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Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Titel: Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Per Matthias Griebler
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Antwort, „haben Sie jetzt auf dem Schirm, Sie Witzbold! Freigabe für Landebahn zwo! Over.“
    „Verstanden, Tegel Tower.“ Huß kippte den Steuerknüppel ein paar Grad nach links und korrigierte den Flug seines Vogels in die ihm zugewiesene Richtung. „Befinde mich im Anflug auf Landebahn zwo. Over and out.“ Er begann mit dem Sinkflug. 5500 Fuß, weiter fallend.
    „Haben Sie sich eigentlich schon Gedanken drüber gemacht was passiert, wenn wir erst unten sind?“
    „Ernsthaft?“ Huber warf sich ein Pfefferminz ein. „Du bremst, hältst irgendwo rechts am Zaun, und ich schieß mir den Weg frei …“
    „Ja richtig“, Diehl lauschte in den Hörer, „meine Kundenkarte steckt ... Konto zwo drei vier, sechs null null, Bravo drei drei zwo – José Gutierrez, ganz recht.“ Er griff in seinen Rucksack und zog eine kleine 0,5er-Metallflasche hervor.
    „Natürlich – Passwort
Frutti di Mare
… Ja, Sie müssten mich jetzt auf dem Schirm haben – Fingerabdruckscann durchgeführt ...” Vorsichtig öffnete er den Schraubverschluss. „Danke, ich bleib dran …“ Sich das Handy wartend unters Kinn klemmend, stellte er die Flasche dann vor sich. Der beißende Geruch von Essigsäure strömte ihm entgegen und zeitgleich erklang am anderen Ende der Leitung eine professionell geölte Männerstimme.
    „Wirklich?“ Diehl nahm den Hörer wieder nach oben. „32 Millionen, 314.761,52 Euro – ich bin begeistert. Vielen Dank.“ Breit grinsend seine Magnetkarte wieder abziehend, beendete er die Verbindung und sah auf die Uhr. Kurz nach Zehn. In zwei Stunden war er außer Landes und nach weiteren sechs für immer verschwunden. Zur gleichen Zeit, nach ein paar heftigen Schüttelkrämpfen und Panikattacken vermutlich, würde Horzella dann auch wissen, dass er einem Placebo aufgesessen war.
    Mit flinken Fingern speiste er eine Codefolge in die Tastatur ein und drückte anschließend die
Enter
-Taste – die Ware hatte die Kunden zu gerechten Teilen erreicht. Rasch klappte er den Bildschirm nach unten, legte sein Blackberry 7 von oben auf den Deckel und goss dann vorsichtig die in der kleinen Flasche befindliche Flüssigkeit über beides. Brutzelnd fraß sie sich durch die Elektronik.
    „Soviel zu möglichen Beweisen …“, murmelte Diehl, einen belustigten Blick auf den immer noch in höchst bizarrer Lage verharrenden Lorenz werfend und setzte sich sein Basecap auf.
    „Für deine Mühen …“ Mit einem kräftigen Stoß schob er ihm ein Bündel Fünfziger zwischen die hochgestreckten Backen.
    „Und nicht gleich alles auf ein Mal ausgeben!“ Dann schnappte er sich den zu seinen Füßen stehenden Rucksack und öffnete die Transportertür.
    „Hallo, mein Hübscher …“
    Diehl zuckte zusammen.
    „Mann Alta, du bist sowas von tot!“ Amarok, Rossa und noch ein weiterer Kerl standen vor der Tür – Deuchert oder wie der bärtige
Tine Wittler Verschnitt
mit dem schwarzen Netzhemdchen, dem weißen Poncho und den spaghettiblonden Strähnchen in den Haaren auch gleich wieder hieß. Man kannte sich halt von irgendwoher.
    „Du erlaubst doch?“ Charmant lispelnd wie eh und je und mit vorgehaltener Waffe kletterte Rossa zu ihm nach drinnen und strich ihn notdürftig ab.
    Deuchert, übrigens nebst umgehängter MP5 auch noch bewaffnet mit zwei kleinen Plastik-Spritkanistern im sportlichen 2,5-Liter-Format, und Amarok folgten.
    „Da wären wir also“, murmelte Letzterer, von Rossa das Handy und Diehls Kaugummisammlung übernehmend und faltete bedächtig die Hände.
    „Nur eben leider zu spät …“ Die Magnetkarte in seiner Handinnenfläche verbergend, sah Diehl seinen Ex-Arbeitgeber bemitleidend an. „Wenn ihr die Liste wolltet“, er deutete auf den mittlerweile nun fast völlig zerlaufenen Berg Flüssig-Elektronik, „die hab ich nicht mehr …“
    „Das ist dumm …“ Müde mit den Fingern schnippend gab Amarok Tine ein Zeichen, die Kanister zu öffnen. „Bleibt mir wohl nur noch die Genugtuung, dich dafür bezahlen zu lassen: Bit um Byte und Zentiliter um Liter …“ Er schnippte abermals, woraufhin die bärtige Tine Diehl links und rechts bei den Schultern packte und rücklings gegen den Tisch presste.
    „Rache ist ein Gericht, das am besten kalt serviert wird …“, grinste Rossa, aus dem Hintergrund heraus wie üblich seinen Senf dazu gebend, und verpasste Lorenz’ Gefährt im nächsten Moment einen kräftigen Fußtritt, so dass dieses mitsamt dem darauf Knienden aus dem Transporter und raus ins Parkhaus

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