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Im Bann der Gefuehle

Im Bann der Gefuehle

Titel: Im Bann der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie West
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saß ihr tief in den Knochen, und ihre Knie begannen zu zittern.
    Alessandro hielt seinen Sohn etwas hilflos mit beiden Händen ein Stück vor sich.
    Scheut er sich etwa davor, ihn richtig anzufassen?, überlegte Carys. Oder hat er nur keinerlei Erfahrung mit kleinen Kindern?
    In diesem Augenblick grapschte Leo entschlossen mit beiden Händen nach dem maßgeschneiderten Ärmel von Alessandros Anzug, so als wollte er über den Arm näher zu seinem Vater kraxeln. Ihre Augen trafen sich, und das Baby kräuselte angesichts dieser ernsten erwachsenen Miene vor sich besorgt die Stirn.
    Doch dann verzogen sich die Wolken wieder, und Leo strahlte bis über beide Pausbäckchen. Mit weicher Faust klopfte er begeistert auf den Unterarm seines Vaters und lachte ihn an.
    Hervorragend!, dachte Carys. Jetzt hat mein Sohn auch noch sein Herz für den Mann entdeckt, der absolut nichts mit ihm anfangen kann.
    „Ich nehme ihn schon“, sagte sie entschieden und streckte die Arme aus.
    Doch Alessandro drehte nicht einmal den Kopf zu ihr um. Er war damit beschäftigt, seinen Sohn genau zu betrachten.
    „Alessandro?“, hakte sie etwas lauter nach. Sein stoischer Blick beunruhigte sie allmählich.
    „Ich werde so bald wie möglich die entsprechenden Tests einleiten. Morgen wird sich jemand bei dir melden und dich mit den Einzelheiten vertraut machen.“
    „Tests?“ Mit weit aufgerissenen Augen beobachtete sie, wie er sein Kind fester an sich zog. Leo befühlte neugierig mit beiden Händen das kantige, leicht unrasierte Kinn seines Vaters und gluckste dabei vergnügt.
    „DNA-Tests natürlich“, erklärte er mit einem raschen Seitenblick in ihre Richtung. „Du kannst wohl kaum erwarten, dass ich mich auf dein Wort verlasse.“
    Vor lauter Panik krampfte sich ihr Magen zusammen. Eigentlich hatte sie sich gewünscht, er würde seinen Sohn anerkennen, doch sein plötzliches Interesse verunsicherte Carys zutiefst. Sie machte sich keine Gedanken um das Ergebnis, schließlich war Alessandro ihr einziger Liebhaber gewesen, aber sein Misstrauen verletzte sie doch. Schlimmer allerdings war die Angst vor seinen Absichten …
    Drei Tage später wurde Carys offiziell durch ihren Vorgesetzten auf Verlangen des Gastes in die Präsidentensuite gerufen. Mittlerweile war sie ein regelrechtes Nervenbündel, und seit die Proben für die DNA-Tests genommen worden waren, konnte sie praktisch an nichts anderes mehr denken als an Alessandros Reaktion darauf.
    Der Butler wartete bereits mit einem freundlichen, aber rein formellen Lächeln an der Tür auf sie. Auch in der Suite war die Atmosphäre warm und angenehm, doch dieser Schein konnte Carys’ Nerven kaum beruhigen. Die Einrichtung aus modernen Designermöbeln und ausgesuchten Antiquitäten in Verbindung mit wahrhaft opulentem Komfort zeigten ihr einmal mehr, wie unterschiedlich die Welten waren, in denen Alessandro und sie lebten.
    „Carys.“
    Zur Begrüßung sprach er nur ihren Namen aus, und in ihren Ohren klang es wie eine Liebkosung. Erschrocken kämpfte sie gegen das kribbelnde Gefühl an, das sich augenblicklich in ihr ausbreitete.
    „Alessandro.“ Carys nickte knapp. „Du wolltest mich sprechen?“
    „Willst du dich nicht setzen?“ Höflich wies er auf einen Stuhl an einem geschnitzten Arbeitstisch, auf dem zahlreiche Papiere ausgebreitet lagen.
    „Du hast also die Testergebnisse bekommen“, stellte sie nüchtern fest und nahm Platz.
    „Habe ich.“ Als Robson erschien, bestellte Alessandro Kaffee für sie beide und entließ den Butler anschließend. „Wir müssen eine Vereinbarung treffen“, begann er an Carys gewandt und hielt ihr einen Füllfederhalter hin. „Du kannst den hier nehmen, wenn du dir alles durchgelesen hast.“
    Sie warf einen Blick auf die Unterlagen vor sich und erkannte anstelle von Ergebnissen nur eine Ansammlung von juristischen Paragrafen. Genau davor hatte sie Angst gehabt, und solange Alessandro dicht neben ihr stand, konnte sie erst recht nicht mit dieser Situation umgehen. Zögernd blätterte sie durch den mehrseitigen Vertrag und sah, dass man auf der letzten Seite Platz für ihre und Alessandros Unterschriften gelassen hatte.
    „Was soll ich dir hier unterschreiben?“, fragte sie tonlos. Dass die offizielle Verlesung der Testergebnisse überflüssig war, stand wohl für sie beide fest.
    „Es ist ein Ehevertrag.“
    „Wie bitte?“ Entsetzt sprang sie auf und wich vor Alessandro zurück. „So etwas brauchen wir nicht!“
    „Oh doch, Carys, den

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