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Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Titel: Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Per Matthias Griebler
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und mit spitzen Fingern betätigte der Oberleutnant erneut den Ausgleichschalter für das Umluftsystem. Dann griff er sich das Bordfunkgerät.
    „Schperba Zwo, hier isch Iltis …“, er zog sich die Maske vom Kopf, „‘s Päckle isch ausg’lieferd!“

Handlungskompass
    Kapitel Siebzehn

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    1 Leavenworth, Kansas; United States Disciplinary Barracks (USDB, Disziplinarkaserne der Vereinigten Staaten); eine Strafvollzugseinrichtung der US-amerikanischen Streitkräfte; dort werden auch jene Soldaten untergebracht, die nach dem Militärstrafrecht der Vereinigten Staaten zum Tode verurteilt wurden.
    2 High Altitude Low Opening (große Absprunghöhe bei niedriger Öffnungshöhe); wird International auch als Military Freefall (MFF) bezeichnet.

Achtzehntes Kapitel
    Posteritas
    Leises Klopfen.
    „JD?“ Zwar stand die Tür zu seinem Büro offen, doch gebührte es der Höflichkeit, wenigstens auf ein
Hinein
oder eine diesbezügliche Geste zu warten. Aber nichts dergleichen passierte. Zu sehr schien der KREMIUM-Chef in die vor ihm auf dem Schreibtisch liegenden Unterlagen vertieft.
    „Der Satelitten-Uplink steht.“ M räusperte sich leise. „Unsere Freunde von der CIA geben uns 60 Minuten.“
    „Was? Bitte?“ Irritiert sah Nummer Eins auf. „Entschuldige, ich …“
    „Buenos Aires“, wiederholte M auf seiner Position verharrend. Trotz der frühen Tageszeit war das ansonsten sonnendurchflutete Stadtbüro fast völlig abgedunkelt, und nur durch den fahlen Schein der kleinen Leselampe über dem Schreibtisch erhellt.
    „Wir kriegen 60 Minuten.“
    „Schön, schön – danke, Donna …“ Der KREMIUM-Chef nickte kurz, und schon grübelte er wieder in den vor ihm liegenden Papieren.
    M holte tief Luft.
    „Posteritas“, las er von einem lose am Boden liegenden Deckblatt ab.
    „Ist das diese ominöse Akte, die der General besorgt hat?“
    „Ja ja, genau die“, bestätigte sein Gegenüber nuschelnd. Seine Nasenspitze schwebte bloß in wenigen Zentimetern Abstand über den Buchstaben.
    „Sag mal, kennst du das?“, murmelte er dann plötzlich und ohne dabei aufzusehen. „Ich meine ein Puzzle, so ein schweres, eines mit tausenden von Teilen. Du probierst es tagaus, tagein – wochenlang, aber das Entscheidende, das Teilchen, das was alles verbindet, das findest du nicht. Und dann“, mit einem Leuchten in den Augen sah er wieder auf, „dann fällt es dir durch Zufall in die Hände, und mit einem Mal ergibt alles einen Sinn.“
    „Wovon sprichst du?“ M trat näher.
    „Die Akte – Posteritas!“ Nummer Eins drehte die Unterlagen, für seinen Freund lesbar, in dessen Richtung. „Es passt alles zusammen! Dinkelbrünn, Seite 14, Kesslers Haus neben dem alten Sanatorium, Seite 36, Russland, Seite 87 …“
    „Ganz ehrlich?“ Besorgt schaute ihm M in die Augen. „Du weißt, dass mir diese Weicheiermasche fremd ist, aber wann hast du zuletzt etwas gegessen?“
    „Was?“ Nummer Eins stockte. „Was soll das denn jetzt, Donna? Wer bist du? Meine Mutti?“ Unverständig schüttelte er den Kopf. „Es geht mir gut – danke! Und jetzt hör mir gefälligst zu – die Sicherheit unseres Landes, ach was, vielleicht die Sicherheit der gesamten freien Welt steht auf dem Spiel!“ Energisch stapfte er zum Fenster rüber, und riss die Vorhänge auf. „Posteritas, wenn man alles, was da drin steht, korrekt zu deuten weiß, dann ist es damit wie mit dem Rezept für raffinierte Entengerichte – richtig gelesen wird die Haut schön knusprig!“
    „Die NVA machte in Kochrezepten?“ Nachdenklich spielte M an seinem Haarreif.
    „Donna, Junge …“, der KREMIUM-Chef seufzte leise, „nimm weniger Hormonpillchen, okay?“ Er schlappte zurück zu seinem Schreibtisch. „Weißt du, in letzter Zeit macht dein Gehirn irgendwie ganz komische Sprünge ... Und jetzt hopp hopp!“ Zackig klatschte er in die Hände. „Du sagtest 60? Dann schaff mir Graf und Feling ran! In fünf Minuten drüben im Videoraum!“
    „Und, Micha?“ Mit halbgeschlossenen Augen lag Miller rücklings auf der Hafenmauer und genoss die warmen Sonnenstrahlen in ihrem Gesicht. „Kannst du unseren Kontaktmann schon irgendwo sehen?“ Den Kopf fragend nach links drehend, sah sie kurz rüber zu ihrem Partner.
    „Nein, nichts, gar nichts …“, antwortete der mürrisch. „Weißt du“, genervt ließ er ein weiteres Steinchen flach über das Wasser flitschen, „irgendwie scheint hier unten nämlich nahezu fast jeder einen hellen Leinenanzug und weiße

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