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Im Bann der Engel

Im Bann der Engel

Titel: Im Bann der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Gref
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es etwas, das du mir verschwiegen hast?«
    »Die Lage ist ernst. Es scheint, als würde sich unser Team in zwei Lager spalten. Eine Gruppe ist unterwegs und sucht emsig nach Winterstone. Die andere Hälfte lungert in der Halle herum und berät sich.«
    »Ich möchte alle Namen. Mische dich unter sie und tue so, als würdest du dich auch von mir abwenden. Ich möchte wissen, was sie vorhaben. Und vor allem: Bewahre Stillschweigen, nicht einmal Sophia darf wissen, dass du loyal bist.«
    »Warum hat Winterstone eine solche Macht?«, fragte Marcellus leise.
    Madame Hazard seufzte. »Ich denke, sie weiß einfach zu viel.«

    Im Haus des Reverend roch es nach Milchbrei und Apfelmus. Elena hängte sorgfältig ihren Mantel an die Garderobe und folgte Steven in die Küche. Dort saßen der Reverend und seine Schwester Cassandra am Tisch und nahmen ihr Essen ein.
    Cassandra sprang sofort auf und stellte zwei Teller dazu.
    »Setzt euch«, forderte der Reverend die beiden auf.
    Erst jetzt merkte Elena, wie ausgehungert sie war. Auch Steven lehnte die einfache, aber köstliche Mahlzeit nicht ab. Der Reverend und seine Schwester unterhielten sich derweil weiter über eine gewisse Berta, die dringend Unterstützung benötigte. Sie ließen ihre Gäste in Ruhe essen. Erst, als Cassandra ihnen einen Nachschlag reichte, richtete der Reverend das Wort an Elena: »Du bist also die Frau, nach der jeder in der Stadt fahndet. Interessant. Ich hätte dich mir irgendwie diabolischer vorgestellt.«
    »Ich bin ein Mensch aus Fleisch und Blut. So wie Sie hoffentlich auch«, gab sie zurück.
    Der Reverend lächelte freudlos. Elena wunderte, wie ein Mann, der so asketisch aussah, mit solchem Appetit aß.
    »Wenn wir schon dabei sind, uns Wahrheiten um die Ohren zu hauen, muss ich mich an dieser Stelle über die Form Ihrer Einladung beschweren. Wenn Sie mich freundlich zum Gespräch gebeten hätten, wäre ich auch gekommen. Mir Ihre Schläger auf den Hals zu hetzen, ist nicht die netteste Art und Weise, einen Gast einzuladen.«
    »Es heißt, Sie sind gefährlich. Da schien es mir angemessen, entsprechend vorsichtig zu handeln.«
    »Und Vorsicht ist auch der Grund, weshalb Ihre Männer die Wand meines Wohnzimmers vollschmieren?«
    »Sie müssen entschuldigen. Es sind nicht die Hellsten. Aber es sind gute Seelen.«
    Elena legte den Löffel beiseite und sah den Reverend scharf an. »Ich weine gleich vor Rührung. Es ist noch gar nicht lange her, da habe ich auch geweint, aber nicht vor Rührung, sondern aus Angst. Eine Ihrer sogenannten guten Seelen hat versucht, mir ein Messer zwischen die Rippen zu rammen.«
    »Sehen Sie, Gott wollte, dass Sie überleben.«
    »Sie möchten etwas von mir. Hier bin ich. Fragen Sie, was immer Sie wissen möchten, aber lassen Sie mich mit Gott in Ruhe.«
    Kurz umschatteten sich die Augen des Reverend, dann lehnte er sich zurück und sah Elena nachdenklich an.
    »Diese Fabrik bringt großes Unheil über die Stadt. Ich weiß, dass irgendwas unter den Kesseln verborgen liegt, das besser in den Schlünden der Hölle bleiben sollte.«
    »Warum so mystisch? Sie hatten doch genügend Informanten in den Reihen der Mitarbeiter. Sagen Sie bloß, die haben nichts erzählt?«
    »Dafür sind sie nicht weit genug in das Herz der Anlage vorgedrungen. Diejenigen, die hätten berichten können, wurden vorher ermordet. Sie sehen, die Hexe sichert sich ab.«
    »Lassen Sie uns ein Geschäft abschließen.«
    »Solange ich es nicht mit meinem Blut besiegeln muss«, sagte der Reverend trocken.
    »Sie halten ja große Stücke auf mich. Meine Güte, müssen Sie mich fürchten.«
    »Was für ein Geschäft?«
    »Ich erzähle Ihnen von Madame Hazards Plänen und dafür beschützen Sie mich und verlangen niemals von mir, dass ich Ihre Ideologie teile. Ich glaube, was ich sehe. Und, das können Sie mir wiederum glauben, ist eine ganze Menge. Außerdem möchte ich das nicht in der Öffentlichkeit breittreten.«
    »Ich stimme in allen Punkten zu, außer im letzten. Es ist bereits öffentlich. Master Copper ist verschwunden und die Hexe hat uns den Fehdehandschuh quasi vor die Füße geworfen. Ihre Kreaturen verbergen sich im Dunkel der Nacht und fallen hinterrücks unbescholtene Bürger an. Es bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als sich zu bekennen. Nur so können Sie bestmöglich geschützt werden.«
    »Ich muss darüber nachdenken.«
    »Steven, würdest du die Dame bitte zu ihrer Unterkunft bringen?«
    Steven rülpste verhalten, dann nickte er

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