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Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Titel: Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)
Autoren: Per Matthias Griebler
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Bernau, Konrad, Houras und die junge Ziege vom Doku-Trupp, deren Name mir nicht mehr einfällt. 08:04 Uhr bis 08:05 Uhr: Begrüßung Emons und …
    Noll sah Emons ratlos an. Was machte der da? Tagebuch führen?
    Gerade setzte er hinter den ersten Zeitblock noch etwas in Klammern. Angestrengt kniff Noll die Augen zusammen. Was zur Hölle hieß das? Neugierig trat er neben ihn und las leise mit:
    „Wenn die Alte am Absperrband mir noch mal so doof kommt, dann bums ich sie in den …“ Er stockte.
    „Arsch …“, beendete Diefenbach den Satz und ein verschmitztes Grinsen huschte dabei über sein Gesicht. „Emons – Phase Zwo.“
    „Ja, Meister.“ Schnell verstaute der das Buch wieder im Inneren seiner Jacke und zog stattdessen ein paar weise Latexhandschuhe hervor.
    „Bitte sehr.“ Demütig stülpte er sie Diefenbach über die ausgestreckten Finger. „Und, Herrlicher?“, startete er dabei gleichzeitig eine harmlose Konversation. „Wie war Ihr Wochenende?“
    „Emons …“, Diefenbach klatschte in die Handflächen – die Dinger saßen, „Sie wissen, was ich Wochenendes mache.“
    „Alte Bauhaus-Kataloge schreddern?“ Ja, Emons kannte die subtilen Hobbys seines Vorgesetzten. Wenn er nicht gerade mit Wikingerhelm, Fliegerbrille und Cowboystiefeln bewaffnet auf seiner alten 72er Vespa grölend und sengend wie ein Berserker und berauscht durch drei Kästen Starkbier durch die Benelux-Staaten brauste, dann versetzte ihn kaum etwas anderes so sehr in Verzückung als stapelweise Lagen Papier, beschrieben oder unbeschrieben, weiß, koloriert oder recycelt, durch den gefräßigen Schlund eines Aktenvernichters zu stoßen.
    „Hier, damit Sie auch mal was zu tun haben …“, konterte Diefenbach und drückte ihm ein Bonbonpapierchen in die Hand. „Dürfen Sie gernespäter wegwerfen“, grinste er. „Also“, fordernd stemmte er die Hände in die Seiten, „nun mal wieder Ernst in die Lage! Was haben wir hier?“
    „Einer Anwohnerin ist die Sauerei hier aufgefallen ...“, murmelte Noll, nachdenklich ein paar Galgenmännchen in die klebrig auf dem Asphalt stehende Blutpfütze malend, „und wie soll ich‘s sagen, Marco – Kennzeichen und Ausrüstung sind leider recht eindeutig …“
    „Du meinst?“ Diefenbach sah ihn skeptisch an.
    „Regierung ...“ Noll nickte. „Wir prüfen momentan in alle Richtungen, haben aber noch keine Bestätigung.“
    „Verdammte Sauerei …“ Emons verscheuchte ein paar herumschwirrende Fliegen. „Wie sind sie gestorben?“
    „Na ja …“ Noll rollte mit den Augen. „Sollten die grob geschätzt vierbis fünftausend Schuss, die hier jemand liebevollst durch die Außenwände gehämmert hat, wider erwarten doch jemanden verfehlt haben und er vielleicht infolge von Masern, Asthma oder einem Herzinfarkt verstorben sein“, er holte tief Luft, „spätestens, wenn ich die Reste hier bei mir auf dem Tisch hab, kann ich euch genaueres sagen …“ Er winkte seinem Team. „Alles klar!“, rief er laut und setzte seinen Fuß auf die Ladefläche, „wir machen jetzt mit dem Inneren Kreis weiter!“
    „Was denken Sie?“ Emons sah seinen Chef fragend an.
    „Hauptkommissar Diefenbach!“
    „Oh, nein …“ Diefenbach verdrehte die Augen. „Der hat mir heut noch gefehlt …“ Auch ohne sich umzudrehen hätte er die Stimme erkannt – Kirstges. Wie er diesen geleckten Anzugträger mit seinen gebügelten Seidenhemdchen und der blonden Fönfrisur hasste. Abgesehen davon war er auch noch von der Internen, und auf die war er momentan eh nicht so gut zu sprechen.
    „Wir übernehmen jetzt!“ Kirstges schubste Emons zur Seite und ergriff Diefenbachs Schulter.
    „In Ordnung, Herr Hauptkommissar?“
    „Also war das Ihr Team hier?“ Diefenbach sah ihn herausfordernd an.
    „Ich weiß nicht, wovon Sie reden, und wenn“, Kirstges schnippte mit den Fingern, „wüsste ich nicht, was Sie das anginge …“
    Zwei durchtrainierte Herren, der Marke Meister Proper auf Anabolika, bezogen links und rechts von Diefenbach Stellung.
    „Sie sind raus“, murmelte Kirstges, und ihm noch lasziv hinterher winkend, verfolgte er zufrieden grinsend, wie seine Schergen den laut zeternden Diefenbach Sekunden später vom Tatort trugen.
    „Hey! Ihr werdet doch nicht …“ Doch zu spät. Schon flog er über die Absperrung.
    „Euch bind ich die Eier hoch …“ Diefenbach atmete tief durch. „Kein Wunder, dass ich’s mit der Bandscheibe habe!“
    „Was läuft denn hier?“ Der hinterhergeeilte Emons
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