ ich hören. Gott sei Dank …“, Emons erleichtert auf die Schultern klopfend zückte Diefenbach sein Handy, „und ich dachte schon, ich hätte Miller und Horn am Ende völlig umsonst von einem Nirwana ins Nächste geschickt …“
    „Leit!“ Mit bemerkenswert gut sitzender Frisur, reichlich Honig in der Stimme und sich, trotz des augenscheinlich äußerst engen Fliegerkombis, behände die kleine Leiter zum Frachtraum hinunterbewegend, erschien der Co-Pilot der Bundeswehr-Transall im Rang eines schneidigen etwa 45-jährigen Oberleutnants auf der Bildfläche.
    „Mir sen jetz‘ uf 4900 Meter Höhe iber Buenos Aires“, fuhr er dann in seinem hinreißenden Schwaben-Akzent fort und schmetterte ihnen bei diesen Worten auch gleich zwei prall gefüllte Rucksäcke vor die Füße.
    „Leged jetz‘ eier Ausrüschdung a!“
    „Unsere was?“ Sich irritiert den Schlaf aus den Augen reibend, starrte Miller ihn an. „Und wo bitte sind wir?“
    „Argentinien, Missy. Hast du doch gehört …“ Horn seufzte. „Ich hab mich gleich gewundert, warum der Flug von der Türkei bis Deutschland so lange dauert …“ Er warf dem Oberleutnant einen verächtlichen Blick zu. „Nicht mal der Luftwaffe kann man heutzutage noch trauen …“ Und einen der Rucksäcke näher zu sich heranziehend, schlüpfte er aus seinen Schuhen – mal wieder. „Hier“, er reichte das Bündel weiter an Miller, „Overall Größe XS – das ist wohl eher deiner …“
    „M-meiner?“, stotterte Miller, noch immer mit ihrer Sprachlosigkeit kämpfend. „Aber ich …“
    „Noch fünf Minuten bis zum Absprung!“, ertönte es jetzt über den Lautsprecher.
    „A-absprung?“ Miller schluckte.
    „Zieh den Schutzanzug an, Missy“, wiederholte Horn ruhig und öffnete derweil den zweiten Rucksack.
    „Noch vier Minuten bis zum Absprung!“
    „Leit.“ Der Oberleutnant, eine frische Wolke
Pure Woman
von Bruno Banani hinter sich herziehend, zwängte sich ein weiteres Mal an ihnen vorbei. „Wer isch eigendlich de Frau Miller?“ Fragend, den Zeigefinger dabei verspielt an seinem linken Mundwinkel anlehnend, schaute er zwischen seinen beiden Fluggästen hin und her.
    „Äh, da der Glatzkopf zu meiner Linken wohl ausfällt, ich vermutlich?“ Kopfschüttelnd den Reissverschluss ihres Schutzanzugs schließend, sah Miller ihn an. „Wieso?“
    „Weil i für die nämlich a Nochricht han“, antwortete der Oberleutnant schnippich. „Vom a Herr Nommer Oins.“
    „Okay …“ Sich die Stiefel zubindend schaute Horn auf. „Die da lautet? Na komm“, drängte er, „noch drei Minuten!“ Und wirklich:
    „Noch drei Minuten bis zum Absprung!“, ertönte es in diesem Augenblick über Lautsprecher.
    Der Oberleutnant räusperte sich.
    „Also de Herr Nommer Oins said, ‘s duad em leid abo so isch’s halt im Leabe. Am Sechse an de Landungsbrügge. Hosch des verstanne?“
    „Nur die Hälfte. Aber reizend.“ Horn und Miller nickten einstimmig.
    „Noch zwo Minuten bis zum Absprung!“
    „Leged jetz‘ mol eire Atemgrät o!“, ermahnte der Oberleutnant und griff sich im gleichen Moment seine eigene Schutzmaske. „Mir nämmed in 30 Sikunde den Kabinedruck weg.“
    „Hab ich eigentlich schon mal erwähnt, wie sehr ich HALO-Sprünge 2 hasse?“ Sich seufzend sein geschundenes Kreuz haltend, trat Horn hinter seine Partnerin. „Das einzig Gute daran ist“, grinsend klinkte er seinen Sicherungskarabiner in die Rückseite ihrer Ausrüstung ein, „dass man bei so ‘ner Tandem-Geschichte nie allein ist …“
    „Noch eine Minute bis zum Absprung!“ Zischend begann das Umluftsystem nun den Sauerstoff aus der Kabine zu blasen und den herrschenden Außen- mit dem Innendruck anzugleichen. Dann schaltete die Beleuchtung über der Heckklappe von rot auf grün, und surrend fuhr die Rampe nach unten.
    „Es ist soweit …“ Auf seinen Höhenmesser schielend, schob Horn seine Partnerin vor sich her an den Abgrund heran.
    „Noch zehn, neun, acht, sieben, sechs ….“
    Mit herausgestreckter Hüfte und hoch gehaltenem Daumen signalisierte ihnen der Oberleutnant das Okay.
    „ … zwei, oins, Abschbrong!“
    Leise surrend schloß sich die Heckklappe wieder

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