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Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Titel: Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)
Autoren: Per Matthias Griebler
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leises Klicken, dann folgte ein äußerst heftiger Ruck und schon hing Miller, inklusive Stuhl und fixiert durch drei handbreite dunkle Stretchgurte, kopfüber an der Decke eines Geheimraums, ein Stockwerk tiefer.
    „Ich hasse es, wenn sie das machen …“ Genervt blies sie sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
    „Miss Miller?“
    „Und Sie sind? Miller versuchte etwas zu erkennen aber dummerweise hing ihr zur Hälfte der Bademantel vor den Augen.
    „Luzius, Freddy Luzius.“ Der Stoffvorhang wurde gelüftet. „Aber Sie können mich L nennen.“
    „L wie Lappland?“ Skeptisch starrte sie auf seinen Pulli und das darauf aufgestickt, zähnebleckende braune Rentier.
    „Was genau bitte ist Ihr Aufgabengebiet, L?“, hakte sie dann nach dem ersten Schock nach.
    „Prepare- und Ressourcenmanagement.“ Mit ein paar kurzen Handgriffen überprüfte L ihre Vergurtungen.
    „Prepare- und Redingsbums also …“ Anerkennend zog Miller die Brauen hoch. Seinem jugendlichen Alter von höchstens 23 Lenzen, denweißen Sneakers 9 kombiniert mit tief hängenden Hosen und schief sitzendem Base Cap nach, hätte sie jetzt spontan auf abgetauchtes Teeny-Idol, oder eben, sofern sie eher nach dem vanillefarbenem Ziegenbärtchen ging, schwulen Hundefriseur getippt.
    „Das heißt“, fuhr sie zögerlich fort, „Sie sind zuständig für Ausrüstung, Tickets, Waffen und den ganzen Kram?“
    „Exakt.“ Luzius zog eine kleine Smaragdgrüne Fernbedienung hervor.
    „Papiere, Fahrzeuge, Eintrittskarten, das jeweils passende Outfit, alles was Sie so brauchen ...“
    „Okay, à propos Outfit …“ Miller verzog skeptisch die Mundwinkel.
    „Aufgrund welches Anlasses tragen Sie denn Ihre Verkleidung? Hip-Hop-Contest an der Öko-Schule oder ein späteres Treffen mit Großvaters Homies vom Schützenverein?“
    „Witzig.“ Luzius trat einen Schritt zur Seite. „Und jetzt Achtung.“
    „Achtung?“ Miller sah ihn fragend an. „Wieso Achtung?“
    Wortlos grinsend legte Luzius seinen Daumen auf den roten Button mit der Beschriftung
Open
.
    „Deshalb – Sie landen.“
    „Und ich bin immer noch der Ansicht, dass wir es ihr hätten sagen sollen“, murmelte Feling, der Italienerin dabei galant die Tür aufhaltend.
    „Was ihr sagen?“ Lorenzi blickte den General ungläubig an. „Dass ein paar Freaks in der Oberlausitz ein Labor geplündert haben?“
    „Oder eine polnische Bande“, ergänzte Horzella, der Italienerin in sanft gleitenden Schritten nachfolgend. „Sache des Brandenburgischen LKA.“
    „Polnische Bande, ja?“ Feling seufzte. „Hab allerdings noch nie ‘ne polnische Bande in NVA-Uniformen gesehen. Was ist dann mit den Unterkünften, der Ausrüstung! Und wieso nur hat sich die Hälfte ihrer Polen bitte gegenseitig erschossen?“ Kopfschüttelnd riss er sich die beeindruckende Ansammlung diverser Nikotinpflaster vom Unterarm.
    „Wissen Sie da auch eine Antwort drauf?“
    „Lass gut sein, Josef“, unterbrach Nummer Eins und öffnete mit Hilfe seiner Code-Karte die nächste Sicherheitsschleuse. „Nur, weil an beidem der Geruch des Ostens haftet, muss es ja nicht zwangsläufig auch miteinander zu tun haben ...“ Er sah kurz auf die Uhr. „Erstmal gilt es,Berlin zu fokussieren“, fuhr er dann fort. „Millers Auftrag lautet: schnell rein und schnell raus. Stimmen Sie mir da zu, Dottore?“
    „Natürlich. Wenn sie denn Ihre Beste ist …“ Die Augen verdrehend, folgte Lorenzi ihm und den anderen nach. „Und nicht vergessen: sie war es, die möglichst schnell vorspulen wollte, nicht wahr?“ Sie sah zu Horzella.
    Der nickte hastig.
    „Sehen Sie.“ Lorenzi klimperte zufrieden mit den Wimpern. „Alles wird gut. Und im Gegensatz zum ursprünglichen Plan haben wir jetzt sogar zwei gute Agents vor Ort!“
    „Ihr Wort in Gottes Ohr“, murmelte Nummer Eins und hielt dann inne.
    „Oder wir verlieren sie Beide …“

Drittes Kapitel
    Vom Regen in die Traufe
    Berlin, U-Bahnhof Ostkreuz, mitten im morgendlichen Berufsverkehr des nächsten Tages.
    „Verdammter Mist, verdammter …“, fluchte Weber leise, und tippte ungeduldig mit den Fingern gegen den hinter ihm befindlichen Handlauf. Wo war der Kerl? Kaum hatten sie gehalten, war er urplötzlich verschwunden. Einfach so. Nicht mal einen kleinen, blassweißen Kondensstreifen hatte er hinterlassen.
    Na ja, verstohlen ließ er seinen Blick nach rechts wandern, zum anderen Ende des Abteils hin. Die Hauptsache war, er verlor Diehl jetzt nicht aus den Augen.
    „Ihr
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