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Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Titel: Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Per Matthias Griebler
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die beiden weiter hier so rüber starren, schieb ich ihnen ihre Möhrchen so tief in den Popo, dass sie die französische Nationalhymne rückwärts quicken …“
    „Interessante Vorstellung.“ Miller nickte. Sie passierten die Haltestelle Frankfurter Allee.
    „Um auf den Job zurückzukommen …“
    „Keine Sorge.“ Diehl winkte ab. „Alles vorbereitet. Nur …“ Mitten im Satz hielt er inne und sah sich um.
    Miller folgte seinem Blick. Mit einem Mal wirkte der Undercover-Gott ziemlich unruhig.
    „Stimmt etwas nicht?“
    „Kommen Sie!“ Ohne Vorwarnung zog Diehl die Agentin nach oben und schob sie eilig vor sich her Richtung Ausgang.
    Das Signal zur Weiterfahrt ertönte.
    „Chef, die …“ Volland wedelte aufgeregt mit den Armen.
    Doch Weber hatte bereits geschaltet. Ein kurzes blaugrelles Blitzen, dann leises Fiepen und Volland klappte ohnmächtig zur Seite.
    „Sorry, Kleiner.“ Weber schob den Elektroschocker zurück in seine Tasche. „Schuldigung?“, rief er dann, seinen Begleiter und die Alditüten rasch unter den Arm klemmend und sich sogleich drängelnd seinen Weg durch die Menge bahnend. „Dürfte ich wohl?“ Er deutete auf seine Last. „Meine Alte und Zugfahren, Sie verstehen? Wir nehmen ein Taxi!“ Er sprang auf den Bahnsteig raus.
    Estevez und Diehl waren knapp 50 Meter vor ihm und hatten allem Anschein nach hatten sie auch nicht gemerkt, dass sie verfolgt wurden. Sehr gut. Weber grinste.
    „Hey, Kumpel?“ Jemand tippte ihm von hinten ungeduldig auf die Schulter. „würdest du den Kopf deiner Alten wohl freundlicherweise einStückchen nach vorn bewegen?“ Behutsam drückte er Vollands Schädel zur Seite. „Wir haben da einen Fahrplan einzuhalten, okay?!“
    Leises Piepen. Die Türen schlossen nun endlich völlig und die U-Bahn fuhr wieder an. Sekunden später waren die Waggons dann im nächsten Tunnel verschwunden, und nur ein leises Rauschen blieb noch zurück.
    Nachdenklich stellte Weber seinen Begleiter wieder auf die Füße. Man konnte jetzt darüber streiten, ob sich das 120-Kilo-Druckgewicht der Türhydraulik eher mehr oder eher weniger förderlich auf dessen Gesichtsform ausgewirkt hatte. Mit einem kurzen, aber kräftigen Klaps auf die linke Wange brachte er ihn zurück in die Wirklichkeit.
    „Aufgewacht Kleiner!“
    „Was, was ist passiert?“ stotterte Volland, benommen zur Seite taumelnd, und rieb sich die radieschenroten Ohren. „Ich hab mit einem Mal so Kopfweh …“ Er hielt sich am nächsten Fahrkartenautomaten fest.
    „Was passiert ist?“ Weber setzte ein gelangweiltes Gesicht auf und versenkte beiläufig die Alditüten im daneben angebrachten Abfalleimer.
    „Umgekippt bist du!“, antworte er dann mit maßregelndem Unterton und zog Volland hinter sich her. „Wie ich dir schon mal sagte, eine gesunde Ernährung ist das
a
und
o
! Dieses ganze Fastfood, was du in dich reinstopfst, ist Gift für dich …“
    „Fastfood?“ Volland fühlte sich zweifelnd über den Schritt. „Ihren Elektroschocker haben Sie heut wohl nicht zufällig dabei, oder?“
    „Meinen Elektroschocker?“ Weber hielt inne und drehte sich um. „So was traust du mir ernsthaft noch mal zu?“ Er seufzte kopfschüttelnd.
    „Also wirklich. Als ob ich das ein zweites Mal tun könnte … Bei dir, meinem Partner – jemanden, der mir seit drei Monaten aufs jämmerlichste die Ohren vollheult, dass er seit dem ersten Mal keinen mehr hochkriegt?“ Er winkte ab. „Was denkst du eigentlich von mir? Frischling … Ja, zu meiner Zeit“, er stapfte weiter, „da sind uns solche Jobs nicht einfach in den Schoss gefallen! Als ich noch so jung war wie du, da mussten wir uns die Chance für ’nen Außendienstjob noch im Büro des Chefs auf den Knien erarbeiten …“
    „Igitt.“ Volland durchfuhr ein kaltes Schaudern. „Wann war das? In den goldenen 60ern?“
    „Die 80er. Sehe ich so alt aus?“ Weber deutete zu dem grün leuchtenden WC-Schild, am Ende des Bahnsteigs, hin.
    „Da drüben sind sie rein.“ Er gab seinem jungen Partner einen beschleunigenden Stoß. „Und jetzt genug getrödelt, komm …“ SchnellenSchrittes und erneut ein paar lästige und im Zuge seiner richtungsweisenden Handgriffe laut aufkeifende Passanten aus dem Weg schiebend, zog er ihn mit.
    „Genug getrödelt, blabla …“, äffte Volland grummelnd und stolperte hinterher. Reizend. War er etwa gerade ohnmächtig gewesen? Hatte man ihn in Kreuzberg heut morgen zu einem kleinen zwischenmenschlichen Gang-Bang zu überreden

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