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Im Bann der Ringe (German Edition)

Im Bann der Ringe (German Edition)

Titel: Im Bann der Ringe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Bielfeldt
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konnte – war ihr klar, dass das Ganze nicht ohne Grund geschehen war. Aber sie war im Moment noch nicht bereit dazu. Schon gar nicht jetzt! Schließlich hatte sie zurzeit genügend Ärger mit Stephen. Auf zusätzlichen Stress mit Ric hatte sie keinen Nerv.
    Nach der Geschichte im Einkaufscenter war sie ihm in der Schule so gut wie möglich aus dem Weg gegangen. Das hätte sie gar nicht müssen, denn ihr fiel sehr schnell auf, dass er sie ebenfalls ignorierte. So, wie er es angekündigt hatte. Und das wiederum ärgerte sie. Warum auch immer. Doch bevor sie für sich selbst nicht herausgefunden hatte, was es mit ihren Gefühlen auf sich hatte, hielt sie besser den Mund. Nein, sie fühlte sich definitiv noch nicht bereit, sich mit ihm auseinanderzusetzen.
    „Catherine Thompson“, begrüßte er sie mit hochgezogenen Augenbrauen, als sie die Tür öffnete, „was für eine unerwartete Überraschung.“
    „Sind Überraschungen nicht immer unerwartet?“, nahm sie ihm den Wind aus den Segeln. Ihr Herzschlag legte noch einen Takt zu und sie ärgerte sich, dass er nicht mal halb so aufgewühlt aussah, wie sie sich fühlte. Nicht annähernd. Er war die Coolness in Person. Mr. Perfekt. Zum In-den-Tisch-beißen war das doch! Idiot!
    Während sie versuchte, ihren Puls unter Kontrolle zu bekommen, stand Ric mit verschränkten Armen stumm an der offenen Fahrertür seines Wagens.
    Zeit zum Aussteigen , dachte Cat und schwang, kein bisschen elegant, die Beine aus ihrem Chevy. Gleichzeitig angelte sie nach ihrem MP3-Player, der während der Fahrt unter den Beifahrersitz gerutscht war. „Mist“, fluchte sie leise, denn sie bemerkte sehr wohl, dass ihre Verrenkungen nicht gerade vornehm aussahen.
    „Kann ich vielleicht behilflich sein?“, hörte sie dann auch noch seine samtweiche Stimme, wobei ihr der sarkastische Unterton nicht verborgen blieb.
    „Nein. Ich komme klar!“, keifte sie aus dem Auto. Schließlich hatte sie den kleinen silbernen Player am Kabel erwischt und zog ihn vorsichtig unter dem Sitz hervor. Jetzt konnte es endlich losgehen. Sie stieg aus, schloss die Tür ab und steckte sich den Schlüssel in die Tasche ihrer Laufhose.
    „Schlechte Laune?“ Er sah sie mit einem verwegenen Grinsen an.
    Hallo? Was hatte er denn für ein Problem? „Bis eben nicht!“, fuhr sie ihn an.
    Ric drehte sich zu seinem Auto um, und gerade wollte sie erleichtert durchatmen, weil sie dachte, dass er jetzt fahren würde, da wurde sie eines Besseren belehrt. Er knallte die Fahrertür ins Schloss. Von außen!
    „Was willst du hier?“, fragte sie aufgebracht.
    „Laufen!“ Er sah ihr geradewegs in die Augen. Sie wich seinem Blick aus, aber es war zu spät. Dieser kurze Blick genügte, um sie gänzlich zu verwirren. Sie fühlte ein Flattern im Bauch, wie sie es noch nie zuvor gefühlt hatte. Ihre Beine drohten, sie im Stich zu lassen, und sie musste sich arg zusammenreißen, um nicht zu zittern. Was war los mit ihr? Erschrocken wich sie zurück. Schnell stöpselte sie sich mit fahrigen Fingern die Kopfhörer in die Ohren.
    „Na, dann viel Spaß.“ Sie schaltete ihren MP3-Player ein und lief ohne einen weiteren Blick an ihm vorbei in den Wald. Idiot!
     
    ***
     
    Ric sah ihr mit gemischten Gefühlen hinterher.
    Auf der einen Seite wusste er, dass es keinen Sinn hätte, seine Energie auf sie zu verschwenden. Er würde bei ihr sowieso auf Granit beißen. Sie hatte Haare auf den Zähnen!
    Auf der anderen Seite aber wehrte sich etwas in ihm dagegen. Etwas Mächtiges, tief in seinem Innersten, war geweckt worden, bäumte sich auf wie ein bockendes Pferd, brüllte ihn an wie ein wütender Löwe und streckte seine Arme nach ihm aus wie ein lästiges Tentakel. Und er hatte absolut keine Ahnung, was dieses mächtige Etwas war.
    Solange er seinen Ring nicht mehr trug, würde er hoffentlich auch nicht in die Verlegenheit kommen, es herauszufinden! Das Problem mit dem Ring hatte er nämlich einfach dadurch gelöst, dass er ihn abgenommen und zu Hause gelassen hatte. Er wusste nicht, was das Reagieren seines Rings auf Cat zu bedeuten hatte, und hatte im Moment auch wenig Lust dahinterzukommen.
    Ric war nach dieser Begegnung die Lust am Laufen vergangen und er beschloss, nach Hause zu fahren. Die Gefahr, dass er Cat vielleicht hinterherlief, war zu groß. Sie rief Gefühle in ihm wach, die er nicht zulassen wollte! Diese kurze, ungeplante Begegnung zwischen ihnen bestätigte ihn darin, dass er mit seinem Dad sprechen musste. Und zwar

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