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Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Titel: Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Per Matthias Griebler
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sah sie eindringlich an. „Du willst es ihm stehlen ...“
    „Stehlen? Nein ...“ Lysann grinste. „Er wird es nie bekommen! Warum denn in den teuren Laden gehen, wenn man etwas ab Werk kriegen kann?“
    „Bitte?“ Stettler sah sie irritiert an.
    „Alles zu seiner Zeit ...“ Lysann legte die Waffe neben sich und griff sich dafür ein paar weitere Erdbeeren. „Nur soviel“, schmatzend begann sie dann, sich diese nacheinander in den Mund zu schieben, „ich hab da den perfekten Mann an der Hand. Und alles, was er für diesen Job verlangt, sind ein klein wenig Rückendeckung und ein paar Pässe. Und glaub mir, der Bursche ist jede falsche Dokumentenseite wert ...“
    „Wenn dem so ist ...“ Stettler schluckte fasziniert. „Schon erledigt ...“
    „Perfekt ...“ Zufrieden leckte sich Lysann über die Finger. „Das heißt, wir sind im Geschäft?“
    „Und Loske?“
    „Lässt mir eine lange Leine ...“ Lasziv hob sie ihr Bein aus dem Wasser und streckte es langsam in Stettlers Richtung.
    „Der arme Mann ist ja auch auf mich angewiesen“, fuhr sie dann lüstern grinsend fort. „Mittellos hat schließlich noch niemand die Weltherrschaft errungen ... Und Antoine ...“, spielerisch begannen sich ihre Zehen durch Stettlers volles Brusthaar zu wühlen, „was sagtest du doch gleich noch über Sex?“

Handlungskompass
    Kapitel Sechs

Siebtes Kapitel
    Käuflich
    Die Gegenwart, kurz vor Mitternacht im sechsten Stock des Katjuscha.
    348 Deckenfliesen plus die Bodenplatten machte zusammen genau 484. Miller räusperte sich. Blieb noch die Wandvertäfelung.
    „Ja, Tio, ja, ja, jahaaaaaaaaaaa!“
    „Das Melkfett – schnell, schnell!“
    „Äh, ja, natürlich …“ Hastig nickend reichte Miller das Döschen rüber.
    Wo war sie doch gleich? Ach ja, die Wandvertäfelung. 484 und 128, das gab dann zusammen 614 – oder so ähnlich.
    Sie versuchte sich zu konzentrieren. Gar nicht so einfach, wenn drei Meter vor einem jemand wortwörtlich seine Salami in ein Scheunentor rein warf. Gott war die Alte fett – und schon saß sie erneut oben! Glitschig wie ein frisch rasiertes Waschbärweibchen rutschte sie auf ihrem grunzenden Partner wild hin und her.
    „Los Tio! Los! Schneller!“, brüllte sie ihn nun heisern an und schlug ihm dabei mit aller Kraft seitlich in die Nieren. „Gib’s mir, mein Brutal-Teddy!“
    Brutal-Teddy? Miller schluckte. Miss Piggy Tabletten-Trip war schlimmer als angenommen.
    „Ähem, schuldigung?“ Zaghaft fragend hob Miller die Hand. „Brauchen Sie mich eigentlich noch?“
    „Pscht!“ Der Typ links von ihr, einer von Amaroks Standardschergen, groß, muskulös und vermutlich ausgestattet mit dem umfangreichen IQ einer Eintagsfliege – er versuchte bereits seit geschlagenen 23 Minuten vergeblich, die letzte Ebene seines Zauberwürfels anzugleichen – mahnte sie zur Ruhe.
    „Jetzt, jetzt! Sekunde!“ Gleichzeitig erreichte das reitende Nilpferd laut stöhnend seinen Höhepunkt. Ein letztes kurzes Aufbäumen, wobei sie ihre langen schwarzen Haare wie einen spritzenden Duschvorhang hinter sich warf – dann war es soweit. Glücklich schnaufend sackte sie auf dem Körper ihres Liebsten zusammen.
    Doch Liebe konnte man ja bekanntlich von zweierlei Standpunkten aus betrachten.
    „Na endlich …“
    Ein kurzer Ruck, ein leiser Schrei und die kleine Sumo-Ringerin purzelte kopfüber und seitlich aus dem Bett – Amarok war aufgesprungen.
    „Tio? Was …?“ Miss Piggy rieb sich benommen die Stirn.
    „Ich brauch erstmal ein Bier …“ Nackt, wie Gott ihn geschaffen hatte, schlurfte ihr Gespiele zum Kühlschrank rüber. „Auch eins?“ Fragend sah er zu Miller. „Görz?“
    „Danke, Boss.“ Der Bodyguard schüttelte abwesend sein Haupt. Wie zur Hölle sollte man hier die Abbildung der Deutschland-Fahne hinbekommen, wenn der verdammte Würfel gar keine schwarze Seite besaß? Fieberhaft drehte er die Kanten weiter. Bestimmt gab es da einen Trick.
    „Äh, sorry?“, startete Miller einen zweiten Versuch. „Könnte ich …“ Sie stockte.
    „Ja, das tut gut … Hauch Papa wieder Leben ein …“
    „Wär ich doch bloß mal ins Kloster gegangen – so wie Mama das immer gewollt hatte …“ Mit halb geöffnetem Mund starrte die Agentin auf die sich ihr bietende Szene. Jemanden, der sich sieben Grad kaltes Bier über seine geschwollenen Genitalien kippte, so einen hatte sie definitiv vorher noch nicht gesehen.
    „Hier. Der Rest ist für Sie.“
    „Da-danke …“ Angeekelt, ihr Gesicht

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