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Im Bann der Gefuehle

Im Bann der Gefuehle

Titel: Im Bann der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie West
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irgendwie ansprechend und auf eigene Weise schön.“
    Lautes Gelächter ließ sie herumfahren. Alessandro hatte den Kopf in den Nacken gelegt, doch jetzt sah er Carys grinsend an, und in ihrer Magengrube kitzelte es. In dieses fröhliche Grinsen hatte sie sich einst unsterblich verliebt.
    „Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen“, prustete er immer noch amüsiert. „Ich hätte es selbst niemals in diese Worte gefasst, aber du hast vollkommen recht.“
    Sein intensiver Blick, sein freundlicher Tonfall und sein Lob hoben Carys buchstäblich in den siebten Himmel. Seit langer Zeit hatte sie sich nicht mehr so glücklich gefühlt, obwohl diese Sensibilität wohl auch nur ihrer Erschöpfung zugeschrieben werden konnte. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle, und Carys hatte den Eindruck, nicht einmal angeschnallt zu sein.
    „Lass das aber ja nicht Livia hören“, riet Alessandro ihr. „Das Haus ist ihr ganzer Stolz.“
    „Livia?“ Erschrocken richtete Carys sich auf, und der Glücksmoment verabschiedete sich mit rasanter Geschwindigkeit. „Ist deine Stiefmutter etwa hier?“
    „Eigentlich lebt sie nicht mehr hier in der Villa, sondern verbringt die meiste Zeit in Rom oder Mailand. Aber du wirst sie treffen. Sie wird dir Tipps geben, was ab sofort von dir erwartet wird. Dich in die gesellschaftlichen Gepflogenheiten einführen, damit du dich sicher auf jedem Parkett bewegen kannst.“
    Kannst du das denn nicht machen?, hätte Carys am liebsten gefragt, aber sie kannte die Antwort schon.
    Natürlich hatte Alessandro keine Zeit, sie selbst auf die Rolle als seine Frau vorzubereiten. Er musste sich um seine Firma kümmern und allerlei Vorbereitungen für die Hochzeit treffen. Und wer wusste schon, was sonst noch …
Schnell verwarf sie den Gedanken daran, dass er möglicherweise noch Beziehungen zu anderen Frauen unterhielt.
    „Muss das sein?“ Mit einer Hand spielte sie an ihrem Sicherheitsgurt herum. „Sie hat doch bestimmt viel zu tun.“
    „Trotzdem gestattet es ihre Zeitplanung, meiner zukünftigen Braut zur Seite zu stehen“, sagte er mit fester Stimme, und es klang, als würde er von einer Pflicht und nicht von einem Gefallen sprechen.
    Wenig später wurde für Carys die Beifahrertür von einem uniformierten Butler geöffnet. „Willkommen, Madam. Es ist eine Freude, Sie bei uns zu haben.“
    Erleichtert stellte sie fest, dass sie sein klar formuliertes Italienisch gut verstehen konnte, und die warmen Worte taten ihr außerordentlich gut. Seit zwei Jahren hatte sie selbst kein Italienisch mehr gesprochen, besaß allerdings ein gutes Ohr für die Sprache. Diese Fähigkeit, vornehmlich über ihr Gehör zu lernen, hatte sie in der Schulzeit perfektioniert, um dem geschriebenen Wort so gut es ging aus dem Wege zu gehen.
    Zögernd murmelte sie ein paar italienische Brocken, während sie aus dem Auto stieg, und wurde von Paolo, dem Butler, mit einigen höflichen, aufmunternden Worten belohnt. Er teilte ihr mit, welche Annehmlichkeiten in der Villa auf sie warteten, unter anderem ein reichlicher Brunch, um sich nach der langen Fahrt zu stärken.
    Alessandro stand etwas abseits und hielt seinen schlafenden Sohn in den Armen. Leos Haar war zerzaust und seine Wangen vom Schlaf leicht gerötet. Carys stockte bei dem Anblick der Atem, wie der breitschultrige, große Italiener, der ihr einst das Herz gestohlen hatte, ihr süßes Kind in seinen starken Armen hielt.
    Dann begann er zu sprechen, und zwar so leise, dass nur sie ihn hören konnte. „Wenn du dann damit fertig bist, meine Angestellten mit deinem Charme um den Finger zu wickeln, können wir ja endlich hineingehen.“
    Verwirrt über seinen giftigen Ton starrte sie Alessandro an.
    „Nachdem wir nun heiraten, wirst du dir zukünftig ohnehin andere Männer aus dem Kopf schlagen müssen“, fuhr er fort. „Meine Ehefrau muss über jeden Vorwurf erhaben sein.“
    „Denkst du etwa, ich hätte da eben geflirtet?“, erkundigte sie sich verwundert. Sie konnte kaum glauben, wie eifersüchtig er sich verhielt.
    Das bilde ich mir bestimmt ein, dachte sie, aber Alessandro wirkte ernsthaft verärgert.
    „Wir sollten ins Haus gehen und unseren Sohn ins Bett legen“, sagte Alessandro bestimmt und trat dichter an Carys heran. „Du bist bestimmt auch müde von der Reise und solltest dich ausruhen, damit du heute Nachmittag frisch bist.“
    „Heute Nachmittag?“
    „Livia hat eine Designerin zur Anprobe für dein Hochzeitskleid bestellt.“ Sein Lächeln war kaum

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