Im Bann der Leidenschaften
den ersten Tagen an dem First First Class-Tisch des Restaurants gespeist hat. Vielleicht ist sie ja wirklich Schneiderin und Philippe hat ein schönes Kleid für mich bei ihr in Auftrag gegeben. Aber eine Schneiderin, die in ihren eigenen Flitterwochen näht? Nein, das kann ich beim besten Willen nicht glauben!
Als ich oben ankomme, habe ich natürlich ein Problem, so ganz ohne meine Krücken. Keuchend stütze ich mich am Geländer ab und versuche, wieder zu Atem zu kommen, als Philippe mit einem papierumwickelten Päckchen, das aussieht als hätte er ein paar seiner Hemden aus der Reinigung geholt, aus dem Schlafzimmer herausmarschiert.
„Es war zwar für den ersten Hochzeitstag gedacht, aber bevor du mich für einen Betrüger hältst … Bitte sehr!“
„Oh, Philippe, es tut mir so leid!“ Jetzt laufen mir doch die Tränen über die Wangen. Nur sind es jetzt keine Tränen der Wut, sondern Tränen der Scham. Was habe ich nur wieder angestellt? „Ich will es nicht. Bitte versteck es vor mir. Oh, ich war so bescheuert! Es tut mir so unendlich leid, Philippe!“
„Du kannst es haben.“
„Nein, Philippe, bitte. Ich will dir deine Überraschung nicht kaputt machen.“
„Es war mein Fehler, Annie. Ich hätte es geschickter anstellen sollen, aber Isabel war so langsam. Immerhin waren es auch ihre Flitterwochen.“
„Eines kommt mir allerdings immer noch komisch vor“, schluchze ich, „warum hat diese Frau etwas für mich genäht? Wie zum Teufel seid ihr miteinander ins Gespräch gekommen?“
„Ich bin nicht mit ihr ins Gespräch gekommen, sondern mit ihrem Mann.“
„Aber ihr habt im Wasser miteinander gesprochen, Philippe. Ich habe es gesehen. Am Stechrochen-Tag.“
„Ihr Mann hat mich zu ihr geschickt.“
Ich sehe Philippe tief in die Augen. Sie gucken so ehrlich, als könnte Philippe kein Wässerchen trüben. Ich kann nichts Falsches oder Verlogenes in seinen Augen entdecken. Oh. Mann. Mit meiner Eifersucht mache ich noch alles kaputt.
„Versöhnung?“ Ich reiche Philippe eine Hand.
„Nur wenn du versprichst, mir ab sofort zu vertrauen, Annie.“
Zögernd nicke ich. „Aber du darfst auch nicht solche Sachen mit mir machen wie heute Nacht. Okay?“
Philippe schlägt ein, hält meine Hand umfasst und zieht mich zu sich heran. „Wirst du wieder misstrauisch, wenn ich dir sage, dass ich zu müde bin für einen Versöhnungsfick?“
„Oh, Philippe!“, maule ich, denn ich hatte mich schon auf eine heiße Versöhnungsnummer eingestellt, die uns wieder nahe bringt und nach der wieder alles so schön ist wie in unserer Anfangszeit.
„Okay“, Philippe befördert sein breitestes Grinsen auf sein schönes, schmales Gesicht, „wenn wir es morgen im Flugzeug auf dem WC treiben, dann würde ich mich jetzt breitschlagen lassen. Schlag ein!“
Nicht ganz begeistert über die morgendlichen Aussichten, lege ich meine Hand auf Philippes Schwanz, der sich unter meiner Berührung augenblicklich aufbäumt. Hart presst Philippe sich an mich, so dass das Geländer der Terrasse schmerzhaft gegen meine Wirbelsäule drückt.
„Nicht hier, Philippe.“
„Doch, genau hier“, widerspricht er und zieht den Reißverschluss seiner Shorts auf. „Hier draußen haben wir es noch nicht getrieben. Ich will dich hier und jetzt und hart.“
Mit einer ruckartigen Bewegung zieht er das Oberteil meines Kleides herunter, die beiden Spaghettiträger reißen und geben den Blick auf meinen trägerlosen BH frei, den er ebenfalls mit einem Ruck nach unten zieht. Schwer fallen meine Brüste aus der zarten Spitze.
„Hast du die Hollywoodschaukel vergessen, Philippe?“
„Du hast halb gesessen, halb gelegen, Annie. Es ging zu wie im Märchen. Küsschen hier, Küsschen da. Da war so viel süßes, rosarotes Liebesgeflüster, dass mir bei dem Gedanken daran ganz schlecht wird. Ich will dich hier, im Stehen, an diesem Geländer. Keine Küsschen, keine Blümchen.“
Mein Gott! Was ist denn mit dem los? Nimmt diese Streiterei denn gar kein Ende mehr? Ich spüre bereits die Tränen in meinen Augen. Ganz zu schweigen von dem Brennen zwischen meinen Beinen, denn meine Vagina hat sich noch immer nicht von der Nummer im Sand erholt.
„Vergiss nicht, Annie, mein Schatz, du willst wilden Versöhnungssex, ich will schlafen.“
„Dann schlaf doch und lass mich, Philippe!“ Auf diese Weise macht mir der Sex mit Philippe keinen Spaß. Ich versuche meinem rücksichtslos drängelnden Mann auszuweichen, doch ich habe keine Chance.
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