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Im Bann der Leidenschaft

Im Bann der Leidenschaft

Titel: Im Bann der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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fanden meine amourösen Eskapaden ein jähes Ende, nachdem ich deiner Mutter begegnet war.«
    »Wie lobenswert!« meinte Alex spöttisch. »Doch du solltest bedenken, daß ich noch nicht verheiratet bin. Also braucht sich niemand um meine amourösen Eskapaden zu kümmern.«
    »Deine Mutter macht sich Sorgen.«
    Als Alex die schöne Fürstin anschaute, ließ sein Zorn etwas nach.
    Ehe er antworten konnte, fuhr Nikki erbost fort: »Und ich bange um den Ruf der Kuzans. Diese Dirne hält dich ungewöhnlich lange in deiner ländlichen Einsamkeit fest. Wenn ich mich recht entsinne, bleibst du normalerweise höchstens vierzehn Tage in Podolsk. Diesmal ist bereits die siebte Woche angebrochen, und deshalb muß ich natürlich befürchten, daß du ernsthafte Absichten hegst. Aber ich werde niemals eine Prostituierte in unsere Familie aufnehmen.«
    »Die siebte Woche …«, wiederholte Alex gedehnt. »Also läßt du mich beobachten? Deine väterliche Fürsorge rührt mich zutiefst«, fügte er ironisch hinzu. »Aber sei beruhigt, ich werde nicht heiraten.«
    »Da bin ich sehr erleichtert. Solange du die nötige Diskretion wahrst, darfst du dich mit meinem Segen amüsieren.«
    »Wie nett von dir …«
    »Brauchst du Geld?«
    »Besten Dank, ich besitze genug.«
    »Da bist du der erste Kuzan!« rief Nikki erstaunt. »Gibt es irgendein Laster, dem du nicht frönst?«
    »Im Augenblick fällt mir keins ein«, erwiderte Alex grinsend. »Glücklicherweise gewinne ich regelmäßig beträchtliche Summen an den Spieltischen, und so kann ich meinen extravaganten Lebensstil mühelos finanzieren.«
    »Dagegen ist nichts einzuwenden.« Wieder mit seinem Erstgeborenen versöhnt, lächelte Nikki belustigt und leerte sein Cognacglas. »Nun muß ich euch verlassen. Ich habe Cernov eine Bakkarat-Partie versprochen. Abends komme ich nach Hause und esse mit dir und den Kindern, meine Liebe.« Es mißfiel ihm, die Rolle des gestrengen Vaters zu spielen. Nun war er froh, daß das Problem keine weiteren Diskussionen erforderte.
    Einladend klopfte Alisa neben sich auf das Brokatsofa. »Setz dich zu mir, Sasha, und trink in Ruhe deinen Cognac.« Nachdem er Platz genommen hatte, fragte sie: »Wer ist diese junge Frau?«
    »Kümmere dich nicht darum, maman. Nur eine von vielen.«
    »Bist du sicher? Ich will ja nicht neugierig sein. Aber sie wohnt schon so lange in der Datscha …«
    »Reg dich nicht auf, maman, ich kann meine Angelegenheiten selber regeln.«
    »Also nimmst du diese Affäre wirklich nicht ernst?«
    Lächelnd stellte er sein leeres Glas auf den Tisch, gab seiner Mutter einen Abschiedskuß und erhob sich. »Gar nichts nehme ich ernst. Ich bin doch erst vierundzwanzig. Au revoir, maman.«
    Nach diesem Gespräch, das für alle Beteiligten so befriedigend verlaufen war, schlenderte er gut gelaunt die Straße hinab, zum Alexandre’s. Offenbar waren keine rachsüchtigen Verwandten seiner Geliebten an den Fürsten herangetreten. Er hatte seine Eltern beschwichtigt, und in der Datscha wartete eine sehnsüchtige Gespielin. Da sie seine Sinnenlust so unermüdlich stillte, wollte er sie belohnen und die Juwelen kaufen, die er ihr versprochen hatte.
    Bei Alexandre’s hingen keine Preisschilder an den Waren. Mit Kennermiene inspizierte der Prinz teure Stücke aus Malachit, Jade, Elfenbein und Leder, Schirme, Taschen, Schals, Schmuck und Porzellan. Nach zwanzig Minuten kehrte er auf die Straße zurück, gefolgt von einem Verkäufer, der mehrere Schachteln zur Troika des Prinzen trug.
    Alex ging zu Druce’s, dem berühmten magasin anglais, wo Harris-Tweed, englische Seife, Handschuhe und Strumpfwaren angeboten wurden. Bald wurden weitere Pakete in der Troika verstaut. Im kleinen, exklusiven Cabassue kaufte er zwei Dutzend Paar französische Handschuhe für Zena. Aus der Tür von Brocard wehten kostbare Düfte. Bis an ihr Lebensende würde die Mademoiselle französisches Parfum besitzen. Schließlich betrat er das Fabergé-Geschäft, das er wenig später mit mehreren Kästchen aus weißem Stechpalmenholz verließ.
    Achtlos warf er die Einkäufe in den Schlitten, stieg ein und versank in der weichen Samtpolsterung. »Laß dir bloß nicht einfallen, die Pferde zu schonen, Ivan!« rief er fröhlich. »Ich sehne mich nach meiner gemütlichen Datscha!«
    In der Abenddämmerung durchquerten sie friedliche dunkle Kiefernwälder und weiße Birkenhaine. Zwei Stunden später sahen sie goldgelbes Licht hinter den Fenstern der Datscha schimmern. Ivan zügelte das

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