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Im Bann der Drudel (Auf der Suche nach dem magischen Buch) (German Edition)

Im Bann der Drudel (Auf der Suche nach dem magischen Buch) (German Edition)

Titel: Im Bann der Drudel (Auf der Suche nach dem magischen Buch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Kestner
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einen Tunnel! Im Grunde wusste Timothy, wie lächerlich seine Hoffnungen waren, das Eis schloss sich schon ringförmig um ihn und würde ihn in wenigen Atemzügen erreicht haben. Er hatte keine Zeit mehr!
    Einem letzten verzweifelten Einfall folgend rief Timothy: »Ich hoffe, das Buch hält auch Wasser stand!«
    Das verfehlte seine Wirkung nicht. Zyracc riss den Stab nach oben. Und sofort fingen die von der Decke hängenden Stalaktiten an zu vereisen.
    »Wirf es rüber, und ich lasse dich leben!«
    »Holt es Euch!«, pokerte Timothy und ließ es ein gutes Stück von Zyracc entfernt über das Eis schliddern.
    Dieser fixierte es für einen Moment, als wollte er es mit der Kraft seiner Gedanken zurückholen, aber scheinbar gelang es ihm nicht. Wütend richtete er den Stab wieder auf Timothy, der begriff, was eben geschehen war.
    »Euch gehen die Kräfte aus«, presste er zwischen seinen vor Kälte klappernden Zähnen hervor. Die Eisschicht war nur noch zwei Handbreit von ihm entfernt, und die Kälte machte ihn fast bewegungsunfähig, aber sein Verstand arbeitete immer noch glasklar. »Ihr seid ein Halber!«, schrie er. »Und ohne Euer Hexenwerkzeug hättet Ihr überhaupt keine Kräfte!«
    »Du – wirst – sterben!«, schrie sein Widersacher mit wutverzerrtem Gesicht.
    Ein Krachen ging durch die Höhle. Zyracc schrie gellend auf. Einer der Stalaktiten war von der Decke gebrochen und hatte ihn offenbar an der Schulter getroffen, so dass er für einen Moment den Stab sinken ließ.
    Zyracc hielt sich mit der anderen Hand die Schulter, und Timothy sah, wie sich die offene Wunde schloss, als wäre sie nie dagewesen. Zyracc musste auch einen Liberen getötet haben, um über eine solche Gabe zu verfügen. Es war gut möglich, dass der Homordenführer ebenso die Kraft der Validen in sich bündelte oder die qualvolle Stärke der Crucio gegen ihn einsetzen würde. Ja, er würde sterben. Sein Leben würde enden, wie es Dibs vorausgesagt hatte: Sobald sich sein Schicksal erfüllt hatte. Aber noch hatte es das nicht.
    »Ich werde sterben!«, schrie Timothy mit letzter Kraft und griff nach dem Buch. »Aber nicht, ohne das Buch zu vernichten!«
    »Du weißt nicht, was du da in den Händen hältst!«, keifte Zyracc und hob ein letztes Mal den Stab.
    Timothy holte im gleichen Moment Luft und tauchte unter der sich schließenden Eisschicht hinweg, das Buch fest umklammert. Das Wasser war erstaunlich klar. Wenn er auch nicht nach oben durch die gefrorene Decke blicken konnte, sah er doch jede der ihn umgebenden steinernen Höhlenwände. Mit steifen Gliedern stieß er sich nach vorn, tastete die Felswand nach schmalen Spalten ab, ließ etwas Luft entweichen und steuerte auf die andere Seite zu. Über sich hörte er das Knirschen von Zyraccs schweren Schritten.
    Alles in ihm drängte danach, seine Lungen mit Sauerstoff zu füllen. Doch keine Stelle der Höhlenwand zeigte einen Spalt, der größer gewesen wäre, als dass auch nur seine Hand hindurch gepasst hätte.
    Das Schicksal hat sich noch nicht erfüllt, die Drudel … , dachte Timothy mit dem letzten klaren Funken seines Verstandes, und sah auf den hölzernen Buchrücken, auf dem die Buchstaben vor seinen Augen zu tanzen schienen.
    »DRUSA, die gütige Hexe«, formten sich die Worte zu dem eingeprägten Titel. »Drusa!« Timothy hatte vom Podium aus nur die Buchstaben »DRU«, gesehen und war überzeugt gewesen, dass Zyracc die Drudel gefunden hatte. Aber was immer er den Homorden vormachen wollte, Timothy hielt scheinbar die Originalausgabe von Drusa in der Hand. Sein Schicksal hatte sich noch nicht erfüllt!
    Mit neuer Kraft stieß Timothy nach oben. Sollte Zyracc ihn doch kristallisieren. Alles in ihm verlangte jetzt nur noch danach zu atmen. Wieder die kalte, die rettende Luft der Höhle in sich aufzusaugen …
    Unwillkürlich riss er seinen Mund auf, obwohl er wusste, dass sich seine Lungen auf schmerzhafteste Weise mit Wasser füllen würden und er wieder und wieder versuchen würde zu atmen, bis …
    Doch statt des eisigen Wassers füllte sich jede Zelle seines Körpers mit Leben! Sein Verstand wurde schlagartig klarer, sein Blick schärfer.
    Timothy sah sich Zyracc direkt gegenüber stehen, der immer noch den Stab auf dieselbe Stelle richtete. So undenkbar es auch zu sein schien, er spürte unter seinen eigenen Füßen die feste Eisschicht, die ihn von sämtlichem Leben eben noch abgeschnitten hatte.
    Zyracc starrte ihn fassungslos an. »Was – wie bist du – das ist

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