Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Bann der Leidenschaft

Im Bann der Leidenschaft

Titel: Im Bann der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
Vom Netzwerk:
ihm die Meinung anderer Leute egal. »Wenn es dir schwerfällt, die neue Garderobe anzunehmen, betrachte sie als Leihgabe, die du mir später zurückzahlen kannst.«
    »Mein Großvater würde die Schulden begleichen«, schlug sie zögernd vor.
    »Gewiß, wenn das dein Wunsch ist …«
    Nachdem dieses Problem gelöst war, lächelte sie erleichtert.
    Welche Frau vermochte so herrlichen Kleidern zu widerstehen? Und wäre es nicht wundervoll, möglichst hübsch auszusehen und von Sasha bewundert zu werden?
    Als er sie umarmte und zärtlich an ihrem Ohrläppchen knabberte, schmolz sie wieder einmal dahin. Sie wußte, daß sie sich falsch verhielt und ihre Tugend zu leichtfertig geopfert hatte. Aber seine heißen Küsse besiegten alle Bedenken. Glücklicherweise ahnte sie nicht, wie viele Frauen seinem Charme schon erlegen waren.
    »Stellen wir das Grammophon in meiner Bibliothek an, und tanzen wir zu den neuesten Wiener Walzerklängen!« rief er. »Wie gut dir dieses Kleid steht! Wahrscheinlich werde ich’s dir bald ausziehen.«
    Lachend küßte er ihre errötenden Wangen, schob sie zur Tür hinaus und führte sie die Treppe hinab.

TEIL II
Liebesidyll

1
    In den nächsten Wochen erwies sich Zena als zauberhafte Gefährtin, leidenschaftliche Geliebte und gelehrige Schülerin. Immer wieder verblüffte und faszinierte sie Alex mit ihrer facettenreichen Persönlichkeit. Sogar ihren temperamentvollen Monologen über die Rechte der Frauen hörte er interessiert zu.
    Gemeinsam mit Bobby gingen sie Eis-und Skiläufen, unternahmen Schlittenfahrten und bauten Schneemänner. Solche Vergnügungen hatte Zena in der unpersönlichen, kalten Atmosphäre des Hauses, das ihre Tante bewohnte, sehr vermißt. Für Alex gehörte dergleichen zum Alltag, aber es machte ihm Spaß, ihre kindliche Freude zu beobachten. Und in den Nächten beglückte sie ihn mit allen Wonnen, die Venus ersinnen mochte.
    Wie im Flug verstrichen die beschaulichen Tage im winterlichen Podolsk. Der Prinz befaßte sich ausschließlich mit der Befriedigung seiner Bedürfnisse. In seinem bisherigen Luxusleben war er nur selten gezwungen worden, an andere Dinge zu denken.
    Und Zena wagte gar nicht, über irgend etwas zu grübeln. Entschlossen verdrängte sie all die unangenehmen Gedanken an Recht und Unrecht, Pflichtbewußtsein und Tugend, an die ungewisse Zukunft. Die letzten drei Jahre hatte sie in einer Hölle verbracht. Jetzt dankte sie dem Schicksal, das ihr ein Paradies vergönnte. Ursprünglich hatte Alex beabsichtigt, nur zwei Wochen mit ihr in seiner Datscha zu verbringen. So lange dauerte sein ländlicher Urlaub normalerweise. Aber vorerst erschien ihm eine Trennung von Zena unmöglich. Seltsam – seine früheren Gespielinnen hatte er meistens schon nach zehn Tagen heimgeschickt … Aber verdammt noch mal, überlegte er, warum muß man an alten Gewohnheiten festhalten? Sie ist einfach fabelhaft im Bett. Also werde ich mich noch eine Weile mit ihr amüsieren.
    Sechs Wochen vergingen in ungetrübtem Glück, und Zena verliebte sich unsterblich in den Mann, der ihr jeden Wunsch von den Augen ablas.
    An einem sonnigen Märzmorgen verkündete er beim Frühstück, er müsse wegen dringender Geschäfte nach Moskau fahren. »Diese Besprechung wird sich über einige Stunden hinziehen, ma petite. Sonst würde ich dich mitnehmen.« Sein Vater hatte ihn schriftlich aufgefordert, an diesem Nachmittag die Moskauer Stadtwohnung der Kuzans aufzusuchen. Als er Zenas traurige Miene sah, fügte er hinzu: »Glaub mir, ich lasse dich nur ungern allein.« Der brüske Ton des Briefs verhieß nichts Gutes. Unbehaglich überlegte Alex, welcher seiner Skandale ans Licht gekommen war und die Eltern verärgert hatte. Er stand auf und küßte Zena. »Kopf hoch! Heute abend bin ich wieder da.«
    Sie sah zu dem attraktiven Mann im Tweedanzug auf und lächelte gezwungen. Nur in seiner Nähe konnte sie glücklich sein … Aber sie riß sich zusammen und wünschte ihm eine gute Reise.
    »Hoffentlich ist deine geschäftliche Besprechung nicht langweilig.«
    Ohne zu antworten, trat er ans Sideboard und schenkte sich einen Cognac ein. Langeweile? Inständig wünschte er, das wäre sein einziges Problem. Verdammt, er wußte nicht, womit er den Unmut seines Vaters verdient hatte. Und was zum Teufel trieben seine Eltern in Moskau? »Au revoir, Liebes. Ich bringe dir eine kleine Aufmerksamkeit mit. Was hättest du am liebsten? Rubine, Perlen, Smaragde, Diamanten?«
    In der Tür blieb er stehen, drehte

Weitere Kostenlose Bücher