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Im Bann Der Herzen

Im Bann Der Herzen

Titel: Im Bann Der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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wenn ich nicht einmal die Hälfte kenne?«
    » Überlasst diese Dinge uns, so wie wir euch eure Angelegenheiten überlassen«, beschied ihn Prudence.
    »Du verleihst deiner Meinung stets Ausdruck«, sagte er milde. »Wird einem Ehemann dasselbe Recht zugestanden?«
    »Wenn du fertig bist, Constance: Ich glaube es wird Zeit zu gehen«, sagte Max grinsend.
    »Und ich glaube, es ist Zeit, dass ich zu Bett gehe«, beschloss Chastity, vom Sofa aufspringend.
    »Sieh doch, was du angerichtet hast«, schalt Prudence ihren Mann mit lachendem Unterton. »Durch deine Streitsucht vertreibst du unsere Gäste.«
    »Keine Spur«, stritt er ab. »Sie wollten ohnehin gehen.« Er wandte sich zur Tür. »Constance, Max, ich bringe euch hinaus.«
    »Ach übrigens, was habt i hr wegen Weihnachten besprochen?«, fragte Constance, als sie gemeinsam in die Halle gingen.
    »Nun, das geht euch wahrhaftig nichts an«, erwiderte Max.
    »Überraschungen?« Chastitys braune Augen leuchteten. »Ich liebe Überraschungen, vor allem zu Weihnachten.«
    »Dann hoffe ich, dass du nicht enttäuscht wirst. Gute Nacht, Chastity.« Max küsste sie und verabschiedete seine Gäste. Constance umarmte ihre Schwestern, und die Ensors traten hinaus in die frostige Nacht und gingen zu ihrem Automobil, das mit laufendem Motor an der Bordsteinkante wartete, während der Chauffeur in ein schweres Cape gehüllt dasaß.
    Chastity gähnte. »Ich wünsche eine gute Nacht, Gideon.«
    »Ich komme mit dir hinauf und sehe nach, ob du alles hast, was du benötigst«, sagte Prudence und hängte sich bei ihr ein. »Brauchst du lange, Gideon?«
    »Nein, ich lösche nur die Lichter und versperre die Tür«, sagte er. »Das Personal schickte ich schon vor einer Stunde ins Bett.«
    Prudence musterte die Anordnung im Gästezimmer mit kritischem Blick. »Ich glaube, du hast alles«, sagte sie und glättete die ohnehin glatte Decke, ehe sie zum Frisiertisch ging. »Da sind Milch und Schokolade und der Gaskocher, falls du heiße Schokolade möchtest.« Es war eine Anspielung auf das nächtliche Ritual der Schwestern in ihrem Vaterhaus, wo sie in ihrem eigenen Salon bei heißer Schokolade beisammen gesessen und die Ereignisse des Abends besprochen hatten.
    Chastity schüttelte lächelnd den Kopf. »Nicht nach Schokolade und Benedictine«, sagte sie. »Alles ist geradezu perfekt, Prue, also geh zu Bett. Wir sehen uns morgen.«
    Prudence nickte, doch zögerte sie, mit der Hand am Türknauf. »Dieser Douglas Farrell«, sagte sie. »Er scheint dir zutiefst unsympathisch zu sein. Kannst du ihm denn gegenübertreten und tun, was man für ihn als Klienten tun muss, ohne etwas zu verraten?«
    Chastity wickelte das topasfarbige Band aus ihrem Haar, ehe sie antwortete. »Ich wüsste nicht, was dagegen spräche. Wir treffen ja nur in Gesellschaft aufeinander. Er wird keine Ahnung haben, dass wir den Vermittlungs-Service repräsentieren. Auch wenn er meine Abneigung spürt, wird es keine Rolle spielen. Antipathie zwischen Menschen gibt es halt häufiger, doch geht man höflich miteinander um. Ich bin sicher, dass ich sie verbergen kann. Es gibt keinen Grund, mit ihm allein zu sein, und in Gesellschaft sorge ich dafür, dass nur unverfängliche Themen zur Sprache kommen.«
    »Ja, vermutlich.« Ihre Schwester schien nicht ganz überzeugt. »Gute Nacht, Chas.« Sie ging hinaus und schloss die Tür hinter sich.
    Chastity betrachtete die geschlossene Tür eine ganze Weile. Sie konnte die Verwunderung ihrer Schwester verstehen, da sie selbst über diese heftige Abneigung gegen einen Menschen staunte, den sie nur einmal getroffen hatte. Wenn sie ihn besser kannte, würde sie vielleicht etwas an ihm entdecken, das ihre Abneigung milderte. Ein erster Eindruck konnte täuschen. Doch sie konnte es sich trotz aller Bemühungen nicht ganz vorstellen, während sie ihren dichten, leuchtend roten Locken die obligaten hundert Bürstenstriche angedeihen ließ, sich w usch und das smaragdgrüne Kleid in den Schrank hängte, ehe sie ins Nachthemd schlüpfte.
    Sie ging zu Bett, lehnte sich gegen die Kissen, knipste das Licht aus und beobachtete, wie der Widerschein des Feuers auf der Stuckdecke tanzte. Aus irgendeinem Grund war sie nicht schläfrig. Sie streckte die Hand aus und schaltete das Licht auf dem Nachttischchen wieder ein. Eine wunderbar einfache Sache. Sowohl Gideon als auch Max bedienten sich aller modernen Errungenschaften des täglichen Lebens - sei es elektrisches Licht, Automobil oder Telefon - mit

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