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Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Titel: Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Per Matthias Griebler
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verziehend, ließ Miller das Stubbi neben sich im Abfalleimer verschwinden.
    „Görz!“ Auf das verschwitzte Nilpferd zeigend, schnippte Amarok mit den Fingern. „Schaff die Muschi weg und hol mir ’ne Neue ran! Und diesmal“, er schwang sich ein Handtuch um die Hüften, „nicht wieder so ‘nen Hungerhaken, klar?“
    „Muschi?“ Nachdenklich den Würfel von einer Hand in die andere reichend sah Görz auf. „Welche denn?“ Abwechselnd blickte er dann zwischen Miller und dem Scheunentor hin und her.
    „Görz? Hallo? Fräulein Estevez – Freundin von Francesco – Geschäfte – schon vergessen?“ Leise seufzend schüttelte Amarok den Kopf. Und da hieß es immer deutsches Personal wär das Beste. Und mit deutlich mehr Tambre in der Stimme – so dass es Miller nahezu vorkam, ein Orkan der Windstärke neun würde durch die Hotelsuite jagen:
    „Und leg endlich den scheiß Würfel weg, du Trottel, du dämlicher! Jebo te Tito! Picketina jedna! Mangup 1 !“ Und darauf folgte noch eine ganze Reihe weiterer Schimpfwörter. Zwar allesamt für Miller nicht verständlich, aber dennoch ziemlich übel klingend.
    Dann, nachdem er vermutlich das ganze Repertoire an jugoslawischen Hasstiraden aufgebraucht hatte, ging ihm endlich die Luft aus und er griff sich ein weiteres Bier – diesmal allerdings direkt zum trinken.
    Und während Miller noch an die Sache mit der Seife und dem Mund auswaschen dachte, kam von Görz nur ein:
    „Ah.“ Er nickte. „Diese Muschi. Geht klar.“ Ohne weitere Fragen lud er sich das zeternde Nilpferd auf die Schultern, schleifte es zur Zimmertür rüber und ergriff die Klinke.
    Im gleichen Moment klopfte es von außen her.
    „Boss?“ Unbeholfen sah der Bodyguard nach hinten. Mit der zappelnden Last auf den Schultern war es ihm unmöglich, an seine Waffe zu kommen.
    „Zimmerservice!“, säuselte ein helles Stimmchen durch die dünn lackierte Sperrholz-Platte. „Ihre Bestellung!“
    „Die Burger, Boss!“ Freudig ließ Görz seine Last zu Boden plumpsen und öffnete.
    „Sie schaufeln sich um 00:18 Uhr noch ein paar Burger rein?“
    „Und Pommes!“ Man konnte deutlich sehen, wie bei Görz, nur beim Gedanken an die frittierten Kartoffelstäbchen, das Kinnwasser zu kochen begann.
    „Oh Mann …“ Angewidert verdrehte Miller die Augen. Soviel zum Thema Cholesterinspiegel.
    „Seien Sie doch nicht so hart zu ihren Freunden …“ Unter deutlicher Kraftanstrengung manövrierte die Kellnerin den Servierwagen an Görz vorbei in die Zimmermitte. „Ist doch bloß ein kleiner Mitternachts-Snack“, keuchte sie atemlos und richtete sich ihr Häubchen.
    „So ist es, Schätzchen!“ Amarok stellte das leere Stubbi neben sich auf den Tisch. „Essen wir und dann“, er zwinkerte Miller vielsagend zu, „dann werde ich Sie auch nicht weiter aufhalten – ich warte nur noch auf einen klitzekleinen Anruf zur Bestätigung. Das verstehen Sie doch sicher, oder? Also noch ein paar Minuten Geduld bitte …“ Grinsend verpasste er der Kellnerin einen deftigen Klaps auf den Hintern.
    „Hui – ganz schön knochig! Ich war mal in einem Nachtclub in Zagreb, da hatte …“ Amarok stockte „Wo ist eigentlich Vollmer?“, fragte er dann im nächsten Moment und sah nachdenklich zu Görz. „Der stand doch eben noch draußen … Miss Estevez?“ Sein Blick wanderte wieder zurück zum Zimmermädchen – Schweißperlen bildeten sich auf ihrer Stirn.
    „Was zur?“
    „Boss?“ Görz Hand schob sich langsam in Richtung Waffe und Miller trat ebenso bedächtig ein paar Schritte zurück.
    Im selben Augenblick durchschnitt schrilles Telefonschellen die deutlich angespannte Atmosphäre – der Zimmeranschluss.
    „Ganz ruhig …“ Keinen im Raum außer Augen lassend, nahm Amarok ab.
    „Bollich?“ Er lauschte in den Hörer. „Ist es gelaufen?“ Am anderen Ende der Leitung war lauter Tumult zu vernehmen.
    „Hallo, Praß? Was ist los bei euch? Habt ihr die Liste?“
    „Boss? Boss, sind Sie’s?“, antwortete jetzt endlich jemand – es war das Foyer. „Bullen! Überall Bullen!“, warnte der Anrufer hysterisch schreiend. Dann Tuten – die Leitung war tot.
    „Was zur …“ Amarok öffnete die Hand.
    „Was? Was ist?“ Fragend sah Görz zu, wie seinem Boss der Hörer entglitt. Und noch bevor selbiger den Boden erreicht und Miller ihre zur selben Sekunde kurz aufkeimenden Fluchtgedanken ansatzweise, und dann auch nur vorerst rein gedanklich, in die Tat umgesetzt hatte, starrte sie bereits in eine wie aus

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