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Im Bann der Drudel (Auf der Suche nach dem magischen Buch) (German Edition)

Im Bann der Drudel (Auf der Suche nach dem magischen Buch) (German Edition)

Titel: Im Bann der Drudel (Auf der Suche nach dem magischen Buch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Kestner
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unmöglich!«, kreischte er und stieß mit dem Stab nach vorn.
    »Anscheinend doch!«, triumphierte Timothy, als er Zyraccs fassungslosen Gesichtsausdruck sah, obwohl er genauso wenig verstand, wie dieses Wunder hatte geschehen können.
    Zyraccs Lippen bewegten sich tonlos, ohne dass Timothy ihn verstand, denn ein ohrenbetäubendes Krachen übertönte alles andere. Um sie herum war mit einem Mal die Hölle ausgebrochen, denn die zu tödlichen Eiszapfen gefrorenen Stalaktiten brachen unter ihrer Last und schossen wie Pfeile von der Decke. In der Eisschicht bildeten sich gefährliche Risse.
    Timothy sprang zur Seite und schlitterte über das Eis direkt auf die Höhlenwand zu.
    »Uaaahrch!«, hört er Zyracc wie einen Löwen aufbrüllen.
    Plötzlich war es warm und voller freudigem Stimmengewirr.

Kapitel II
    Der Eimer kippt
    Einen Wimpernschlag lang glaubte Timothy zu träumen.
    Er befand sich am Rande der Plaza, direkt am Ende der Via Aurum, und blickte in eine jubelnde Menge, von Zyracc keine Spur. Eben war Timothy noch seinem tödlichen Hexenwerk ausgesetzt gewesen, Eiszapfen waren heruntergedonnert, nur mit mehr Glück als Verstand hatte er ihnen ausweichen können, auf die Höhlenwand war er zugeschlittert, und jetzt …
    Timothy drehte sich um die eigene Achse, er suchte die golden gewischte Wand nach einem Spalt, einem Riss, einer verborgenen Tür ab, nach irgendetwas, das erklären konnte, wie er, ohne es zu merken, an diesen Ort gekommen war. Doch die Wand schien massiv und unnachgiebig wie von jeher. Trotzdem befühlte er ihre ebene Oberfläche. Seine Finger glitten in den Stein wie durch feinen Sand. Fassungslos starrte Timothy auf seinen Arm, der sicherlich zwei Handbreit in der Tunnelwand steckte, und er krümmte seine Finger in dem massiven Fels mühelos zu einer Faust.
    »Er kiiiiiiiippt!«, dröhnte ein gellender Ruf über die Plaza. Eine Horde Junglemuren raste mit schwenkenden Fahnen an ihm vorbei und lief jubelnd auf den überdimensionierten Kessel über Butterfingers zu, der sich um die eigene Achse drehte.
    Entgeistert zog Timothy seine Hand zurück, ohne dem unwirklichen Schauspiel auf der Plaza Beachtung zu schenken.
    »Ich kann durch die Mauer fassen«, brachte er stockend hervor, »aber … das ist nicht möglich. Wie kann ich denn …« Als er begriff, überlief ein kalter Schauer seinen Rücken,. »Ich muss permatiert sein!«, stieß er erstickt aus.
    »Man möchte meinen, dass Ihr es nicht sonderlich gut beherrscht, so nass, wie Ihr seid.« Ein schlecht gelaunter Color mit grasgrüner Zipfelmütze stapfte an Timothy vorbei, während er wütend seinen Wettschein in Stücke riss. »Oder seid Ihr etwa in den Eimer permatiert, und ich habe es Euch zu verdanken, dass er einen Diar zu früh gekippt ist?«, raunzte er über seine Schulter hinweg, warf die Papierschnipsel wütend auf den Boden und verschwand in einem Nebentunnel, ohne eine Antwort zu erwarten.
    Timothy starrte schlotternd auf den zerpflückten Wettschein, der blassrosa zu seinen Füßen in einer Pfütze schwamm. Seine Kleidung triefte vor Nässe, und plötzlich wurde ihm klar, dass er nicht nur durch die Wand permatiert sein musste, sondern auch durch die geschlossene Eisschicht, die Zyracc mit seinem Hexenwerkzeug heraufbeschworen hatte.
    Konnte Zyracc ihm hierher gefolgt sein? Timothy sah sich mit klopfenden Herzen nach allen Seiten um.
    Doch niemand schien Interesse an ihm zu haben. Die bunte Menge aller lemurischen Gattungen, sowie Trolle, Glunze, Mopsmännchen und neugierige Gargoyles, flog förmlich auf den nicht enden wollenden Wasserschwall zu, der sich aus dem Eimer auf eine Traube dicht gedrängter Junglemuren ergoss, die unter dem Kessel seit Tagen auf dieses Ereignis gewartet hatten.
    Unter den Zuschauern brach freudiges Gejohle aus, als die letzten Tropfen des Eimers auf die Erde fielen, ein Gongschlag ertönte und der Verkünder betrat hoheitsvoll das kleine Podest, das man ihm vor dem zentralen Brunnen aufgebaut hatte.
    Ein kleiner Vine, ganz in Timothys Nähe, sprang quietschend in die Höhe, wobei er einen blass-rosafarbenen Schein gegen seine Lippen drückte und immer wieder küsste, er hatte anscheinend auf den richtigen Tag gesetzt. Einige andere zerrissen ihre Wettscheine in der Luft genau wie der verärgerte Color, wo sie in dem bunten Konfetti untergingen, das überall in die Höhe geschleudert wurde.
    Niemand schien zu ahnen, was sich im gleichen Moment hinter dieser Mauer abspielte.
    Bei dem Gedanken an die

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