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Im Bann der Leidenschaft

Im Bann der Leidenschaft

Titel: Im Bann der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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sich um und schaute Zena fragend an. Mein Gott, er meint es ernst, dachte sie, und er spricht von diesen kostbaren Steinen, als wollte er wissen, ob ich Fondant oder Karamelbonbons vorziehe. »Sei nicht albern. Ich brauche keine Juwelen.«
    »Doch, natürlich brauchst du sie, so wie jede Frau. Vielleicht Perlen, die deine süße Unschuld betonen würden.« Er winkte ihr zu und ging in die Halle. Und Smaragde – die würden in ihrem roten Haar exquisit aussehen, dachte er und ließ sich von einem Lakaien in seinen Zobelmantel helfen. Oder schwarze Perlen mit Diamanten auf ihren weißen Brüsten, überlegte er, während er in die Troika stieg. Ohne die Dienstboten zu beachten, die ihn in warme Decken hüllten und erhitzte Ziegelsteine unter seine Füße legten, schmiedete er Pläne. Sicher würde er bei Fabergé etwas Geeignetes finden. Lapislazuli und Gold?
    In seiner jugendlichen Unbekümmertheit verdrängte er alle beklemmenden Gedanken, und die Fahrt nach Moskau verlief sehr angenehm, während er sich ausmalte, mit welchem Schmuck er seine schöne Geliebte behängen würde.

2
    In Moskau angekommen, suchte er erst einmal den Nobles Club auf, um sich vor der unangenehmen Besprechung mit einer Flasche Cognac zu stärken. Freudestrahlend begrüßte ihn der Portier, der die demokratische Gesinnung des ältesten Kuzan-Sohns zu schätzen wußte. Dann stieg Alex die breite Mahagonitreppe zu den Spielsalons hinauf und bestellte den Cognac. Die Flasche in der Hand, wanderte er durch die kleineren Nebenräume und hielt nach einem bequemen Sessel Ausschau.
    »Sasha!«
    Er drehte sich um und sah seinen Freund Yuri vom Roulettetisch herübereilen. »Wo zum Teufel bist du gewesen? Seit Wochen hast du dich nicht blicken lassen.«
    »Ich war beschäftigt«, erwiderte der Prinz, begann die Flasche zu leeren und verzichtete auf ein Glas.
    »Falls die Gerüchte stimmen, bist du mit einer Frau aufs Land gefahren. Warst du ihretwegen beschäftigt?«
    »Vielleicht.«
    »Eine Hure kann’s nicht sein. Sonst hättest du uns alle eingeladen, um das Vergnügen mit uns zu teilen. Amalie war’s auch nicht. Die sah ich gestern abend mit Golitzin.« Yuris Augen verengten sich, als nur noch eine einzige Möglichkeit übrigblieb. »Etwa ein respektables Mädchen?«
    »Jetzt nicht mehr.«
    »Eine Jungfrau?«
    »Bis vor kurzem«, entgegnete Alex trocken.
    »Sonderbar! Du hast immer behauptet, Jungfrauen wären im Bett unbrauchbar.«
    »Nun ja, eigentlich lag ein Mißverständnis vor. Und dann war’s zu spät, um – eh – aufzuhören.«
    »Hast du das arme Ding vergewaltigt?«
    »Natürlich nicht!« widersprach Alex entrüstet.
    »Hören wir bald Hochzeitsglocken läuten?«
    »Wohl kaum.«
    »Ist die erzürnte Familie des Mädchens hinter dir her?«
    »Nein, Gott sei Dank! Doch das würde keine Rolle spielen. Niemand kann mich zu einer Heirat zwingen.«
    »Ist sie blond oder brünett?«
    »Das geht dich nichts an!« Von einer ungewohnten ritterlichen Anwandlung erfaßt, fühlte sich der Prinz bemüßigt, Zenas Ruf zu schützen.
    »So diskret, Sasha? Dann muß sie verdammt gut im Bett sein.«
    »Laß mich in Ruhe, Yuri«, bat Alex und schlenderte weiter.
    »Verrat mir ein paar Einzelheiten!« Beharrlich folgte Yuri seinem neuerdings so zurückhaltenden Freund.
    »Fahr zur Hölle!«
    »He, Kiri!« rief Yuri durch den überfüllten Salon. »Weißt du, wer Sashas …«
    »Kastanienrotes Haar«, fiel Alex ihm hastig ins Wort. »Und – ja, sie ist gut im Bett.« »Vergiß es, Kiri!« Fröhlich winkte Yuri einem der jungen Männer zu. »Groß oder klein?«
    »Sie reicht mir etwa bis zur Schulter.«
    »Schlank oder rundlich?«
    »Schlank.«
    »Früher hast du aber nicht für dünne Frauen geschwärmt.«
    »Sie ist ja auch nicht dünn.«
    »Und an welchen Stellen ist sie rundlich?«
    »Hör endlich auf!« fauchte Alex. »Komm nach Podolsk und schau sie dir selber an!«
    »Und ich dachte schon, du würdest mich niemals einladen.« Selber ein notorischer Schürzenjäger, interessierte sich Yuri brennend für die diversen Eroberungen des Prinzen. Da Alex nur widerstrebend Auskunft über seine neue Geliebte gab, mußte sie ein erstaunliches Mädchen sein. Sicher würde sich’s lohnen, die Kleine zu begutachten.
    Als sie in bequeme schwarze Ledersessel sanken, verkündete Alex seufzend: »Heute nachmittag möchte mon père mit mir reden.«
    Yuri stieß einen leisen Pfiff aus. »Klingt nicht gut. Worum geht’s?«
    »Verdammt will ich sein, wenn ich das

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