Im Bann der Ringe (German Edition)
Dionne schon so treffend bemerkt hat, wird ihm das mit Sicherheit das Genick brechen! Meinetwegen können Steph und Tiffany auch nach Bora Bora auswandern, weil sie hier keinen Fuß mehr auf den Boden kriegen. Mir egal. Hauptsache, ich muss die beiden nie wieder sehen.“
„Was sich vielleicht ein bisschen schwierig gestalten könnte in Anbetracht der Tatsache, dass das Arschloch und die kleine Schlampe ebenso Schüler sind wie wir, und somit für das nächste Jahr hier gefangen sind – so wie wir. Außerdem bezweifle ich, dass er genug Geld für eine Flucht nach Bora Bora hat. Du wirst ihnen – vorausgesetzt sie erholen sich schnell von ihrer ominösen Krankheit – entweder am Samstag auf Chris´ Party oder spätestens am Montag in dieser Schule wieder über den Weg laufen.“ Ann war endlich fertig und bog zum Klassenraum ab. Cat und Dionne folgten ihr.
„Ja, und? Das heißt doch aber noch lange nicht, dass ich mich dann zwangsläufig auch mit ihnen beschäftigen muss, oder? Ich wollte mich für die blöde Art, die Beziehung zu beenden, bei ihm entschuldigen, aber nachdem er sich so schnell getröstet hat, ist das wohl nicht mehr nötig! Also kann ich ihn auch geflissentlich ignorieren! Das ist ja wohl mein gutes Recht! Und was die Party angeht … Nee, mein Liebchen, da kriegen mich keine zehn Pferde mehr hin!“ Cat verschränkte abweisend die Arme vor der Brust. Für sie war das Thema erledigt. Aber für Ann noch lange nicht.
„Ja, das ist bestimmt dein gutes Recht. Aber … dann hat er gewonnen. Er wird jedem, der es wissen will oder auch nicht wissen will, erzählen, dass er dich hat fallenlassen wie eine heiße Kartoffel. Dich – das Küken, das nicht bei ihm übernachten wollte …
Sorry, wenn ich das jetzt so sage, aber Stephen wird sich mit Sicherheit nicht einfach so damit abfinden, dass er abserviert wurde. Auch wenn er sich scheinbar schnell getröstet hat. Wenn es denn überhaupt ein Trost war.“
Dionne stieß einen leisen Pfiff aus und nickte Ann anerkennend zu. „Woher plötzlich dieser Sinneswandel?“
„Wer sich wie ein Arschloch benimmt hat es auch verdient, wie eines behandelt zu werden. Und in meinen Augen darf er vor allem eines nicht: nämlich mit heiler Haut davonkommen! Denn die Show, die er hier mit dir abzieht –“ Sie wandte sich nun Cat zu. „Das kannst du besser!“
„Hä? Jetzt versteh ich nur noch Bahnhof. Wie meinst du das – ich kann das besser?“ Cat sah sie verständnislos an. Dionne ebenfalls.
„Na ja, ich hab da so eine Idee …“ Ann zwinkerte und zog ihre Freundinnen hinter die nächste Ecke.
Familienbande
Es war kurz vor sechs. Ann war bereits gefahren.
Jodie hatte sie gebeten, sich mit ihr in Bangor einen Wagen anzusehen, denn ihr altes Vehikel hatte vorige Woche den Geist aufgegeben.
„Mach dir keinen Kopf! Ich bin ja nachher da. Und rechtzeitig, versprochen!“, hatte sie Cat versichert und ihre Freundin noch mal in die Arme geschlossen. „Und versuch ja nicht, dich zu drücken! Du kommst! Beachte ihn einfach nicht, denk dran – er kriegt, was er verdient.“ Dann hatte sie ihr zum Abschied einen Kuss auf die Wange gedrückt, war ins Auto gestiegen und hupend vom Hof gefahren.
Cat blieb allein zurück und da noch genügend Zeit war, bevor sie selbst das Haus verlassen musste, machte sie es sich mit ihrem Buch und einem dampfenden Becher Kaffee gemütlich. Heute aber konnte sie sich kaum auf die Geschichte konzentrieren. Dies war der Abend von Chris´ Party und Cat konnte sich wirklich eine bessere Samstagabendgestaltung vorstellen, als dorthin zu gehen. Alles wäre besser als das!
Mit Stephen hatte sie seit dem Telefonat nicht mehr gesprochen. Und das Letzte, was sie von ihm gesehen hatte, war sein schweißbedeckter nackter Rücken, den er ihr zudrehte, als er auf einer anderen lag. Sie hatte absolut keine Lust, ihn zu treffen, aber letztendlich war sie auch gespannt, wie er sich nach der Show, die Ann vorbereitet hatte, aus der Affäre ziehen wollte. In knapp drei Stunden, so hoffte sie, würde alles vorbei sein.
Außerdem würde sie dort vermutlich auch Ric über den Weg laufen. Ric zusammen mit Dionne. So sehr sie sich auch für ihre Freundin freute, dass sie endlich über Doug hinweg war, so sehr war sie auch genervt davon, dass es ausgerechnet Ric war, nach dem sie ihre Finger ausgestreckt hatte. Und obwohl sie sich geschworen hatte, ihn niemals interessant oder attraktiv oder auch nur annähernd nett zu finden, wollte es nicht
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