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Im Bann der Dunkelheit

Im Bann der Dunkelheit

Titel: Im Bann der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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Footballplatz, so hoch wie ein siebenstöckiges Haus und verfügt über keinerlei Fenster, einmal von einer Reihe schmaler Lichtgadenscheiben abgesehen, die unmittelbar unterhalb des hervorstehenden Rands des halbrunden Wellblechdachs liegen.
    Bobby hielt vor dem Tor des Gebäudes an und schaltete den Motor und die Scheinwerfer aus.
    Die beiden Hügel waren jeweils sechs Meter breit und zwölf hoch. Sie waren oben und unten in Schienen eingelassen und konnten mit Motorkraft geöffnet und geschlossen werden, aber der Strom, um sie betreiben zu können, war natürlich schon längst abgeschaltet worden.
    Die schiere entmutigende Masse des Gebäudes und das gewaltige Stahltor ließen den Hangar so furchteinflößend wirken wie die Festung, die möglicherweise am Abgrund zwischen der Welt und der Hölle steht, um die Dämonen daran zu hindern, diese zu verlassen.
    Bobby holte eine Taschenlampe unter dem Sitz hervor.
    »Das soll der Ovale Raum sein?« sagte er.
    »Unter dem Hangar.«
    »Gefällt mir gar nicht, wie es hier aussieht.«
    »Ich bitte dich ja nicht, hier einzuziehen und dich häuslich niederzulassen.«
    Er stieg aus. »Sind wir hier etwa in der Nähe vom Flugplatz?« fragte er.
    Fort Wyvern war sowohl als Ausbildungslager wie auch als Reserveeinrichtung angelegt worden und verfügt über Landebahnen, die für große Jets und diese riesigen C-13-Trans- porter geeignet waren, die Lastwagen, Sturmlandefahrzeuge und Panzer befördern können.
    »Der Flughafen ist einen knappen Kilometer entfernt«, sagte ich und zeigte in die bewußte Richtung. »Hier wurden keine Flugzeuge gewartet. Außer Hubschraubern vielleicht, aber ich glaube nicht, daß man das Gebäude deshalb errichtet hat.«
    »Weshalb dann?«
    »Keine Ahnung.«
    »Vielleicht haben sie sich hier zu ihren Bingo-Partien getroffen.«
    Trotz der negativen Aura, die das Gebäude ausstrahlte, und trotz der Tatsache, daß wir vielleicht von unbekannten und möglicherweise feindlich gesinnten Personen hierhergelockt worden waren, hatte ich nicht das Gefühl, in unmittelbarer Gefahr zu schweben. Da Bobbys Schrotflinte einen Angreifer sowieso viel schneller aufhalten könnte als meine kleine Pistole, ließ ich die Glock im Schulterhalfter stecken.
    Nur mit der Taschenlampe in der Hand ging ich zu der mannsgroßen Tür, die in einen der Torflügel eingelassen war.
    ».ne große Brandung ist am Anrauschen«, sagte Bobby.
    »Vermutung oder Tatsache?«
    »Tatsache.«
    Bobby verdient seinen Lebensunterhalt mit der weltweiten Vorhersage von Surfbedingungen, die ihm auch stets mit einem hohen Grad an Genauigkeit gelingt. Dazu analysiert er Daten von Wettersatelliten und andere Informationen. Seine Firma, Surfcast, liefert täglich Informationen an Zehntausende von Surfern, per Fax, E-Mail und über eine gebührenpflichtige Telefonnummer, die jährlich über 800000 Anrufe aufweist. Da sein Lebensstil schlicht ist und die Firmenbüros unkonventionell eingerichtet sind, weiß niemand in Moonlight Bay, daß er Multimillionär und wahrscheinlich der reichste Einwohner der Stadt ist. Und hätten sie es gewußt, wäre es für die anderen bestimmt wichtiger gewesen als für Bobby.
    Für ihn ist Wohlstand die Möglichkeit, sich jeden Tag freinehmen zu können und zu surfen; alles andere, was man mit Geld kaufen kann, ist nicht mehr als ein Extralöffel Salsa auf der Enchilada.
    »Mindestens drei Meter hohe Wellen am Horizont«, versprach er. »Ein paar haben sogar dreieinhalb Meter, und sie pumpen Tag und Nacht, der Traum eines jeden Brettjunkies.«
    »Mir gefällt dieser auflandige Wind nicht«, sagte ich und hob eine Hand in die Brise.
    »Ich spreche von übermorgen. Dann haben wir nur ablandigen. Die Wellen werden dermaßen schaufeln, daß du dir wie die letzte Salzgurke im Faß vorkommst.«
    Den hohlen Kanal in einer brechenden Welle, der durch einen perfekten ablandigen Wind aufgeschaukelt wird, nennt man Tube oder Röhre, und Surfer tun nichts lieber, als diese Röhren ganz bis zum Ende zu surfen und aus dem zusammenbrechenden Rest hinauszureiten, bevor sie wie von einem Greifbagger unter Wasser gezogen werden. Man bekommt solche Wellen nicht jeden Tag. Sie sind ein fast schon heiliges Geschenk, und wenn sie kommen, reitet man sie, bis man ausgesurft ist, bis die Beine nur noch aus Gummi bestehen und die Bauchmuskulatur nicht mehr aufhört zu flattern, und dann läßt man sich auf den Sand fallen und wartet, ob man eingeht wie ein Fisch auf dem Trockenen oder doch noch zwei

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