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Im Bann der Dunkelheit

Im Bann der Dunkelheit

Titel: Im Bann der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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Burritos und eine Schüssel Maischips vertilgt.
    »Dreieinhalb Meter«, sagte ich wehmütig, als ich die Tür in dem zwölf Meter hohen Tor öffnete. »Doppelt übermannsgroße Wellen.«
    »Aufgewühlt von einem Sturm nördlich der Marquesasinseln.«
    »Dafür lohnt es sich zu leben«, sagte ich und trat über die Schwelle in den Hangar.
    »Deshalb erwähne ich es ja, Bruder. Motivation für Brettjunkies, um lebend wieder hier herauszukommen.«
    Selbst zwei Taschenlampen konnten diesen höhlenartigen Raum, der die Hauptebene des Hangars bildete, nicht erhellen, aber wir konnten die Schienen an der Decke sehen, an denen ein mobiler Kran - längst abgebaut und entfernt - einst von einem Ende des Gebäudes zum anderen fuhr. Die reine Masse der Stahlträger unter diesen Schienen ließ darauf schließen, daß der Kran einst Gegenstände von beträchtlichem Gewicht gehoben hatte.
    Wir traten über zentimeterdicke stählerne Stützplatten, die noch in dem von Öl und Chemikalien fleckigen Beton verankert waren und einst offenbar von gewaltigen Maschinen belastet worden waren. Tiefe und seltsam geformte Schächte im Boden, die einst Hydraulikmechanismen beherbergt haben mußten, zwangen uns, zum Ende des Hangars Umwege einzuschlagen.
    Bobby überprüfte vorsichtig jedes einzelne Loch, als erwartete er, daß sich irgend etwas darin duckte, um irgendwann hochzuspringen und uns die Köpfe abzubeißen.
    Als die Strahlen unserer Taschenlampen über die Kranschienen und ihre Stützen glitten, sprangen komplexe Schattengebilde und aufflackernde Lichtreflexe von den stählernen Stangen und Balken und wurden auf die Wände und die hohe, gewölbte Decke geworfen, wo sie schwache, sich ständig verändernde Hieroglyphen bildeten, die vor uns aufleuchteten, aber schnell wieder unlesbar in die Dunkelheit verschwanden, die hinter uns her schlich.
    »Sharky«, sagte Bobby leise. »Warte nur mal ab.« Auch ich sprach kaum lauter als mit einem Flüstern, aber nicht etwa aus Furcht, belauscht zu werden, sondern weil dieser Ort dieselbe dämpfende Wirkung auf einen hatte wie Kirchen, Krankenhäuser und Friedhofskapellen.
    »Warst du schon mal allein hier?«
    »Nein. Immer nur mit Orson.«
    »Von ihm hätte ich mehr Vernunft erwartet.«
    Ich führte ihn zu einem leeren Fahrstuhlschacht neben einem breiten Treppenhaus in der südwestlichen Ecke des Hangars.
    Wie in dem Lagerhaus, in dem ich den Veve-Ratten und dem Schläger mit dem Lattenprügel begegnete, war der Zugang zu den unteren Etagen früher bestimmt auch hier verborgen gewesen. Die große Mehrheit des Personals, das in dem Hangar gearbeitet hatte - brave Männer und Frauen, die ihrem Land treu und voller Stolz gedient hatten ., wird von den infernalischen Regionen unter seinen Füßen nichts gewußt haben.
    Die falschen Wände oder die Geräte, die den Eingang zu den tieferen Regionen verborgen hatten, waren während des Ausschlachtens aber entfernt worden. Obwohl die Tür ausgebaut worden war, befand sich am oberen Ende der Treppe noch ein Stahlrahmen.
    Hinter der Schwelle zeigten unsere Taschenlampen tote Asseln auf den Betonstufen, einige zerquetscht, andere unversehrt und rund wie dicke Schrotkugeln.
    Im Staub waren auch Schuh- und Pfotenabdrücke zu sehen.
    Diese sich überlagernden Spuren führten sowohl hinauf als auch hinab.
    »Von Orson und mir«, sagte ich, nachdem ich die Abdrücke untersucht hatte. »Von früheren Besuchen.«
    »Was ist da unten?«
    »Drei unterirdische Ebenen, alle größer als der Hangar selbst.« »Gewaltig.«
    »Mucho.«
    »Was haben die da unten getan?«
    »Böse Sachen.«
    »Geh doch nicht immer so in die Einzelheiten.«
    Das Labyrinth der Gänge und Räume unter dem Hangar war bis auf den nackten Beton entkleidet worden. Selbst Luftfilter, Wasserleitungen und elektrische Systeme waren herausgerissen worden: jedes Kabel, jedes Rohr, jeder Draht und Schalter. Viele Gebäude in Wyvern hatten die Abreißkommandos gar nicht erst angerührt. Wo man dennoch Gegenstände für die Wiederverwendung barg, wurde die Operation normalerweise mit einem Blick für das Wertvollste durchgeführt, das mit verhältnismäßig geringem Aufwand ausgebaut werden konnte. Die Gänge und Räume unter diesem Hangar waren jedoch so gründlich ausgekratzt worden, daß man vermuten könnte, dies sei der Tatort eines Verbrechens und der Schuldige habe eine übermenschliche Anstrengung unternommen, um jeden möglichen Hinweis zu beseitigen. Als wir Seite an Seite die Treppe

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