Im Bann der Ringe (German Edition)
sie nun tun?
Verbissen kämpfte er gegen das aufsteigende Lachen in seiner Kehle an, als er sah, wie Cat weiter hilflos an ihrem Knöchel rieb und sich suchend umsah. Sie hatte wohl mit Schrecken festgestellt, dass er tatsächlich gegangen war.
„Na, prima. Schönen Dank auch“, hörte er sie zwischen ihren zusammengebissenen Zähnen hervorzischen. Als sie versuchte aufzustehen, knickte sie sofort um und landete unsanft wieder auf dem Boden.
„Mist, Mist, Mist!“, fluchte sie laut und wischte sich die Tränen, die ihr in die Augen traten, fort. „Okay, Catherine, du schaffst das! Du brauchst diesen Idioten nicht.“
Bevor sie zum zweiten Mal umfallen konnte, war der Idiot an ihrer Seite und fing sie auf.
„Ich hab dich.“ Er hielt sie im Klammergriff unter den Armen fest. „Sag nichts!“, knurrte er sie an, als sie den Mund öffnete. Mit Sicherheit wollte sie nur wieder protestieren.
„Danke“, antwortete sie zu seinem Erstaunen, wenn auch zerknirscht, und senkte schnell den Kopf. So dicht bei ihr konnte er spüren, wie ihr Puls raste. Sie hielt den Blick auf den Boden gerichtet, während sie nochmals versuchte, den linken Fuß zu belasten.
„Och, Mann, so ein Mist!“ Sie verzog das Gesicht. „Mist, Mist, Mist!“, fluchte sie erneut. Ric bemerkte, wie sie krampfhaft versuchte, die Tränen zurückzuhalten, doch er sagte nichts. Langsam bekam er Mitleid mit ihr, wollte ihr gerne helfen, aber wie es aussah, würde sie das wohl nicht ohne weiteres zulassen.
„Okay, das heißt wohl, der Idiot wird dich jetzt den Weg zurück tragen müssen“, stellte Ric daher trocken fest.
Cat stutzte kurz, bevor sie empört schnaubte: „Der Idiot? Ha, das hättest du wohl gerne, was?“
„Nicht unbedingt, aber wenn du laufen willst – bitte!“ Er machte Anstalten, sie wieder loszulassen, aber sie klammerte sich hilfesuchend an seinem Arm fest, schwankte verdächtig und versuchte, auf dem einen Bein ihr Gleichgewicht zu halten. Sie schaute ihn nicht an, sondern biss vor Wut die Zähne zusammen, da packte er sie kurzerhand und hob sie hoch.
„Und halt ja die Klappe!“, war sein einziger Kommentar auf ihren erstaunten Blick. Als sie sicher in seinen Armen hing, lief er los. Und diesmal protestierte Cat nicht.
Sie waren bereits eine Weile gelaufen, da brachte sie endlich das längst überfällige „Danke“ heraus.
„Kein Problem.“
Wieder konnte er ihren Herzschlag an seiner Brust spüren, und wieder stieg ihr die Röte in die Wangen, auch wenn sie versuchte, es vor ihm zu verbergen, indem sie schnell den Kopf senkte, sodass ihre Haare ihr ins Gesicht fielen. Aber es war ihm nicht entgangen. Auch er hatte einige Probleme damit, sich zivilisiert zu benehmen. Sein Herz schlug ebenfalls bis zum Hals und ihre Nähe, ihr Geruch, brachte ihn fast um den Verstand. Und es fiel ihm verdammt schwer, so zu tun, als ließe ihn das kalt.
Er konzentrierte sich auf den Weg, wich herunterhängenden Ästen aus, stieg über Baumwurzeln hinüber, anstatt über sie zu fallen, und legte den ganzen Weg bis zum Auto schweigend zurück. Er setzte sie vor seinem Auto ab, schloss die Tür auf und sah sie an.
„Bitte einsteigen …“
„Wieso hier? Was...?“
Er zeigte auf ihren Fuß. „Wie, bitteschön, willst du so Auto fahren? Wenn du eine Idee hast, sag Bescheid, dann lasse ich dich hier stehen.“ Mit hochgezogenen Augenbrauen sah er sie abwartend an. „Aber beeil dich – ich habe nicht den ganzen Tag Zeit.“
„Oh ...“ Daran hatte sie offensichtlich nicht gedacht. „Okay.“
Ric nickte, und als sie eingestiegen war, schlug er die Tür zu. Geschmeidig rutschte er dann hinter das Lenkrad und startete den Wagen. „Haustürschlüssel hast du?“
„Ähm, ja, hier drin“, erwiderte sie und klopfte auf die kleine Reißverschlusstasche in ihrer Laufhose.
„Gut, dann erzähl mal, wohin die Reise gehen darf.“ Er warf ihr einen Seitenblick zu, während er sich umdrehte, um rückwärts auszuparken.
„Richtung Norwood Road. Weißt du, wo das ist?“ Er wusste ganz genau, wo das war. Denn er wohnte ja über ihr, wie er herausgefunden hatte. Ihr Grundstück befand sich nur durch den Abhang einer Klippe getrennt unter dem seiner Familie. Von der Veranda aus konnte er das Haus sehen. Kurz war er versucht zu lügen, besann sich dann aber anders: „Ja, so ziemlich. Ich wohne quasi über dir.“ Er bemerkte, dass Cat ihn verstohlen beobachtete, während er die Straße entlang fuhr.
„Und?“, fragte er. „Hast du
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