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Im Bann der Leidenschaften

Im Bann der Leidenschaften

Titel: Im Bann der Leidenschaften Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Nimou
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vollkommen durcheinander.
    Zum ersten Mal gestatte ich mir den Gedanken, dass ich mich in Jerôme verliebt haben könnte. Aber auch das kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Vielleicht bin ich ja gar nicht in der Lage, überhaupt jemanden zu lieben. Vielleicht hat mich Jacks Betrug mit der Imbissverkäuferin so sehr verletzt. Vielleicht bin ich nicht für die Liebe geschaffen, sondern nur für Sex. Für hemmungslosen Sex.
    Einige Meter vor dem Kanuverleih bleibe ich stehen.
    Ich höre Menschen, die sich miteinander unterhalten. Sehen kann ich niemanden. Die drei Hütten sind zwar beleuchtet, doch befindet sich niemand davor. Die Musik, von der ich glaubte, sie käme von dort, kommt von ganz woanders, vermutlich von irgendwo aus dem Innern der Ferienanlage.
    Mühsam forste ich mich durch den Sand bis an den Rand zum Park. Mit den Krücken wird jeder Schritt zur Qual. Die Geräusche, die aus den tropischen Bäumen und Pflanzen kommen, machen mir Angst. Trotzdem pirsche ich mich im Schutz der Gewächse weiter an die drei Hütten heran. Der Kanuverleih befindet sich in der ersten Hütte. Nur noch wenige Meter trennen mich von dort.
    Mein Herz schlägt bis zum Hals und mein Atem ist schwer. Nur mit Mühe kann ich mein Keuchen unterdrücken. Der Schweiß läuft nur so an mir herunter. Da erkenne ich Philippes Stimme.
    „Super“, höre ich Philippe sprechen. „Ganz toll! Wie du das geschafft hast, in der kurzen Zeit und trotz der Flitterwochen. Dafür könnte ich dich immerzu umarmen, aber …“
    Mir wird ganz schlecht. Was hat das Miststück geschafft, trotz der Flitterwochen? Will er damit sagen, dass sie ihn rumgekriegt hat, obwohl sie beide verheiratet sind? Wie geschmacklos!
    „Untersteh dich“, ertönt eine andere Männerstimme. Der spanische Akzent ist unüberhörbar.
    „Also von mir aus darf er mich gern einmal umarmen“, kichert das Miststück. Ihre Stimme erkenne ich sofort.
    „Aber nur ein einziges Mal.“ Die Stimme des anderen Mannes klingt gespielt streng.
    Was zum Teufel geht da vor? Das klingt jedenfalls nicht nach einem Techtelmechtel. Jedenfalls nicht nach einem, an dem nur Philippe und die Spanierin beteiligt sind. Die andere Männerstimme gehört garantiert ihrem Mann. Machen die es zu Dritt? Mir wird schlecht.
    So leise ich kann, kämpfe ich mich bis direkt an die Hütte heran. Die Stimmen werden immer lauter. Sie lachen und irgendetwas Knisterndes wechselt den Besitzer. Dann verabschieden sich alle plötzlich voneinander und Philippe stürmt wie ein Verrückter, nur ein paar Schritte von mir entfernt, an mir vorüber. Ich sehe noch, wie er durch den weichen Sand zum Ufer stapft und losjoggt. Innerhalb eines Augenblicks verschmilzt er mit der Dunkelheit.
    Verdammte Scheiße! In fünf Minuten ist er zu Hause und sieht, dass mein Bett leer ist.
    So schnell ich kann, bahne ich mir meinen Weg durch das Gestrüpp in die Ferienanlage, durch die überall ordentlich gepflasterte Wege führen, und die vor allem beleuchtet ist. Ich werde auf keinen Fall wieder am dunklen Strand entlang gehen. Auf einem anderen Weg, der in die entgegengesetzte Richtung führt, entdecke ich das spanische Paar. Eng umschlungen schlendern sie davon.
    Nein, ich kann mir keinen Vorwurf machen. Wäre ich Philippe nicht gefolgt, hätte ich nie erfahren, dass er mich nicht betrügt. Oh. Mann. Warum kann ich ihm nicht vertrauen? Weil ich von mir selbst auf ihn schließe? Was sage ich ihm, wenn ich gleich in das Penthouse komme? Wenn er überhaupt da ist und nicht durch die Nacht irrt, um seine durchgeknallte Ehefrau zu suchen! Ich hoffe inständig, dass er sein Handy nimmt und bemerkt, dass jemand seine SMS gelesen hat. Von dieser Entdeckung bis zu der Erkenntnis, wer dieser Jemand war, ist es nicht weit. Dies ist meine einzige Rettung – und dann sage ich Philippe die Wahrheit. Sicher verzeiht er mir sofort. Inzwischen kennt er meine idiotische Eifersucht und meinen Mangel an Selbstvertrauen, sobald auch nur eine Frau auftaucht, die besser aussieht als der Glöckner von Notre Dame.
    Ich muss mit meinen Wahrheitsbekundungen nicht bis zum Penthouse warten, Philippe greift mich bereits auf halbem Wege dahin auf. Zwischen seinen perfekt getrimmten Augenbrauen steht eine steile Falte.
    „Deine Schnüffelei geht zu weit, Annie!“
    „Dein Verhalten heute Abend war unter aller Würde, Philippe!“
    „Du misstraust mir permanent, meine Liebe! Das geht mir ganz gewaltig auf die Nerven!“
    „Oh, das geht dir auf die Nerven! Sogar ganz

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