Im Bann der Gefuehle
war, und obendrein befand er sich noch im Begriff, die Mutter seines Sohnes zu heiraten.
Dieser Gedanke versetzte ihn grundsätzlich in freudige Erregung. Alessandro gefiel die Idee, Carys zu seiner Frau zu machen, und vor allem sehnte er sich danach, mit seinem Kind zusammenzuleben. Nachdem er Leo auf dem Arm gehalten hatte, war ihm das Kind sofort ans Herz gewachsen.
Was das unbezwingbare Verlangen nach Carys anging, schob Alessandro es entschieden auf sein zweijähriges Zölibat. Nach dem Unfall war seine Libido praktisch nicht vorhanden gewesen, doch nun erwachte mehr und mehr seine Erinnerung daran, wie Carys nackt in seinem Bett lag und ihn anlächelte. Inzwischen verzehrte er sich mit jeder Faser seines Körpers nach ihr.
Früher einmal war er ein ziemlich aktiver Liebhaber gewesen, aber der Kummer über die verlorenen Monate in seinem Leben hatte Alessandro offenbar einen Teil seiner Männlichkeit gekostet. Anders konnte er sich nicht erklären, warum es ihm, trotz all der reizvollen Angebote um ihn herum, ausgesprochen schwer fiel, mit einer schönen Frau auszugehen. Geschweige denn, sie in sein Bett einzuladen!
Aber mit der Erinnerung an Carys kehrte auch seine maskuline Potenz zurück. Für Alessandro ein beruhigender Gedanke, da er verhieß, dass alles bald wieder in geregelten Bahnen verlaufen würde. Er musste nur noch dringend etwas gegen dieses unangenehme, erwartungsvolle Ziehen in seiner Lendengegend unternehmen – so bald wie irgend möglich!
Wieder dieser Laut. Ein leises Wimmern, und Alessandro drehte sich zum Kabinenbett um, das man in seinem Privatjet seitlich vom Arbeitstisch angeordnet hatte. Leo wand sich in den Armen seiner schlafenden Mutter und wollte offenbar sofort aufstehen.
Carys hatte darauf bestanden, sich selbst um den Kleinen zu kümmern und ihn nicht dem Flugpersonal zu überlassen. Anschließend war sie mit Leo im Arm erschöpft auf dem Bett eingeschlafen, und Alessandro hatte keinen Grund gesehen, sie zu stören.
Als er sah, wie Leo sich aus der losen Umarmung zu befreien versuchte, überkam ihn wieder dieses seltsame Gefühl – wie beim ersten Mal, als er seinen Sohn auf dem Arm hielt. Die Vorstellung, wirklich ein Kind zu haben, wirkte auf Alessandro immer noch wie ein Wunder.
Ihre tiefgrünen Blicke trafen sich, und das Kind hörte auf zu zappeln.
„Ba“, sagte Leo mit ernster Stimme. „Ba, ba, ba.“
Alessandro schob seinen Laptop zur Seite. „Nein. Das heißt Papa.“
„Baba!“ Ein kleiner Arm wurde in Alessandros Richtung ausgestreckt, der vor Stolz fast platzte.
Sein Sohn war ganz offensichtlich intelligent und höchst aufnahmefähig! Hastig stand er auf und nahm Leo vom Bett herunter. Dabei hielt er ihn steif und unsicher in den Armen und wusste nicht recht, wie man mit einem so kleinen Menschen umgehen sollte. Ihm fehlte jegliche Erfahrung, aber für Leo würde er es sehr schnell lernen.
Alessandro selbst war von Kindermädchen und Hauslehrern großgezogen worden. Man folgte einem strikten Regime mit dem Ziel, so früh wie möglich Eigenständigkeit und emotionale Unabhängigkeit zu erlangen.
Natürlich wollte Alessandro seinen eigenen Sohn nicht verwöhnen, aber zumindest musste er dafür sorgen, dass dieser genügend Zeit mit seinem Vater verbringen konnte – ein Luxus, der ihm selbst nur selten zuteil geworden war.
Er hob Leo noch höher in die Luft und bemerkte wieder diesen angenehmen Duft nach Baby, Puder und Sonnenschein. Alessandro inhalierte tief und schaute in dieses süße, strahlende Kindergesicht.
„Ich bin Papa“, murmelte er und strich dem kleinen Jungen die dunklen Locken aus dem Gesicht. Er fühlte sich ganz zart und warm an.
„Baba!“ Leos Grinsen war absolut ansteckend, und Alessandro verzog amüsiert die Lippen.
Dann warf er einen Blick auf die schlafende Carys. Sie wirkte so zart, so unschuldig und verführerisch. Er konnte es an nichts Bestimmtem festmachen, aber sie hatte etwas an sich, das er noch nie bei einer anderen Frau gesehen oder erlebt hatte. Ganz gleich, wie schön und sexy seine Bekanntschaften gewesen sein mochten. Allein hier zu stehen und Carys anzusehen, brachte Alessandro vor Sehnsucht nach ihr fast um den Verstand. Es war richtig unheimlich. Woher kam nur dieses Verlangen?
Nun gut, sie war die Mutter seines Kindes, das war auf jeden Fall eine starke Verbindung. Andererseits hatte er sie schon begehrt, bevor er überhaupt von Leo wusste, nur aufgrund dieses Fotos in der Werbebroschüre.
Warum war
Weitere Kostenlose Bücher