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Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Titel: Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Per Matthias Griebler
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sah ihn milde lächelnd an, „was ist das schon? Bald …“, er klopfte seinem Leibwächter aufmunternd auf die Schulter, „nur noch eine Frage der Zeit, dann endlich kann ich meinLebenswerk vollenden! Und das, was mir schon vor 20 Jahren hätte gehören sollen, wird endlich mein sein! Nur keine Sorge ...“ Tatkräftig klatschte er in die Hände. „Ich bin dann da drüben, Soldat. Anscheinend hat irgend so ein Einkaufswunder die Schiesser-Unterhöschen Größe L mit denen der Größe M vermischt …“ Seufzend sah er zur Decke. „Arschlöcher gibt’s …“
    Samuel Kintscher und Petrus Loske.

Handlungskompass
    Kapitel Vier

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    1 Ministerium für Staatssicherheit; aufgelöst nach dem Fall der Mauer.

Fünftes Kapitel
    Explosiver Gruß
    „Nun, was soll ich sagen …“ Leicht angewidert schweifte Millers Blick über den gekiesten Hof hinweg bis zum Gebäude rüber. „Kuschelig …“
    Abgesehen von fiesem lilafarbenen Neonlicht, das rundherum aus zahlreichen unter den Dachkanten angebrachten Leuchtröhren hervortrat und welches das gesamte Umfeld in eine von diesen rosa Schweinchen-Fantasien tauchte, die sie manchmal in ihren Träumen heimsuchten, war das Dörty O eigentlich bloß ein schlichter länglicher Flachdachbungalow mit vergitterten Fenstern, getönten Scheiben und trister beige-weißer Steinfassade. Doch als wäre diese einmalige Mischung aus Billigpuff und Werkstatthalle nicht schon Stilbruch genug, so hatte der Besitzer es sich nicht nehmen lassen, zu allem Übel rundherum auch noch überdimensionale Porzellan- und Plastikfiguren aufzustellen. Vom nackt auf einer Ente reitenden Kermit dem Frosch über einen im Raillystreifen-Stil rasierten Wolf, der sich die enthaarten Stellen seines Körper bedächtig mit Honig einschmierte bis hin zu den sieben Sex-Zwergen, die freudig und mit entblößten Genitalien Schneewittchens blanken Hintern peitschten, war in diesem Horrorkabinett der Utopie hier alles vertreten.
    „Mal ehrlich“, ihr Blick wechselte zu Diefenbach, „die Flitterwochen, ja?“
    „Auch ein Stück?“ Anstelle einer Antwort hielt ihr Diefenbachs bloß die in Alufolie gewickelten Reste seines Gewürzkuchens hin.
    „Selbst gebacken!“, ergänzte er dann noch. „Gestern Abend – mit Emons!“
    „Äh, danke …“ Verneinend schüttelte Miller den Kopf. Soeben war ihr Blick auf seinen durchaus exklusiven Kaffeetassenschriftzug gefallen.
PK Diefenbach
stand da dunkelgrün und in großen, schattierten Buchstaben auf der weißen Keramik. Und darunter:
Schön in den Arsch …
. Rein zur Sicherheit sah Miller ein zweites Mal hin. Welcher halbwegs normale Mann bitte ließ sich so was nur auf seine Tasse drucken? Aber vielleicht – sie stockte. Soeben hatte Diefenbach wie aus dem Nichts einen kleinen Handstaubsauger hinter seinem Sitz hervorgezaubert und begann jetzt, fröhlich vor sich hin zwitschernd, den Kuchenkrümeln auf seinem Schoß den Kampf anzusagen.
    „Alles in Ordnung, Agent?“ Dabei, genüsslich an seinem Milchkaffee nippend, sah er sie an.
    „Klar.“ Miller nickte. Bilder von einem in der Küche stehenden Diefenbach, einzig bekleidet mit einem hellblauen Seidenschürzchen und bewaffnet mit einem Rührlöffel und einer Kuchenform, schossen ihr in den Kopf. Dann Emons, wie er nur in Jeans und Oberkörperfrei hinzutrat und – seinen Herrn und Meister dabei süffisant lustvoll anlächelnd – begann vom frischen Teig zu naschen.
    „Alles bestens“, wiederholte Miller, nach einem kurzen Blick auf die Uhrzeit, hastig und öffnete die Fahrzeugtür. Kurz vor halb.
    „Ich denke, es kommt niemand mehr …“ Ihre Haare rasch mit Hilfe eines Stretchgummis zu einem Pferdeschwanz zusammenbindend, stieg sie aus.
    „Wollen wir?“
    Der Staubsauger verstummte.
    „Los, Hoschi! Aufgewacht!“ Diefenbach stellte die
Schön in den Arsch
-Tasse neben sich auf die Armlehne und verpasste dem hinten auf dem Rücksitz vor sich hin dösenden Emons einen wiederbelebenden Klaps.
    „Was? Was ist?“ Verschlafen sah der sich um. „Geht’s los?“ Stolpernd folgte er den anderen beiden nach außen nach.
    Diefenbach stand am Fahrzeugende. Ein kurzer Klick auf den gummierten und mit einem kleinen Symbol versehenen Button seines Zündschlüssels, und der Kofferraumdeckel sprang nach oben.
    „Achtung!“, rief Miller nahezu im selben Augenblick und griff an ihre Waffe. „Da liegt einer drin!“
    „Natürlich.“ Dem steil hochschnellendem Adrenalinspiegel der Agentin gleich einer mittig ins

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