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Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Titel: Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Per Matthias Griebler
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Herz verabreichten 200-Milliliter-Ladung Methadon entgegenwirkend, sah Diefenbach sie bloß nichtsagend an und reichte die ihm hingehaltene Transportbox sogleich an Emons weiter.
    „Wo soll er denn sonst sein?“ Und als wären blasse Männer in Kofferräumen kein Stück ungewöhnlicher als Apfelmus futternde Holländer in beigefarbenen Wohnmobilen, schloss er den Deckel wieder.
    „Koßmann“, ergänzte Emons noch kurz und machte sich sogleich daran die Box mit einem breiten roten Schleifchen zu versehen.
    „Der mir für diesen Monat zugeteilte Kriminalpraktikant“, übernahm Diefenbach wieder, Emons bei dessen Arbeit akribisch beobachtend. „Es braucht immer ein bisschen, bis ich mit jemanden warm werde, ihm vertraue …“, er zwinkerte gönnerhaft, „bei Ihnen hab ich dann mal ’ne Ausnahme gemacht …“
    „Das heißt ich …“
    „Ja, Sie sind ein echtes Glücksschwein“, murmelte Emons zustimmend und gab die nun mehr oder weniger als Geschenk geschmückte Holzbox an sie weiter. „Bei mir waren’s damals ganze vier Wochen …“
    „Hurra … Es lebe das 21. Jahrhundert …“ Miller lief es heißkalt den Rücken runter. Zu Zeiten ihrer Ausbildung hatte man sich höchstens mal gegenseitig in die Dienstschuhe gepinkelt. Aber wie sagte man doch so schön – andere Städte andere Sitten, oder so …
    „Und was ist dann hier drin?“ Neugierig daran lauschend, schüttelte sie die geheimnisvolle kleine Kiste zwischen den Händen hin und her. „Etwa Ihr Drogensuchdackel?“
    „Witzig.“ Diefenbach schritt los. „Sehe ich aus wie ein Sadist? Ich bin von der Mordkommission.“ Er winkte seinen Begleitern, ihm nachzukommen. „Und wenn Sie’s unbedingt wissen wollen, Agent“, ergänzte er dann, sich noch mal kurz umdrehend, „da drin sind zwei Flaschen 2002er Saulheimer Spätlese – exzellent feines Tröpfchen. Also bitte nicht ganz so dolle schütteln …“
    „Wein?“ Miller hielt inne. „Nicht Ihr Ernst, oder?“ Sie sah sich um. Alles schien ruhig. Nicht ein Fahrzeug – weder auf dem Parkplatz, noch in der halb offen stehenden Garage, an der sie gerade vorbei liefen.
    „Mein vollster“, murmelte Diefenbach und nahm die Agentin kurz zur Seite. „Wissen Sie“, er sah sie eindringlich an, „egal was auch anliegt – es gibt Kreise, in denen sollten Sie einfach nie ohne passendes Geschenk auftauchen.“ Dann, ohne die soeben getätigte Aussage noch weiter zu erläutern, setzte er seinen Weg weiter fort.
    „Alles klar.“ Miller nickte. „Und es gibt Arbeitsmethoden, die werde ich einfach nie verstehen …“
    Sie erreichten den Eingang.
    „Jetzt wird sich zeigen, ob wir willkommen sind“, murmelte Emons noch mal tief durchatmend und betätigte den in der Mitte der schweren Stahltür angebrachten eisernen Klopfring – dreimal.
    Im nächsten Moment öffnete sich der darüber liegende Sehschlitz.
    „Für Bullen kein Zutritt!“, zischte eine dunkel-heisere Stimme und ein grimmiges Augenpaar starrte das Trio vom Inneren heraus böse an.
    „Verdammt …“ Sein grünes Polizei-Shirt mittels Hochziehen des Jackenreißverschlusses einigermaßen verdeckend, biss Diefenbach sich auf die Unterlippe. „Ich hätte wissen müssen, dass man mich hier noch kennt“, zischte er dann entschuldigend in Richtung seiner Begleiter.
    „Erklären Sie jetzt nichts …“ Miller rollte mit den Augen und schob sich zwischen den anderen hindurch nach vorne. „Entschuldigung?“, säuselte sie mit zuckersüßer Stimme. „Und ich?“ Sie öffnete ihren Pferdeschwanz. „Wäre es denn möglich, dass ich den Manager sprechen dürfte?“
    „Wozu?“ Das Augenpaar schien nicht wirklich beeindruckt.
    „Na ja“, die Agentin klimperte unschuldig mit den Wimpern, „vielleicht suche ich ja einen Nebenjob?“
    „Warte.“ Der Sehschlitz schloss sich. Kurzes Rumoren, dann wurde die Tür geöffnet.
    „Aber nur du!“ Das Augenpaar, an dem übrigens noch etwa grob geschätzte 150 Kilogramm Lebendmasse hingen, teils ungeheuer muskulös und teils eben ein klein wenig fettlastiger, machte ein eindeutiges Zeichen.
    Miller trat näher.
    „Und wir?“ Diefenbach und Emons sahen sich hilflos an.
    „Ihr?“ Grimmigen Blickes rückte sich der braungebrannte Hüne sein Tangahöschen zurecht und stellte, sich dabei lässig am Türrahmen anlehnend, lasziv ein Bein neben das andere. Hierbei stachen übrigens vor allem seine Flip-Flops ins Auge – selbstverständlich passend zum Höschen, ebenfalls im

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