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Im Bann der Dunkelheit

Im Bann der Dunkelheit

Titel: Im Bann der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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nicht einschalten.
    Schaltete sie trotzdem ein.
    Das Hodgson-Ding stand mir nicht gegenüber, wie ich befürchtet hatte. Eine schnelle ausholende Bewegung mit der Taschenlampe enthüllte, daß Bobby und ich allein waren - zumindest in dem Teil des Ovalen Raums, den der Strahl erhellte.
    Die Stahlkammertür war verschwunden. Ich konnte sie weder sehen, als ich direkt zum Tunnel schaute, noch als ich aus den Augenwinkeln dort hinsah.
    Offensichtlich war der Raum dermaßen für Licht sensibilisiert worden, daß nach dem Strahl einer einzigen Lampe bereits wieder schwach leuchtende Wirbel im Boden, den Wänden und der Decke zu pulsieren und kreisen begannen. Ich schaltete die Taschenlampe sofort wieder aus und rammte sie unter den Gürtel.
    »Gehen wir«, sagte ich schnell.
    »Schon unterwegs.«
    Als die Dunkelheit sich erneut senkte, hörte ich, wie Bobby über die erhöhte Schwelle stieg und sich den Weg durch den kurzen, anderthalb Meter hohen Tunnel ertastete.
    »Die Luft ist rein«, sagte er.
    Ich bückte mich und folgte ihm durch die ehemalige Luftschleuse.
    Die Taschenlampe schaltete ich erst wieder ein, als wir die Luftschleuse hinter uns hatten und im Korridor waren, von wo aus kein verirrter Strahl den Weg zurück in das glasähnliche Material finden konnte, das den Ovalen Raum auskleidete.
    »Hab dir doch gesagt, daß es wieder vergeht«, sagte Bobby.
    »Wie konnte ich nur je an dir zweifehl?«
    Keiner von uns sprach ein Wort, während wir die drei ausgeschlachteten unterirdischen Stockwerke des Gebäudes hinaufstiegen und durch den Hangar zum Jeep gingen, der unter einem Himmel stand, aus dem die sich zusammenballenden Wolken alle Sterne gesäubert hatten.

15
     Wir fuhren in südwestliche Richtung durch Fort Wyvern, durch die Totenstadt, vorbei an den Lagerhäusern, wo ich dem Kidnapper begegnet war, und schalteten die Scheinwerfer aus, als wir den Santa Rosita erreichten und die Rampe am Damm hinab auf das ausgetrocknete Flußbett rollten. Unterwegs beachteten wir kein einziges Stoppschild und verstießen gegen jede Geschwindigkeitsbegrenzung, und das, obwohl wir eine geladene Schrotflinte in einem sich schnell bewegenden Fahrzeug mitführten, ich dazu noch eine verborgene Pistole in einem Schulterhalfter, für die ich nicht einmal einen Waffenschein hatte, ich die Füße um eine Kühltasche voller Bier gelegt hatte und wir uns darüber hinaus auf einem Sperrgebiet befanden, was zusammengenommen einige Verstöße gegen zahlreiche Bundesvorschriften darstellte, und zahlreiche unserer Ansichten politisch unkorrekt waren, wovon einige möglicherweise auch gegen das Gesetz verstießen. Wir waren zwei Clydes ohne eine Bonnie.
    Bobby hatte die Lücke in dem flußüberspannenden Zaun so weit verbreitert, daß wir bequem hindurchfahren konnten.
    Er hielt unmittelbar außerhalb des Militärgeländes an, wir stiegen aus und senkten die Laschen des Maschendrahts, die er hochgerollt und oben am Zaun befestigt hatte.
    Bei einer genauen Untersuchung konnte der Riß nicht verborgen bleiben. Doch aus einer Entfernung von etwa fünf Metern würde niemand bemerken, daß der Zaun beschädigt worden war.
    Wir wollten nicht an die große Glocke hängen, daß wir das Gelände betreten hatten. Wir würden zweifellos bald auf demselben Weg auf den Stützpunkt zurückkehren und brauchten dann schnellen Zutritt.
    Die Reifenspuren, die durch den Zaun führten, waren zwar verräterisch, aber sie ließen sich nicht schnell und wirksam beseitigen. Wir mußten darauf hoffen, daß aus der Brise ein Wind werden und dieser unsere Spur verwischen würde.
    In einigen wenigen Stunden hatten wir mehr gesehen, als wir verarbeiten, analysieren und mit unserem Problem in Einklang bringen konnten - Dinge, von denen wir uns inbrünstig wünschten, wir hätten sie nie gesehen. Wir hätten es vorgezogen, einen weiteren Vorstoß auf den Stützpunkt zu vermeiden, aber es war unsere Pflicht, dieses Nest von Alpträumen noch einmal aufzusuchen, bis wir Jimmy Wing und Orson gefunden hatten.
    Wir verließen es nur, weil wir vorübergehend in einer Sackgasse angelangt waren und nicht genau wußten, wo wir die Suche fortsetzen sollten, bevor wir eine neue Strategie ausgearbeitet hatten. Außerdem waren mehr als nur zwei Mann nötig, um allein nur die bekannten Teile des Labyrinths von Wyvern zu durchkämmen.
    Darüber hinaus war die Morgendämmerung nur noch gut eine Stunde entfernt, und ich hatte leider meinen Elefantenmenschenumhang mitsamt Kapuze und

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