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Im Bann der Leidenschaft

Im Bann der Leidenschaft

Titel: Im Bann der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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gehen.«
    »Ein paar solcher Romane habe ich gelesen und mich stets über die albernen, zimperlichen Heldinnen geärgert. Deshalb befaßte ich mich lieber mit den Klassikern und Geschichtsbüchern, die mein Vater bevorzugte.«
    »Oh, du bist ein Blaustrumpf?« fragte er spöttisch.
    In ihrer Naivität bemerkte sie die Ironie nicht und entgegnete ernsthaft: »Die Geschichte hat mich schon immer fasziniert. Und Papa förderte meine Interessen.«
    »Da habe ich von meinem Vater und den übrigen verworfenen Kuzans, die zu meinen Vorfahren zählen, ganz andere Interessen geerbt. Du bist die erste Frau in meinem Leben, die freiwillig zugibt, sie würde gern lesen.« Bis jetzt hatte er gebildete Frauen immer langweilig gefunden. Wie so viele Männer in seinen Kreisen vertrat er die Meinung, es würde völlig genügen, wenn das weibliche Geschlecht schön und verführerisch war.
    Erstaunt hob Zena die Brauen. »Wie seltsam, Alex …
    Wenn ich mich in lehrreiche Bücher vertiefe, bin ich glücklich und zufrieden.«
    »Meine Freunde und Verwandten nennen mich Sasha.«
    »Soll ich dich auch so anreden?«
    »Natürlich.« Inzwischen hatte er die Zigarette im Aschenbecher ausgedrückt und liebkoste Zena mit beiden Händen. Dabei berührte er eine blütenförmige Narbe an ihrer Hüfte.
    »Ein Unfall in meiner Kindheit«, erklärte sie.
    Genüßlich streichelte er ihre Brüste. »Wenn du auch ein Blaustrumpf bist – eine Frau kann andere Rollen übernehmen. Sicher möchtest du eines Tages Kinder bekommen.«
    »O nein, ich will die Forschungsarbeit meines Vaters fortsetzen. Für Kinder habe ich keine Zeit.«
    Verblüfft unterbrach er seine Zärtlichkeiten. Wußte sie nicht, daß die gemeinsamen Liebesfreuden vielleicht zu einer Schwangerschaft führen würden? Konnte sie wirklich so naiv sein? Nun, das war nicht sein Problem.
    Aufreizend umkreiste seine Fingerspitze eine harte rosige Knospe, und Zena erschauerte wohlig. Um ihr seine wachsende Erregung zu zeigen, führte er ihre Hand zwischen seine Schenkel und küßte begierig ihre weichen Lippen.
    Die ganze Nacht blieben sie wach und liebten sich, tranken Champagner und sprachen über alles, was ihnen in den Sinn kam. Einmal setzte er sie auf seine Hüften und überließ es ihr, den Rhythmus der lustvollen Aktivitäten zu bestimmen. Wenn sie sich unterhielten, wurde die Konversation immer wieder von heißen Küssen gestört, und später wußten sie nicht mehr, worüber sie geredet hatten.
    Unzählige Male erreichte Zena den Gipfel der Ekstase. Der erotische Einfallsreichtum des Prinzen kannte keine Grenzen. Er nahm einen Schluck Champagner, füllte ihren Mund damit und mahnte: »Schluck bloß nicht alles! Die Hälfte gehört mir.«
    Nicht nur der schäumende Wein berauschte ihre Sinne. Längst hatte sie ihre letzten Hemmungen verloren, öffnete dem charmanten, großzügigen Liebhaber ihr Herz und ihre Seele, und ihr Körper schenkte ihm alles, was er verlangte.
    Als der Morgen graute, schlief sie erschöpft ein. Auf einen Ellbogen gestützt, betrachtete Alex ihr Gesicht, die Schatten ihrer langen dunklen Wimpern auf den rosigen Wangen, die wild zerzausten kastanienroten Locken. Blütenweiß schimmerte ihr Körper, den ihr sogar die göttliche Venus mißgönnen mochte, im ersten Tageslicht.
    Nicht einmal Prinz Alexander Nikolaevich Kuzan war so blasiert, daß ihn die Magie dieses Augenblicks kaltgelassen hätte. Er wußte, wieviel Zena ihm gegeben hatte – und was sie für ihn empfand. Dieses Mädchen durfte er nicht in die Reihe seiner anderen Gespielinnen einordnen …
    Hastig verdrängte er den beunruhigenden Gedanken, stand auf und deckte Zena zu. Dann schlüpfte er in seinen grauseidenen, mit Eichhörnchenfell besetzten Morgenmantel und setzte sich vors Kaminfeuer.
    Bis zum Nachmittag ließ er seine junge Geliebte schlafen. Im Gegensatz zu ihm war sie nicht an durchwachte Nächte voller erotischer Freuden und reichlichem Champagnergenuß gewöhnt. Am Vormittag vertrieb er sich die Zeit mit einem fröhlichen, redseligen Bobby.
    Erst um zwei Uhr, als die bestellte Schneiderin eintraf, weckte er Zena. »Meine Süße, die Pflicht ruft«, flüsterte er in ihr Ohr. »Willst du dich mit Nadeln stechen lassen?«
    Erschrocken öffnete sie die Augen. Hatte sich der rücksichtsvolle Liebhaber in einen Sadisten verwandelt? »Nadeln?« würgte sie gepreßt hervor und setzte sich auf.
    »Keine Bange«, erwiderte er belustigt, »zu solchen Perversitäten neige ich nicht. Soeben ist eine

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