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Im Bann der Engel

Im Bann der Engel

Titel: Im Bann der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Gref
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erschienen auf ihren Wangen, die er so verführerisch fand. In den grünen Augen blitzte Triumph auf. Marcellus liebte Sophia, aber seine Herrin begehrte er auf einer anderen Ebene, die auf reiner Lust basierte. Da er wusste, dass es Sophia wohl genau so ging, denn auch sie hatte nichts gegen ein Liebesspiel mit Madame Hazard einzuwenden, plagte ihn deshalb auch kein schlechtes Gewissen.
    »Komm her«, bat sie und stand auf. Dann schloss sie ihn lange in die Arme und kraulte seinen Nacken. »Ich habe dich vermisst«, flüsterte sie. »Die letzte Zeit habe ich mich nur um die Lösung unserer Probleme gekümmert. Alles andere ist zu kurz gekommen.«
    Marcellus küsste sie und spürte an der Art, wie sie den Kuss erwiderte, wie ausgehungert sie war. Er beschloss, sich gut um sie zu kümmern, entkleidete sie, setzte sie auf den Schreibtisch und verwöhnte sie so lange mit seiner Zunge, bis sie vor Erregung fast alle Akten vom Tisch gefegt hatte.

    »Nein«, sagte der Reverend bestimmt. »Ich hab dir gesagt, was ich von diesem gotteslästerlichen Treiben halte und nun müsst ihr ganz alleine die Konsequenzen tragen.«
    In Elenas Augen traten Tränen. »Aber wir können ihn doch nicht einfach auf irgendeinem Feld verscharren wie einen toten Gaul.«
    »Das habt ihr euch selber zuzuschreiben. Ich möchte mit euch Teufelsanbetern nichts zu tun haben. Seht zu, dass ihr binnen einer Stunde euren Kram aus meinem Haus geräumt habt und dann hütet euch, mir noch mal unter die Augen zu kommen.«
    David packte Elena an den Schultern und sagte: »Lass gut sein, den stimmen wir nicht um, so eingeschränkt wie seine Sichtweise ist.«
    Sie verließen das Haus des Reverend.
    Elena warf sich an Davids Brust und weinte hemmungslos. »Ich habe alles verloren und allmählich glaube ich, dass der Reverend Recht hat. Es geht wirklich mit dem Teufel zu. Alles geht schief. Gott kann das so nicht wollen.«
    »Für Gott kann ich nicht sprechen, aber ich sage dir, was ich will«, verkündete David. »Zuerst einmal aus der Stadt raus. Wir sollten Cole zu seiner Familie bringen. Sie allein sollte über das Begräbnis entscheiden. Zweitens musst du dir vor Augen halten, dass Cole genau wusste, auf was er sich einlässt. Du hattest uns eindringlich gewarnt. Drittens will ich etwas essen.«
    »David, du bist so herrlich unkompliziert.«
    »Was man von dir nicht behaupten kann«, knurrte er.
    Sie gingen durch die Straßen und schlugen den Weg zu Elenas Wohnung ein. Kaum jemand war bei dem diesigen Wetter draußen, abgesehen von einigen Katzen, die auf Rattenjagd gingen. Daher fiel Elena die gebeugt gehende Gestalt sofort ins Auge.
    »Sieh mal, David.«
    »Bleib hinter mir«, sagte er.
    Halb hinter Davids Rücken versteckt, riskierte Elena einen Blick. Die Gestalt schlurfte näher. Sie war in einen weiten Umhang gehüllt, die Kapuze beschattete das Gesicht vollkommen. Die Arme hielt die Gestalt um sich geschlungen, sie wirkte krank und machte keine Anstalten, Elena und David auszuweichen. Als der Zusammenprall unvermeidlich schien, sprach David die Gestalt an: »Sir, am besten wechseln Sie die Straßenseite.«
    Die Gestalt hielt inne und hob den Kopf. Dabei verrutschte die Kapuze und gab den Blick auf ein unrasiertes Kinn frei. Elena fuhr ein Schauer über den Rücken. Das war doch nicht möglich!
    »Richard?«, fragte sie unsicher.
    Der Mann schwieg. David zog ihm beherzt die Kapuze ab. Elena stieß einen Schrei aus. »Du bist es wirklich.«

    Amenatos sah die beiden Menschen vor sich teilnahmslos an. Von ihnen wollte er nichts. Sie standen nicht auf seiner Liste. Die Frau kam ihm bekannt vor, allerdings war der Gedanke so befremdlich, dass er ihn schnell beiseite wischte. Er hatte einen Auftrag. Er musste weiter. Also setzte er sich in Bewegung. Die Frau hielt ihn am Ärmel seines Mantels fest. Ärgerlich riss er sich los. Nun verstellte ihm auch noch der Mann den Weg. Was wollten die beiden von ihm? Komplikationen konnte er nicht gebrauchen.
    »Bitte«, sprach ihn die Frau an. Ihre Augen schwammen in Tränen. »Du musst dich an mich erinnern.«
    »Später«, gab Amenatos zurück. »Ich habe eine Verabredung.«
    »Dann werden wir dich begleiten zu deiner Verabredung, vielleicht wird uns dann einiges klarer.«
    »Das ist keine gute Idee, Elena«, raunte der Mann. Elena. Dieser Name entzündete ein Feuer in Amenatos‘ Nervengefüge. Elena. Sein Magen zog sich zusammen. Elena. Sie war wichtig. Amenatos stöhnte auf. Jedes Mal, wenn es Komplikationen gab,

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