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Im Bann der Engel

Im Bann der Engel

Titel: Im Bann der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Gref
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»Margaret, reiß dich zusammen.«
    Die Okkultistin stöhnte hohl auf und Schaum trat aus ihrem Mund.
    »Wir müssen sofort zurück. Hier stimmt etwas nicht«, rief Madame Hazard.
    Lenny und Geoffrey dachten überhaupt nicht daran, aufzuhören. Sie hatten Justine mittlerweile auf den Rücken gerollt und nun war Geoffrey dran, währenddessen Lenny Justines Kopf weit zurückgebogen hielt und immer wieder in ihren Mund eindrang.
    »Hört auf!«, rief Madame Hazard. »Das hier gerät außer Kontrolle.«
    »Wer braucht schon Kontrolle?«, spie Lenny verächtlich aus.
    Madame Hazard ging auf ihn zu und schlug ihm ins Gesicht. »Wer bist du?«
    Lenny ließ unvermittelt Justines Kopf los, der schwer auf die Tischplatte schlug, lächelte diabolisch und antwortete: »Gestatten, mein wahrer Name ist Cole.«

    Während Cole sich stöhnend auf seiner Pritsche hin und her warf, hielten Elena und David Margaret im eisernen Griff des mentalen Bannspruches gefangen.
    Bald spürten sie, wie Margarets Kräfte erlahmten, sie sprachen die Abschlussformel und sackten erleichtert in sich zusammen. Müde rieb sich Elena die Augen und blinzelte David an. Gleichzeitig wanderten ihre Blicke zu Cole, der sich nicht mehr bewegte.
    »Verdammt«, flüsterte Elena. »Hast du ihn nicht mitgenommen?«
    »Wie denn? Diese Margaret hat uns volle Konzentration gekostet.«
    David beugte sich über seinen Freund und legte seine Hand auf dessen Stirn. »Eiskalt«.
    Elena fühlte nach Coles Puls. Da war nichts. Auch, als sie ihr Ohr auf seine Brust legte und ihm anschließend noch einen Spiegel vor den Mund hielt, zeigte sich kein Lebenszeichen. David wandte sich ab. Seine Schultern bebten, aber kein Laut drang aus seinem Mund. Elena legte ihm die Hand auf die Schulter. David schüttelte sie ab und fauchte: »Lass mich«.
    Bedrückt schlich sie aus dem Raum und verließ das Gebäude.
    In den wenigsten Häusern brannte Licht, es war etwa zwei Uhr in der Nacht. Die Uhr auf dem Kirchturm war in der Nacht leider nicht beleuchtet und der Bevölkerung zuliebe tutete sie jede Stunde nur von fünf Uhr morgens bis neun Uhr abends. Ratten machten sich an einer Kiste mit faulem Gemüse zu schaffen, das in einer Nebengasse verrottete. Eifrig schleppten sie abgebissene Blätter und Strünke an Elena vorbei und trugen ihre Eroberungen in den Bau.
    Elena sehnte sich unendlich nach Amenatos. Was hatten sie ihm nur angetan? Es erschütterte sie, wenn sie von ihm träumte, es fühlte sich so real an und doch verlängerte es nur ihre Qual. Es gab keine Alternative mehr, sie musste in das Haus von Madame Hazard.

Kapitel 17

    Die Arbeit ruhte, während Madame Hazard vor Wut schäumte. Dass sie wenigstens einen von den Eindringlingen vernichtet hatte, war ihr nur ein geringer Trost. Die Impertinenz und – was noch schlimmer wog – das Können zu besitzen, in ihr Allerheiligstes einzudringen, machte ihr schmerzlich bewusst, wie sehr sie ihre Feinde unterschätzt hatte.
    Sie rief nach Albert. Auch ihr Sekretär sah reichlich mitgenommen aus, seine Haut war fahl und dunkle Ringe zeichneten sich unter seinen Augen ab. Dennoch versuchte er, ein aufmunterndes Lächeln auf sein Gesicht zu zaubern. In knappen Worten berichtete sie, was sich in ihrer Zuflucht abgespielt hatte.
    Albert hörte aufmerksam zu und nagte gedankenverloren an seiner Lippe.
    »Es gibt für uns nur noch eine Möglichkeit, die Kontrolle zu wahren«, dachte er laut nach. »Wir müssen die Stadt isolieren. Es kann nicht angehen, dass Winterstone noch weitere Störenfriede holt, außerdem ist die Bevölkerung unsicher und einige haben sicherlich schon ihre Bündel geschnürt. Wenn die erst einmal draußen verkünden, was hier los ist, wird Cravesbury von Soldaten heimgesucht, die hier für Ruhe und Ordnung sorgen. Und das dürfte so ziemlich das Letzte sein, was wir wollen.«
    »Was brauchen wir dazu?«
    »Im Grunde nicht allzu viel. Nach Cravesbury führen nur zwei Straßen. Das Bahnnetz haben wir unter Kontrolle, die Telegrafenstation ebenfalls. Die Presse existiert nicht mehr. Wir müssen lediglich die Straßen noch besser überwachen.«
    »Was ist mit den Nahrungsmitteln und anderen Versorgungsgütern, die wir von außen zukaufen?«
    »Wir brauchen zuverlässige Lieferanten, die gegen einen kleinen Obolus bereit sind, keine Fragen zu stellen. Ich denke nicht, dass Geld das Problem ist.«
    Madame Hazard grinste breit. »Nein, gewiss nicht.«
    »Die Bevölkerung halten wir ganz einfach in Schach, in dem wir denen

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